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·16 mars 2025
Aufmerksamkeit & Basics als Schlüssel: Wie Leipzig das Spiel vor dem BVB-Sturmlauf für sich entschied

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·16 mars 2025
Im Abendspiel der Bundesliga spielte der BVB am Samstag bei RB Leipzig. Die Schwarzgelben wollten unbedingt eine Reaktion auf die Augsburg-Niederlage zeigen und gewinnen. Das gelang aber nicht, Leipzig nahm den Sieg mit.
Das Spiel wurde vorher als essenziell für beide Teams hingestellt. Wenn der BVB noch einmal in Richtung Champions League schauen will, muss man in Leipzig gewinnen, hieß es. Und für RB ging es darum, die Patzer der Konkurrenz, die im direkten Duell nur Remis spielte, auszunutzen. Und genau das gelang.
Leipzig erwischte einen soliden Start in die Partie und erspielte sich auch prompt die ersten Chancen. Für RB war es ein guter Auftakt, für den man sich auch belohnte. Xavi Simons traf zum 1:0, bis zur Pause hätte Leipzig auch gut und gerne mit 2:0 führen können. Alleine zweimal traf RB das Aluminium. Der BVB war nicht wach genug, ließ immer wieder Lücken zu, die Leipzig gut bespielte. Dortmund fehlten Lösungen im Spiel mit dem Ball, gegen den Ball sah es auch über weite Strecken nicht mehr als solide aus.
Der Start in die zweite Halbzeit war seitens des BVB direkt schwungvoll. Allerdings kassierte man auch nach zwei Minuten schon das Gegentor zum 2:0, das die Partie letztlich entschied. Klar, Dortmund hat danach einige Chancen, scheiterte häufig an Peter Gulacsi, auch selbst mal am Aluminium, manchmal an sich selbst, aber so beeindruckend der Sturmlauf auch war, er kam zu spät, nämlich erst nach dem 0:2, nach den Szenen, in denen Leipzig gut die eigenen Qualitäten ausspielte.
Doch warum konnte Leipzig die Weichen bis zur 50. Minute schon auf Sieg stellen? Die Antwort ist wieder einmal recht simpel: Weil sie die Basics besser beherrschten als der BVB. Es fing schon mit den Zweikämpfen an, insbesondere rund um den Mittelkreis. Hier waren die Leipziger giftiger, schneller im Kopf, setzten den BVB immer wieder unter Druck, doppelten notfalls. Genau das, was Dortmund nicht machte. Die Aufmerksamkeit war ohnehin ein essenzieller Faktor, denn wenn die Ballgewinne erfolgten, spielte Leipzig oft schnörkellos und geradlinig nach vorne, wechselte schnell die Seite. Das sorgte zum Beispiel dafür, dass David Raum oftmals links relativ unbedrängt an den Ball kam.
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)
Jener Raum bereitete den Openda-Lattenschuss vor und leitete das 1:0 ein, war an weiteren gefährlichen Aktionen beteiligt. Zudem setzte Leipzig immer wieder bestimmte Pressingtrigger, lief den BVB situativ an, was dafür sorgte, dass die Dortmunder sich nur mit langen Bällen oder ungenauen Zuspielen zu helfen wussten. Das lähmte das eigene Spiel und war ein Mitgrund, warum das Leipziger Spiel phasenweise sehr gut aussah. Die fehlende Aufmerksamkeit wurde nach der Pause wieder ein Thema, als die Kovac-Elf schon wieder ein Gegentor nach einem ruhenden Ball kassierte. Das war auch gegen Augsburg der Fall, auch da war man nicht wach genug, ließ Jeffrey Gouweleeuw frei, diesmal war es Openda.
Klar, schaut man nach dem Spiel auf die vielen Schüsse des BVB, die vielen Eckbälle und die vergebenen Chancen sowie den xG-Wert, dann lässt sich sicher von einem unglücklichen Spielverlauf und einem guten Auftritt, für den man sich nicht belohnt hat, sprechen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Chancenwucher erst eintrat, nachdem man 0:2 hinten lag. Nachdem man die vielen Fehler machte. Nachdem man Leipzig in die Karten spielte. Die vergebenen Chancen sind ein Mitgrund dafür, dass es am Ende nicht spannend wurde. Sie sind aber nicht der Hauptgrund für die Niederlage.
Und so stand Niko Kovac nach dem Spiel wieder einmal vor dem Mikrofon und fand keine wirklichen Erklärungen. Und das zum wiederholten Male. Dabei wäre es eigentlich seine Aufgabe, diese parat zu haben und idealerweise sogar noch einen Lösungsansatz. Denn es sind wiederkehrende Muster, die beim BVB für Probleme sorgen. Und solange diese nicht abgestellt werden, wird sich der Rhythmus mit guten Ansätzen, aber dann eben auch wieder enttäuschenden Phasen und schwachen Resultaten immer wieder wiederholen.
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
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