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·6 mai 2025

Betze am Dienstag: Kein Mann für ein paar Stunden

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Hashtag der Woche: #weiterimmerweiter. KSC gegen Lautern - da freut man sich auf ein tolles Derby, so richtig mit Emotionen, Dramatik, Bierdusche vom Nachbarn - und was bekommt man? Ein 2:2, das eigentlich alle Hoffnungen erfüllte, aber irgendwie doch zu wenig war. Und obwohl es sich genauso anfühlt, wie wenn die Freundin sagt: "Ich habe uns was Schönes zum Abendessen gekocht!" - und es dann Tofu mit Quinoa gibt, ist das Ergebnis noch lange kein Abgesang. Die kämpferisch überragende Leistung, die Comeback-Qualitäten der Roten Teufel und einmal mehr die Ergebnisse der Konkurrenz halten den FCK in Schlagdistanz zu Platz drei. Das „Alles-ist-möglich-Finale“ in Köln bleibt damit mehr als eine Utopie. Alles, was rund um den Betzenberg und in der vergangenen Woche sonst noch wichtig war, hier in unserem (nicht immer ganz ernst gemeinten) Wochenrückblick.

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1. Die Wallfahrt der Roten Teufel

Was haben ein DFB-Pokalfinale, ein Aufstiegstraum und ein ganzes Bundesland gemeinsam? Richtig: Sie alle standen in der Online-Warteschlange für 5.000 mickrige Gästekarten für das Spiel der Lautrer in Köln. Mehr als 100.000 Fans (oder besser: Endgeräte und deren Browser) hatten sich in die digitale Schlacht geworfen, teilte der Verein gerührt bis verwirrt mit. Das ist ungefähr einmal die gesamte Bevölkerung von Kaiserslautern (also theoretisch, wenn es nicht Endgeräte wären). Dass FCK-Fans treu sind, ist bekannt. Aber dass sie sich wie zu einer Audienz beim Papst versammeln, nur um auf Platz 422, Reihe 97 vielleicht ein paar Spielminuten und den Duft von Stadionwurst zu erleben, hat selbst den Verein überrascht. Und die Karten? Die waren natürlich so schnell weg wie das Freibier auf dem Stadtfest. Anlass für den kollektiven Freudentaumel war ein 2:1 gegen Schalke - das reicht beim FCK inzwischen offenbar, um von Relegation, Aufstieg und vielleicht sogar Europa zu träumen. Trainer Torsten Lieberknecht zeigte sich gerührt von der regionalpatriotischen Choreo zur Begrüßung, und während also halb Rheinland-Pfalz noch auf ein Wunder in Köln hofft, müssen gegen Darmstadt erst einmal die Hausaufgaben gemacht werden - und das, wenig überraschend, vor ausverkauftem Haus auf dem Betzenberg.

2. Vom Tribünen-Tourist zum Schienenspieler des Vertrauens

Beim FCK weht seit kurzem ein frischer Wind und der neue Trainer Torsten Lieberknecht hat offenbar erst einmal den alten Kollegen-Finder angeworfen. Und zack: Frank Ronstadt taucht wie ein Überraschungsei aus der Versenkung auf. Drei Minuten Einsatzzeit im Jahr 2025? Pah! Wer braucht schon Spielpraxis, wenn er „die Erinnerung im Hinterstübchen“ hat? Der einstige Dauerreservist mit VIP-Blick von der Tribüne wurde gegen Schalke auf die rechte Außenbahn katapultiert, und siehe da: Ronstadt, sichtlich gerührt und völlig überrascht, dass das Trikot noch passte, revanchierte sich mit einer ordentlichen Leistung. Ordentlich! Das ist die höfliche Umschreibung dafür, dass er niemanden umgetreten hat und die meiste Zeit richtig stand. Sein Trainer war jedenfalls zufrieden und sprach von „Lockerheit“, „Spaß“ und einem „intakten Team“. Was man anderswo nur von Powerpoint-Folien schlecht bezahlter Unternehmensberater kennt, steht beim FCK für Aufbruchstimmung und Angriffslust. Passt ja auch, in Köln war schon mal was ....

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3. Friedhelm lässt´s schon wieder funkeln

Das Trainerballett der zweiten Bundesliga dreht sich schneller als ein Karussell auf Ecstasy. Nach Markus Anfang, André Breitenreiter, Sascha Hildmann und Kees van Wonderen hat es nun auch Kölns Gerhard Struber erwischt. Und warum? Weil Platz zwei neuerdings zu den Abstiegsplätzen zu gehören scheint. Nix mit „Super, direkter Aufstiegsplatz!“, eher „Zu wenig Emotionen, wir brauchen mehr Chaos!“. Und wer übernimmt jetzt das Geißbockruder? Kein Geringerer als Friedhelm Funkel! Ein Mann, der schon bei der Gründung der Bundesliga dabei war. 71 Jahre jung und geistig immer noch topfit, was er mit dem Klassenerhalt der Lautrer vor einem Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellte. Sein Auftrag: Köln irgendwie über die Ziellinie schleppen - also quasi Pflegefall Bundesliga-Aufstieg. Doch halt! Der Plan hat einen Haken: Am letzten Spieltag kommt ausgerechnet der 1. FC Kaiserslautern ins RheinEnergie-Stadion. Und die Roten Teufel sind nicht nur rot und teuflisch, sondern ebenfalls hart am Anschlag. Sie brauchen Punkte wie andere den Kaffee am Montagmorgen. Es droht also ein Showdown wie in einem schlechten Tatort: Zwei Vereine, beide mit Ambitionen und ohne Ende nervös.

4. Bühne frei für die gepflegte Blutgrätsche im Namen der Nächstenliebe

Die Frisuren sitzen und der Veranstalter sprüht schon vor Vorfreude wie ein Rasensprenger im Hochsommer. Am Freitag, 9. Mai, um 19 Uhr heißt es in Jugenheim: Rheinhessens Ü40-Elite trifft auf die Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern - eine Art Best-of der dritten Halbzeit. Aber bevor jetzt jemand denkt, hier geht es nur um Bierbäuche und Ballkunst auf Knorpelbasis: Nein! Das Ganze ist eine Benefizveranstaltung für Liam Brummer, den siebenjährigen Enkel von Ex-FCK-Profi Axel Brummer, der tapfer gegen einen Gehirntumor kämpft. Und dabei helfen nicht nur Medikamente und Mut - sondern auch Menschen mit Herz und Fußballschuhen. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz wird ein Fest für alle Sinne geboten: Ein nostalgischer Eiswagen, Popcorn und für den Teil der Bevölkerung, der es am Abend lieber deftig als diplomatisch mag, gibt es Bier und Bratwurst - bereitgestellt von einem Heer freiwilliger Helfer, die sich schon beim letzten Benefizspiel von Mainz 05 bewährt haben. Für schlappe sechs Euro kann man das Spektakel live erleben, bei dem es nicht um Einnahmen oder Pokale geht, sondern um ein bisschen Hoffnung und ein großes Stück Solidarität. Alles, alles Gute, Liam!

5. Social-Media-Kommentar der Woche

Instagram-User Michael verdeutlicht die Ausgeglichenheit der zweiten Liga:

„Schon bezeichnend, dass der HSV eine solche Saison braucht, um aufzusteigen.“

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