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·15 décembre 2025
Bellinghams Notbremse offenbart Borussia Dortmunds echtes Problem

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·15 décembre 2025

Die Szene war so simpel wie folgenschwer: Gregor Kobel spielt einen katastrophalen Pass, Jobe Bellingham rettet mit einer Notbremse, Schiedsrichter zeigt Rot. Was danach passierte, war absehbar. Der BVB verlor in Unterzahl die Kontrolle, kassierte den Ausgleich und verpasste den Sprung auf Platz zwei. Soweit die Fakten.
Doch wer jetzt den 19-jährigen Engländer zum Sündenbock stempelt, macht es sich zu einfach. Sportchef Sebastian Kehl hat recht, wenn er von einer Verkettung spricht. Die Notbremse war die letzte Konsequenz eines Fehlers, der weiter vorne begann. Kobel selbst hat das erkannt und die Verantwortung auf sich genommen. Das verdient Respekt, weil es in diesem Geschäft selten genug vorkommt.
Bellingham tat in dieser Situation das, was ein Verteidiger tun muss: Er verhinderte eine klare Torchance. Dass er dafür vom Platz flog, liegt in der Natur der Regel. Dass er danach im Bus grübelte, zeigt, dass er den Ernst der Lage begreift. Die Frage ist nur, ob diese Selbstkritik ihm hilft oder ihn lähmt.
Denn das eigentliche Problem liegt woanders. Der Bruder von Real-Madrid-Star Jude kann die Erwartungen, die mit seinem Namen verbunden sind, bislang nicht erfüllen. Er ist kein Königstransfer, er ist ein Talent mit Potenzial. Das ist ein Unterschied, den Dortmund bei der Kaderplanung offenbar unterschätzt hat. Wer einen Bellingham verpflichtet, kauft auch einen Nachnamen. Und damit eine Fallhöhe, die für einen jungen Spieler zur Bürde werden kann.
Die Dortmunder Bilanz bleibt dennoch ordentlich. Sieben Spiele ohne Niederlage in Folge, nur ein Tor hinter Leipzig auf Rang drei. Das ist keine Krise, das ist Alltag im Kampf um die Champions-League-Plätze. Doch der Anspruch in Dortmund ist ein anderer. Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Bodö/Glimt in der Königsklasse sollte Freiburg ein Befreiungsschlag werden. Stattdessen reiht sich das Remis ein in eine Serie von verpassten Gelegenheiten.
Trainer Niko Kovac steht vor der Aufgabe, aus dieser Mannschaft mehr herauszuholen als die Summe ihrer Einzelteile. Das bedeutet auch, Spieler wie Bellingham zu schützen, ohne sie aus der Verantwortung zu entlassen. Die Balance zwischen Fördern und Fordern ist in Dortmund traditionell schwer zu finden.
Am Freitag kommt Gladbach. Es ist das letzte Spiel vor der Winterpause, die letzte Chance, mit einem guten Gefühl in die Ferien zu gehen. Bellingham wird dann gesperrt fehlen. Vielleicht ist das sogar eine Chance für ihn: Abstand gewinnen, den Kopf frei bekommen. Und für Dortmund die Gelegenheit zu zeigen, dass diese Mannschaft auch ohne ihren prominentesten Neuzugang funktioniert.
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