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·16 de diciembre de 2025

Werders Krise ist kein Zufall – sondern ein Befund

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Die Pfiffe im Weserstadion waren leise, aber sie waren da. Das allein ist eine Nachricht. Bremen ist ein Standort, an dem Geduld zur Klub-DNA gehört, wo man Trainer nicht nach drei schlechten Wochen verbrennt und wo die Kurve auch in schwierigen Phasen eher stützt als stürzt. Dass nun vereinzelt gepfiffen wurde, zeigt: Die Fans haben verstanden, was auf dem Rasen passiert ist. Oder besser: was nicht passiert ist.

Ein 0:4 gegen Stuttgart ist kein Unfall. Es ist ein Befund. Vier Spiele ohne Sieg in der Liga, dazu die Niederlage im Nordderby beim HSVWerder steckt in einer Krise, auch wenn das Wort in Bremen ungern benutzt wird. Trainer Horst Steffen sprach von einer „ganz klar ernüchternden“ Leistung. Das ist diplomatisch formuliert für das, was seine Mannschaft abgeliefert hat.


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Was irritiert: Es fehlte nicht an taktischer Raffinesse oder individueller Klasse. Es fehlte an den Basics. Niklas Stark, einer der erfahrensten Spieler im Kader, brachte es auf den Punkt: „Es ist offensichtlich, dass wir nicht richtig in die Zweikämpfe kommen.“ Wenn ein Verteidiger öffentlich die Zweikampfhärte seiner eigenen Mannschaft hinterfragt, dann ist das mehr als Selbstkritik.

Es ist ein Alarmsignal

Steffen reagierte auf die Pfiffe mit bemerkenswerter Gelassenheit: „Wenn die Fans das Gefühl haben, sie müssten pfeifen, dann müssen wir uns das gefallen lassen.“ Ein 0:4 sei schließlich nicht „zum Applaudieren geeignet“. Das stimmt. Aber es reicht nicht, die Kritik anzunehmen. Sie muss Konsequenzen haben.

Fünf Punkte trennen Bremen noch von der Abstiegszone. Das klingt nach Sicherheitsabstand, ist aber trügerisch. Die Tabelle in dieser Phase der Saison ist eng, die Dynamik kann sich schnell drehen. Wer jetzt nicht reagiert, findet sich im neuen Jahr in einer Situation wieder, die niemand bei Werder haben will.

Das Spiel in Augsburg am Samstag wird zum Gradmesser. Nicht nur sportlich, sondern auch mental. Es geht darum, ob diese Mannschaft die Fähigkeit besitzt, sich selbst aus dem Loch zu ziehen. Stark forderte, dass jeder wieder „seinen Job zu 100 Prozent“ machen müsse. Das ist keine revolutionäre Erkenntnis, aber offenbar eine notwendige Erinnerung.

Bremen hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass der Verein Krisen überstehen kann. Aber das funktioniert nur, wenn die Mannschaft auf dem Platz die Grundtugenden abruft, die im Fußball nicht verhandelbar sind: Laufbereitschaft, Zweikampfhärte, Wille. Gegen Stuttgart war davon zu wenig zu sehen. Die Pfiffe waren die logische Reaktion. Jetzt liegt es an Steffen und seinem Team, dafür zu sorgen, dass sie nicht lauter werden.

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