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·24 août 2025
Ein Traumstart als Ansage: FC Bayern will „noch besser werden“

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·24 août 2025
Am Tag nach ihrer Machtdemonstration schrieben Harry Kane und Michael Olise vor österreichischem Bergpanorama ganz entspannt Autogramme. Beim „Traumspiel“ gegen einen Fanklub in Imst hatten die Bayern-Stars Pause – aber in der gesamten Bundesliga hallte ihre sensationelle 6:0-Gala gegen RB Leipzig nach.
Der Hattrick-Schütze Kane hatte da längst eine Botschaft gesendet, bei der es der Konkurrenz eiskalt den Rücken herunterlaufen dürfte. „Ich denke, dass das Team noch besser wird, je mehr Spiele wir spielen“, sagte er mit einem Lächeln. Noch besser? Wirklich?
Das neue magische Viereck mit Kane, Olise, Luis Díaz und Serge Gnabry hatte gegen ambitionierte, aber völlig überforderte Leipziger überdeutlich hinterlassen, dass auch in der 63. Bundesligasaison der Titel nur über die (über-)mächtigen Bayern gehen wird. Entsprechend gut war die Laune beim Rekordmeister. Die Diskussionen um die Ansage des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, bis 1. September nur noch Spieler zu leihen, waren zumindest vorübergehend verstummt.
„Mir geht es sehr gut. Wir haben eine Duftmarke gesetzt, das war ein Ausrufezeichen“, sagte ein „begeisterter“ Sportvorstand Max Eberl und lobte „die unglaubliche Lust dieser Gruppe. Das ist fußballerisch außergewöhnlich, aber auch die Energie ist außergewöhnlich.“ Ebenfalls wohl besonders war der Handschlag mit Hoeneß beim dritten Tor, von einer tieferen Bedeutung wollte Eberl allerdings nichts wissen. „Ich habe sie gerne genommen, weil es natürlich auch ein schönes Tor war. Ich weiß nicht, was er signalisieren wollte, aber wir waren einfach extrem froh“, sagte er.
Allen voran Kane mit seinem achten Bayern-Hattrick, der überragende Olise und Díaz mit seiner Torpremiere in der Bundesliga zerlegten RB in alle Einzelteile. Zudem war Gnabry nach einer schwierigen Zeit als Vorlagen- und Impulsgeber kaum wiederzuerkennen. „Ich würde mal sagen: Unsere Offensive hat geliefert“, sagte Eberl strahlend. „Wir haben“, meinte dagegen Leipzigs Kapitän David Raum frustriert, „richtig aufs Maul bekommen“.
So könnte es auch anderen Konkurrenten in dieser Saison in der Allianz Arena ergehen. Dortmund patzte zum Start bei St. Pauli (3:3), Leverkusen verlor in Hoffenheim (1:2), Stuttgart um Bayerns Wunschspieler Nick Woltemade bei Union Berlin (1:2). Lediglich Eintracht Frankfurt legte beim 4:1 gegen Bremen ebenfalls einen starken Auftakt in die Saison hin. Ob und wer den Bayern wirklich gefährlich werden kann, bleibt abzuwarten.
„Wir wollten ein Statement senden. Wir waren überall top und effizient“, sagte Kane. Im zweiten Jahr unter Trainer Vincent Kompany gehe das Team „einfach Schritte in die richtige Richtung. Jetzt können wir uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren“, ergänzte der Torjäger. Diese steht schon am Mittwoch in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Wehen Wiesbaden an.
Doch schon dann könne der Traum vom Endspiel im Olympiastadion „auch vorbei sein. Deshalb ist das ein wichtiges Spiel“, sagte FCB-Sportdirektor Christoph Freund am Sonntag. Eine Überraschung erscheint dennoch kaum denkbar, die Bayern gehen mit unglaublich viel Schwung in die kommenden Wochen. Zumal die Nebengeräusche um die Kaderplanung die Mannschaft überhaupt nicht zu stören schienen.
„Wir haben auf dem Platz geantwortet“, betonte Kompany. Auch Eberl unterstrich, dass die Stars sich über die Unruhe „keine Gedanken“ machten: „Wir haben einfach Lust.“ Er versuche, bei dem Thema „nicht so viel Energie zu verschwenden. Das ist nicht mein Job“, ergänzte Joshua Kimmich. Die Energie, fügte der Vizekapitän mit einem breiten Grinsen an, brauche er ja „bei den Torjubeln“.