Exklusiv oder spekulativ? Die AZ und die Pläne von Jens Lehmann | OneFootball

Jens Lehmann wird immer wieder als potentieller Protagonist für einen Investorenwechsel an der Grünwalder Straße 114 genannt. Die Abendzeitung kennt die Pläne von Jens Lehmann. Der will Ismaik angeblich die Anteile abkaufen, die KGaA neu besetzen und in Riem ein Stadion bauen.

Klar ist: der jordanisch-palästinensische Geschäftsmann Hasan Ismaik will weiterhin seine Anteile an der Profifußball KGaA des TSV 1860 München verkaufen. Der dubiose Käufer Matthias Thoma, der im Sommer das Thema schlechthin war, ist dabei natürlich vom Tisch. Die Abendzeitung bringt nun wieder Jens Lehmann ins Spiel. Dabei soll das Boulevardblatt exklusiv von „bereits sehr konkreten Plänen“ erfahren haben. Und zwar nicht nur, wie er einsteigen möchte, sondern auch die Löwen „danach nach seinen Vorstellungen umbauen könnte“. Letzterer Satz dürfte mächtig die Alarmglocken bei den Fans läuten lassen. Doch was scheint die AZ zu wissen?

Jens Lehmann soll aktuell weltweit Mit-Investoren suchen. Dabei soll er mit einem Verkaufspreis zwischen 25 und 40 Millionen rechnen, behauptet die AZ. Vorab und damit Spoiler-Alarm: am Ende des Artikels erklärt die AZ, man habe Lehmann versucht zu kontaktieren, er wollte sich jedoch nicht äußern.

Weiter behauptet die AZ, es sei Lehmanns Plan, auch regionale Partner in das Projekt einzubinden. Dazu würde passen, dass Lehmann laut db24 beim letzten Heimspiel mit Martin Gräfer, Vorstand bei Hauptsponsor „die Bayerische“ gesprochen hat, meint das Boulevardblatt. Gräfer habe der AZ vor ein paar Tagen exklusiv erklärt, unter welchen Bedingungen der Hauptsponsor bei den Löwen als Investor einsteigen würde, heißt es weiter. Klingt aber eher nach viel Spekulation seitens des Boulevardblattes und nicht nach konkreten Plänen.

Lehmann würde nach Informationen der Abendzeitung nicht nur der „prominente Kopf eines Investoren-Kosortiums“ werden, er würde dann auch eine aktive Rolle im Verein übernehmen. Und zwar als neuer „Head of Sports“. Kleiner Fun-Fact: Gerade haben die Löwen René Vollath zum „Head of Goalkeeping“ gemacht. Es geht den Löwen aktuell wohl vor allem um „internationale Köpfe“.

Für Dr. Christian Werner wäre laut der AZ kein Platz mehr bei den Löwen, da Lehmans Pläne vorsehen, „noch weitere sportliche Expertise dazu zu holen“, heißt es seitens der Zeitung. Zwei promintente Löwen-Legenden sollen dabei im „operativen Tagesgeschäft mitwirken und zugleich auch als Vereinsbotschafter fungieren“, heißt es im Artikel.

Lehmanns Pläne sehen den Standort Riem als Spielstätte vor. „Dort sollte nach seinen Vorstellungen eine Multifunktions-Arena entstehen, mit Kapazität für 40.000 bis 50.000 Zuschauer. Kostenpunkt: zwischen 250 und 350 Millionen Euro“, schreibt die AZ. Viel Zeit für solche Pläne sind übrigens nicht. Denn wenn nicht noch in diesem Jahr ein kompletter Bauplan inklusive Finanzierung vorgelegt wird, wird der Mietvertrag mit dem in Riem ansässigen Logistikunternehmen verlängert.

Woher die Abendzeitung die exklusiven Informationen hat, wird im Artikel nicht erwähnt. Mit Lehmann hat man in jedem Fall nicht gesprochen. Der war für ein Gespräch nicht bereit, gibt die Zeitung zu.