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·10 novembre 2025
Fair-Play-Lob für Verls Arweiler: "Nicht selbstverständlich"

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Der SC Verl hat wieder Punkte liegen gelassen. Im Duell mit dem FC Erzgebirge Aue vergaben die Ostwestfalen reichlich Torchancen, sodass am Ende ein 1:1-Unentschieden auf der Anzeigetafel stand. Besondere Aufmerksamkeit erhielt SCV-Stürmer Jonas Arweiler – nicht wegen seines Eigentores, sondern wegen einer Fair-Play-Aktion kurz vor Schluss.
Ganz zufrieden war Jonas Arweiler mit seiner guten Tat nicht, aber der 28-Jährige entschied sich sportlich richtig. In der 81. Spielminute hielt Erzgebirge Aue den Ball in den eigenen Reihen, doch bei einem Rückpass an den eigenen Sechzehner zeigte Marvin Stefaniak bei der Ballannahme an, dass er nicht weiterspielen konnte. Arweiler spitzelte dem wehrlosen Gegenspieler zunächst die Kugel vom Fuß und drang alleine in den Strafraum ein, knallte dann aber das Spielgerät fairerweise ins Toraus. "Es ist nicht selbstverständlich, was er da macht", lobte FCE-Trainer Jens Härtel die Aktion des Stürmers. "Das hat man auch manchmal schon anders gesehen. Deswegen Danke auch von uns, das war Fairplay."
SCV-Trainer Tobias Strobl sah im Anschluss an die Szene die gelbe Karte, allerdings nicht im Zusammenhang mit Arweilers Handlung. Kurz zuvor gab es ein potentielles Handspiel der Veilchen im eigenen Strafraum, über das sich der 38-Jährige ärgerte. Die Entscheidung seines Mittelstürmers, nicht auf das Tor zu gehen, teilte der Cheftrainer hingegen. "In der Emotion wissen wir selber, dass Menschen nicht so handeln, wie sie es vielleicht danach tun würden. Dass er diesen Ball rausgeschossen hat, hat mich im Nachhinein gefreut. Im ersten Moment denkst du dir zwar, was er da macht. Aber dann erwischt du dich zehn Sekunden später bei dem Gedanken, was du für ein Asi wärst, wenn du da Richtung Tor gehen würdest." So bedankte sich auch Strobl bei Härtel, dass Aue diesen Moment würdigte.
Das Spielgeschehen sorgte hingegen nur auf Seiten der Erzgebirger für ein Lächeln. Strobl haderte mit dem Unentschieden, weil seine Mannschaft zwei Punkte verpasste. "Die erste Halbzeit war nahezu perfekt von unserer Seite", fand der 38-Jährige, dass die Ostwestfalen ein herausragendes Spiel bis dato abgeliefert hatten. "Leider belohnen wir uns mit dem ein oder anderen Tor zu wenig." Ausgerechnet Arweiler war es dann, der in der zweiten Halbzeit für den Ausgleich per Eigentor sorgte.
Und beinahe wäre das Spiel noch komplett schief gegangen, weil Aue in der Schlussphase die letzte Möglichkeit hatte. "Am Ende des Tages musst du dann so einen Punkt mitnehmen und gut ist. Du darfst dem Gegner dann nicht den Lucky Punch servieren, weil, wenn es das heute gewesen wäre, dann hätte es richtig, richtig wehgetan. Es tut jetzt schon weh, aber das wäre nochmal etwas anderes gewesen", fand Strobl. Mit der Leistung war der Cheftrainer entsprechend zufrieden, aber nach dem Last-Minute-Ausgleich in der Vorwoche waren es für Verl nun wieder zwei verlorene Punkte. Vier Zähler, so Strobl, die das Selbstbewusstsein nicht verletzten, aber die vielleicht irgendwann einmal in der Tabelle fehlen werden. In der Länderspielpause ist der Sportclub nun im Landespokal beim 1. FC Gievenbeck gefordert, ehe es in knapp zwei Wochen bei Viktoria Köln weitergeht.









































