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·8 décembre 2025
Eintracht Prügel: Barcelona kommt Frankfurt gerade recht

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·8 décembre 2025

Ständig wiederkehrende Krise mit neun Buchstaben? Frankfurt.
Die Eintracht ist das größte Mysterium der Bundesliga. Mal begeistert diese spielfreudige Mannschaft und treibt mich zu hymnischen Kolumnen; mal tut sie so, als sei nichts gewesen und straft mich Lügen, indem sie gnadenlos untergeht. Wie jetzt beim 0:6 gegen RB Leipzig, als die Frankfurter einen Vorgeschmack auf Curaçao bei der nächsten WM boten.
Eintracht Prügel.
Davor gab’s diese Bundesliga-Saison zwar eine Nichtniederlagen-Miniserie, aber eben auch schon zweimal ein 1:5 – gegen Atletico Madrid und Liverpool – und dazu ein ebenfalls wenig geschmeidiges 0:3 gegen Bergamo. Und jetzt das sächsische 0:6. Klingt ein bisschen nach Sommertestspielreihe eines Drittligisten in Saalfelden. Dabei haben die Hessen vor nicht allzu langer Zeit Europa begeistert und den gleichnamigen Pokal gewonnen.
In dieser Saison aber besiegte die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller nur Mittelmaß und noch keinen Topklub, obwohl es neben den obengenannten genügend Möglichkeiten dafür gab: FC Bayern, Leverkusen, Neapel, Dortmund – Zahl der Siege: null.
Stattdessen bezieht der Klub in schöner Regelmäßigkeit Prügel – statt Bayern-Jäger sind die Hessen inzwischen Schießbude: Sage und schreibe 29 Gegentore hat die Abwehr um Robin Koch in 13 Bundesligaspielen kassiert, mehr als jeder andere Bundesligist. Selbst die Abwehrreihen der abstiegsbedrohten FC St. Pauli oder Augsburg stehen besser als der Ligasiebte, das muss man sich mal vorstellen. Und der FC Bayern kann nicht mal ein Drittel davon bieten – neun Gegentore.

Da frage ich mich schon: Liegt das alles nur am Verletzungspech? In Leipzig fehlten der Startelf mehrere Stützen, etwa Jonathan Burkardt, Can Uzun, Mario Götze, Ansgar Knauff. Andererseits: Ist das ein Grund für die anderen, alle Basics zu vernachlässigen, also zum Beispiel Abwehrarbeit?
„Wir machen viel zu viele einfache Fehler“, sagte Sportvorstand Markus Krösche nach dem 0:6, „alle Tore sind zu verteidigen gewesen. Das zieht sich durch die letzten Wochen.“
Frankfurt wirkt gerade wie Picasso, dem nur noch Strichmännchen gelingen.
War denn nicht immer das Besondere an der Eintracht, dass der Kader täglich neue Wunder bereithielt? Oder war’s diesmal einfach zu viel mit dem Ausbluten? Im Sommer wechselte auch Torgarant Hugo Ekitiké – für 95 Millionen Euro nach Liverpool. Schon im Januar hatte Transfermagier Krösche Elye Wahi geholt und lag womöglich erstmals total daneben: Der 26-Millionen-Stürmer aus Marseille hat es zuletzt nicht mal auf die Bank geschafft.
Die gute Nachricht: Morgen spielt Frankfurt in der Champions League beim FC Barcelona, wo der 14. April 2022 heute noch Alpträume bereitet, weil damals über 30.000 Eintracht-Fans das Camp Nou enterten und ihre Mannschaft zu einem 3:2 und auf den Weg zum Europapokalsieg schrien. Als Stimmungsaufheller käme ein Barça 2.0 jetzt gerade recht.
Andererseits: Für Geschichte kann man sich nix kaufen, und von der damaligen Eintracht-Mannschaft ist quasi nichts mehr übrig.
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