Das sind die Gründe für den Aufschwung bei 1860 München | OneFootball

Vier Siege in Folge! Es läuft derzeit beim TSV 1860 München, der durch die Erfolgsserie auch den Anschluss zu den anvisierten Aufstiegsplätzen wieder hergestellt hat. liga3-online.de nennt die Gründe für den Aufschwung.

Reinigendes Gewitter gegen Regensburg

Sie war ein Debakel, die 0:4-Niederlage beim SSV Jahn Regensburg Anfang November. Trainer Markus Kauczinski war im Nachgang der Partie mächtig sauer, hatte von einem "Totalabsturz" gesprochen, sich "fassungslos" gezeigt und angekündigt, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen zu können. So schmerzhaft die Pleite im bayerischen Derby zu diesem Zeitpunkt auch war: Mit etwas Abstand kann festgehalten werden, dass sie wie ein reinigendes Gewitter gewirkt hat. Schließlich hat die Partie deutlich aufgezeigt, was passiert, wenn Körpersprache und Basics nicht stimmen. Darüber hinaus deckte die Pleite alle Problemfelder der Löwen schonungslos auf, sodass Kauczinski anschließend wusste, woran er arbeiten musste.

Abwehr stabilisiert & Auswärtsfluch beendet

Besonders im Fokus stand nach der 0:4-Klatsche beim Jahn die defensive Stabilität, die sich seitdem deutlich verbessert hat. Lediglich zwei Gegentore mussten die Löwen in den letzten vier Partien hinnehmen, zweimal blieb 1860 zu Null. Und das, ohne das Personal in der Abwehr zu verändern. Sowohl in Regensburg als auch in den vier Partien danach bildeten Max Reinthaler, Sean Dulic und Siemen Voet die Dreierkette. Hinzukommt, dass die Löwen den Auswärtsfluch beendet haben. Nachdem 1860 zwischenzeitlich fünfmal in Folge in der Fremde verloren hatte, gelangen nun zwei Auswärtssiege in Serie.

Hobsch in Topform

Dass es vorne läuft, geht vor allem auf Patrick Hobsch zurück. Nachdem der Angreifer zu Saisonbeginn nur von der Bank kam und sich hinter Kevin Volland und Florian Niederlechner anstellen musste, ist der 31-Jährige aus der Startelf inzwischen nicht mehr wegzudenken. Zwei Tore und zwei Vorlagen in den vergangenen vier Partien sprechen eine eindeutige Sprache, im Duell beim FC Ingolstadt war Hobsch sogar an beiden Treffern direkt beteiligt. Niederlechner bleibt damit vorerst nur die Jokerrolle. Eine Konstellation, die im Sommer niemand erwartet hätte. Doch es spricht für Kauczinski, dass er nicht nach Namen aufstellt.

Moral

Rückstand? Kein Problem. Über 30 Minuten in Unterzahl? Kein Problem. In Ingolstadt trotzte 1860 am Samstag gleich mehreren Widrigkeiten und brachte den Sieg am Ende mit viel Leidenschaft und Kampf über die Zeit. Schon im Heimspiel gegen Schweinfurt hatten sich die Löwen eine Woche zuvor durch den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer der Schnüdel nicht aus der Bahn werfen lassen. Nach Rückschlägen nicht sofort einzubrechen ist eine Qualität, die den Löwen im schwachen Herbst zeitweise abhanden gekommen war. Kauczinski brachte die Widerstandsfähigkeit zurück an die Grünwalder Straße und steht nach acht Ligaspielen bei 18 Punkten.

Fazit

Der Aufschwung des TSV 1860 München kommt nicht zufällig, sondern ist das Ergebnis klarer Analysen und konsequenter Anpassungen. Die 0:4-Niederlage in Regensburg wirkte als Wendepunkt, an dem Trainer Markus Kauczinski die richtigen Schlüsse zog: defensive Stabilität, klare Rollenverteilungen und ein neues Maß an Widerstandsfähigkeit. Hinzukommt eine Mannschaft, die Rückschläge inzwischen annimmt, statt an ihnen zu zerbrechen.

Vier Siege in Folge sind daher mehr als nur eine Momentaufnahme. Sie sind ein Beleg dafür, dass die Löwen wieder zu ihren Grundtugenden gefunden haben. Ob der Trend nachhaltig ist, werden die kommenden Wochen zeigen – doch aktuell spricht vieles dafür, dass 1860 nicht nur den Anschluss hergestellt hat, sondern wieder ernsthaft nach oben schauen darf.