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·21 juillet 2025
92.000 Zuschauer beim Finale – die fast vergessene erste Vize-Meisterschaft des BVB

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In diesen Tagen vor 76 Jahren griff Borussia Dortmund erstmals in seiner Geschichte nach einem nationalen Titel im Fußball. Der Griff ging knapp daneben. 2:3 hieß es nach Verlängerung im Finale von Stuttgart gegen den VfR Mannheim. Doch mehr als nur der Grundstein war gelegt für den Aufstieg des BVB in die nationale Spitze. Wissenswertes über den Weg in das und das Finale von 1949 selbst in diesem Beitrag.
Vor dem und während des Zweiten Weltkriegs hatte der FC Schalke 04 nicht nur das Zepter im Fußball des Ruhrgebiets in der Hand, sondern auch im nationalen. Zudem galt er als sportlicher Vertreter des kompletten Ruhrgebiets, insbesondere der hier in Massen vorhandenen Bergleute.
Borussia Dortmund, obwohl im Jahr 1909 ebenfalls kurz nach der Jahrhundertwende gegründet, spielte bis dahin nur eine untergeordnete Rolle im westdeutschen Fußball. Das änderte sich mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Kapitulation, nicht zuletzt wegen einiger jener Männer, die 1949 das Endspiel der Deutschen Meisterschaft erreichten.
1948 hatte der BVB seine erste Westdeutsche Meisterschaft eingefahren. Im selben Jahr wurde überhaupt erst wieder eine „Deutsche“ Meisterschaft ausgetragen, allerdings nur unter Beteiligung der Clubs aus den drei von westlichen Alliierten besetzten Zonen. Der BVB scheiterte in der britischen Zonenmeisterschaft – der Endrunde um die Deutsche vorgelagert – nach Verlängerung am FC St. Pauli.
Als man 1949 seinen Westdeutschen Titel verteidigte, lief es besser. Diesmal direkt für die Endrunde qualifiziert, gewann der BVB sein Viertelfinale im Berliner Olympastadion mit 5:0 gegen den Berliner SV 95. Im Halbfinale gab es erst ein 0:0 n. V. beim 1. FC Kaiserslautern und im Wiederholungsspiel einen 4:1-Triumph.
Foto: Getty Images
Das Finale fand im Stuttgarter Neckarstadion statt. 92.000 Zuschauer sahen am Sonntag, dem 10. Juli 1949, wie der BVB zweimal in Führung ging. Herbert Erdmann traf einmal ganz früh und einmal ganz spät für die Borussia. Seine Tore in der 5. und in der 82. Minute glichen die Mannheimer aber beide Male wieder aus.
In der Verlängerung trafen die Mannheimer, die sich lediglich als Zweiter der Oberliga Südwest für die Endrunde qualifiziert hatten, schließlich ein drittes Mal (108.) Am Ende waren sie es, die Deutscher Meister wurde.
Borussia Dortmund war unter Trainer Edy Havlicekin folgender Aufstellung angetreten:
Günther Rau, Heinrich Ruhmhofer, Erwin Halfen; Wilhelm Buddenberg, Paul Koschmieder, Erich Schanko, Herbert Erdmann, Max Michallek, Edmond Kasperski, Alfred Preißler, Friedrich Ibel
Vor allem Adi Preißler dürfte auch heutigen Fans ein Begriff sein, prangt sein Bonmot „Entscheidend is auf’m Platz“ doch in Stadionnähe mehrere Orte und ist er eine der legendären Figuren jener Frühzeit der beginnenden Erfolge des BVB. Zudem ist der langjährige Kapitän des BVB bis heute mit 168 Pflichtspieltreffern dessen Rekordtorschütze.
Die nächsten Erfolge ließen nicht allzu lange auf sich warten. Auch 1950 und 1953 wurde man Westdeutscher Meister und 1956 schließlich erstmals Deutscher Meister. Ein Triumph, dem bislang sieben weitere Meisterschaften folgten. Aus dem verlorenen Finale von 1949 war im erstmals gewonnenen Finale von 1956 nur noch zwei Spieler dabei: Max Michallak und Adi Preißler.