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·18 de diciembre de 2025
Wenn Drohungen einen Funktionär vertreiben, verliert der ganze Fußball

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·18 de diciembre de 2025

Peter Lawwell geht, und das ist eine Niederlage für den gesamten schottischen Fußball. Nicht weil der 66-Jährige unersetzlich wäre. Sondern weil die Umstände seines Rücktritts zeigen, wie vergiftet das Klima rund um Celtic Glasgow geworden ist.
Drohungen gegen einen Funktionär und seine Familie – das ist kein Ausdruck von Leidenschaft, das ist kriminell. Lawwell selbst spricht von Beleidigungen, die unerträglich geworden seien. Seine Familie sei erschreckt und beunruhigt. An diesem Punkt seines Lebens brauche er das nicht mehr. Diese Worte sind keine Floskel eines Managers, der elegant die Bühne verlassen will. Sie sind das Eingeständnis, dass ein Mensch an seine Grenzen gestoßen ist.
Celtic befindet sich in einer schwierigen Phase. Der Klub, der 13 der letzten 14 schottischen Meistertitel gewonnen hat, erlebt gerade, wie fragil Erfolg sein kann. Das Scheitern in der Champions-League-Qualifikation gegen Qairat Almaty war ein Tiefschlag. Trainer Brendan Rodgers verließ den Verein im Oktober im Streit mit dem Vorstand. Sein Nachfolger Wilfried Nancy startete mit drei Niederlagen, darunter das verlorene Ligapokal-Finale gegen St. Mirren. In der Liga liegt Celtic sechs Punkte hinter Tabellenführer Heart of Midlothian, hat allerdings auch zwei Spiele weniger absolviert.
Sportliche Krisen gehören zum Fußball. Sie kommen und gehen. Was bleibt, ist die Frage, wie ein Verein und seine Anhänger damit umgehen. Bei Celtic ist die Antwort erschreckend: Ein Teil der Fanszene hat offenbar jedes Maß verloren. Lawwell war von 2003 bis 2021 Geschäftsführer, kehrte 2023 als Vorsitzender zurück. Man kann seine Arbeit kritisieren, man kann Entscheidungen hinterfragen. Aber wer zu Drohungen greift, hat jeden Anspruch auf Gehör verwirkt.
Das Problem reicht über Celtic hinaus. Überall in Europa erleben Klubverantwortliche eine Verrohung des Umgangs. Soziale Medien haben die Hemmschwelle gesenkt, der Ton ist aggressiver geworden. Doch zwischen einem wütenden Tweet und einer Drohung gegen die Familie eines Funktionärs liegt ein Abgrund.
Lawwell wird zum Jahresende gehen. Celtic wird einen Nachfolger finden. Die sportlichen Probleme werden sich lösen lassen, früher oder später. Aber der Schaden, den diese Episode anrichtet, ist nicht so leicht zu reparieren. Wer will noch Verantwortung übernehmen in einem Umfeld, in dem Misserfolg mit Einschüchterung beantwortet wird?
Der schottische Fußball muss sich fragen, was er zulässt. Und Celtic muss sich fragen, welchen Verein es sein will. Die Antwort darauf wird wichtiger sein als jede Meisterschaft.









































