Ex-Trainer Solskjaer: So bitter und überraschend war mein Aus bei Beşiktaş! | OneFootball

In einem ausführlichen Interview in der Sendung "Stick to Football" auf dem Youtube-Kanal von "The Overlap" hat Ole Gunnar Solskjaer auf seinen Trainerjob bei Beşiktaş zurückgeblickt. Der Norweger sprach neben der enormen Emotionalität der Fans und seines Umfelds in Istanbul auch über die Trennung Ende August, die für ihn durchaus überraschend kam. 

Ole Gunnar Solskjaer über … 

… Vertragsverhandlungen mit Beşiktaş und das Zustandekommen der Zusammenarbeit:  "Als Beşiktaş mir ein Angebot machte, recherchierte ich. Ich kannte die Geschichte des Vereins, hatte bereits zweimal mit ihnen gesprochen, ein Jahr davor und dann nochmal sechs Monate vor meiner Zusage. Damals gab es noch einen anderen Präsidenten. Erst der Nachfolger, der jetzige Präsident machte mir dann ein Angebot. Ich war eine Weile nicht mehr im Fußballgeschäft tätig und ein sehr großer Verein machte mir ein Angebot. Da sagte ich mir: ‚Nimm es an, geh hin und genieße es‘."

… die Emotionalität im Klub-Umfeld und die Leidenschaft der Fans:  "Die Zeit in der Türkei war wie eine Achterbahnfahrt. Es war einfach fantastisch, unglaublich. Die Fans waren so leidenschaftlich, in guten wie in schlechten Zeiten. […] Ich bin eigentlich ein durchweg ruhiger Typ. Aber wenn sie gewinnen, sind sie total euphorisch, und wenn sie verlieren, sind sie am Boden zerstört. Ich bin nie übermäßig euphorisch oder am Boden zerstört.

… sein sportliches Abschneiden mit Beşiktaş: "Ich kann sagen, dass ich länger hier war als die sechs oder sieben Trainer vor mir. Beşiktaş ist ein unglaublicher Verein. Die Atmosphäre im Stadion ist unglaublich, einfach Wahnsinn. Wir haben Galatasaray und Fenerbahçe zu Hause geschlagen; die Stimmung war unbeschreiblich. In solchen Momenten fühlt man sich einfach am besten. Doch es gab auch anderen Momente, wie dieses K.o.-Spiel in der Conference League, durch das wir ausgeschieden sind.

… über seine Entlassung nach der 0:1-Niederlage gegen Lausanne "Am Spieltag selbst saß ich mit dem Vorsitzenden zum Essen zusammen. Am Abend zuvor hatte Manchester United im Pokal gegen Grimsby verloren. So etwas kommt im Fußball vor. Das Thema kam beim Essen zur Sprache. Wir scherzten am Tisch noch, dass das hoffentlich nicht auch uns passieren würde. Sechs oder sieben Stunden nach dem Essen sahen wir uns im Büro wieder, waren traurig, umarmten und verabschiedeten uns."

Foto: Ahmad Mora / Getty Images