FC Bayern: Ein Fehlgriff und ein Fragezeichen! Das Winterzeugnis für die Neuzugänge | OneFootball

FC Bayern: Ein Fehlgriff und ein Fragezeichen! Das Winterzeugnis für die Neuzugänge | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: Miasanrot

Miasanrot

·22 décembre 2025

FC Bayern: Ein Fehlgriff und ein Fragezeichen! Das Winterzeugnis für die Neuzugänge

Image de l'article :FC Bayern: Ein Fehlgriff und ein Fragezeichen! Das Winterzeugnis für die Neuzugänge

Es ist Winterpause und die Zeit um den Jahreswechsel eignet sich exzellent, um ein erstes Fazit für die Sommerneuzugänge des FC Bayern zu ziehen. Wer hat überzeugt, wer hat enttäuscht? Ein Zwischenzeugnis.

Durch die zahlreichen Abgänge war klar, dass sich beim FC Bayern München auch auf der Zugangsseite etwas tun würde. Am Ende gab der Rekordmeister knapp 90 Millionen Euro für vier externe Neuzugänge im Sommer aus. Zur Winterpause bietet sich nun die passende Gelegenheit für ein erstes Zwischenfazit.


Vidéos OneFootball


Wie schlugen sich die Neuen? Selbstverständlich sind solche Bewertungen nicht endgültig, da Neuzugänge oft etwas Zeit zur Akklimatisierung benötigen und erst im Laufe einer Saison einschlagen. Manchmal dauert es sogar noch länger.

Miasanrot zieht dennoch ein erstes Winterfazit. Dabei werden die Leistungen, Einsatzzeiten und auch die Ablösesumme des jeweiligen Spielers berücksichtigt. Abschließend vergeben wir – wie in einem solchen Zwischenzeugnis üblich – noch eine Schulnote.

  • Herbstmeister FC Bayern trotzt neun Ausfällen in Heidenheim
  • Zwischen Lichtermeer und leeren Rängen: Die Debatte um die Pyro-Show der Bayern-Fans
  • Transfer im Winter? Lea Schüller könnte den FC Bayern verlassen

Luis Díaz: Bayerns bester Flügelspieler?

Rund 70 Millionen Euro überwies der FC Bayern im Sommer an den FC Liverpool – und das für einen 28-jährigen Flügelspieler, der bis dato weder durch überdurchschnittliche Scorer als auch Dribblingquoten aufgefallen war. Einige Fans und Experten bezweifelten dementsprechend, ob der Kolumbianer überhaupt ein Upgrade zum ablösefrei abgewanderten Leroy Sané darstellt.

Rasch beseitigte Luis Díaz etwaige Zweifel. Mit 20 Torbeteiligungen in 22 Einsätzen hat der Offensivspieler mit Sicherheit sämtliche Erwartungen übertroffen und teilweise unglaubliche Tore erzielt (wie in Köpenick), wodurch ihm die eine oder andere vergebene Großchance zu verzeihen ist. Der Flügelspieler hält gerne die Breite und ist damit oftmals das Ziel von Seitenverlagerungen, wodurch er ständig in der Lage ist, aussichtsreiche Abschlusssituationen zu kreieren.

Gleichzeitig ist er sich nicht zu schade, regelmäßig den Weg in den gegnerischen Strafraum zu machen, um als Anspielstation zu fungieren oder Abpraller zu verwerten. Überhaupt passt „Lucho“ durch seinen unermüdlichen Einsatz wie die Faust aufs Auge zum Spielstil von Vincent Kompany, bei dem viel Arbeit gegen den Ball und kluges Anlaufverhalten im hohen Angriffspressing gefragt sind.

Neben Konstanz und Torgefahr zeichnet er sich außerdem durch seine permanente Verfügbarkeit aus. Knapp 1.800 Minuten absolvierte Díaz bereits für den Rekordmeister, was ihn aufgrund Bayerns eher dünn aufgestellter Offensive unglaublich wertvoll für den Club macht. Nur fünf Feldspieler standen im Laufe dieser Saison länger auf dem Platz als der Kolumbianer, was vor allem mit seinen beiden Sperren in der Champions League und der Bundesliga zu erklären ist.

Aufgrund der stolzen Ablösesumme und der vielen vergebenen Großchancen reicht es aber noch nicht ganz zur Bestnote (zumindest im Zwischenzeugnis).

Note: 2+

Nicolas Jackson: Fehleinkauf oder unterschätzt?

Nach einem langen Hin und Her an den letzten Tagen des Transferfensters konnte Max Eberl die durch mehrere Abgänge und die Verletzung von Jamal Musiala dünn aufgestellte Offensive noch erweitern. Nicolas Jackson wurde für eine rekordverdächtige Leihgebühr (zwischen 10 und 15 Millionen Euro) für eine Saison vom FC Chelsea ausgeliehen – mit einer Kaufoption von über 60 Millionen Euro, die bei einer utopischen Anzahl an Einsätzen zur Pflicht werden kann. Spekuliert wurde über ca. 40 Einsätze.

Der Senegalese sollte vor allem als Backup für die Stürmer- und Zehnerposition fungieren. Mit fünf Toren und einer Vorlage in 542 Minuten (und 18 Partien) kommt der Stürmer auch auf eine ordentliche Anzahl an Torbeteiligungen bei seinen Einsätzen. Auf den ersten Blick hat er seinen Zweck durchaus erfüllt. Zudem konnte er Harry Kane und Serge Gnabry die eine oder andere Verschnaufpause im eng getakteten Spielplan verschaffen.

Beim zweiten Blick wird jedoch deutlich, wieso der FC Bayern die Kaufoption aller Voraussicht nicht ziehen wird. Denn im Ballvortrag wirkt der 24-Jährige fast wie eine Art Bremsklotz, der das Kombinationsspiel verlangsamt. Zwar bietet der Senegalese immer mal wieder Tiefenläufe an, doch insgesamt wirkt er meist verloren auf dem Platz und nicht gut eingebunden in das Spiel des Rekordmeisters. Dies änderte sich im Laufe der Hinrunde kaum.

Auch so manche Großchance hat Jackson bereits vergeben, weshalb seine Einsatzminuten zum Ende des Jahres wieder schrumpften. Einerseits hat dies sicherlich etwas mit der Entwicklung von Lennart Karl zu tun. Andererseits war der Stürmer selbst in den Partien, in denen die Bayern noch ein Tor brauchten (wie gegen St. Pauli oder Mainz), meist die letzte Wechseloption von Kompany, was nicht unbedingt für großes Vertrauen in dessen Torjägerqualitäten spricht.

Aufgrund seiner Torausbeute wäre das Prädikat „Flop“ dennoch zu hart. Auch Jackson hat seinen Teil zur starken Hinrunde des Rekordmeisters beigetragen, seine Leistung war also noch gerade so „ausreichend“. Dennoch zeichnet sich immer mehr ab, dass er ein Fehlgriff auf dem Transfermarkt war.

Note: 4-

Jonathan Tah: die erhoffte Verstärkung für die Innenverteidigung

Mit einem Jahr Verspätung – aber dafür (fast) ablösefrei – wechselte Jonathan Tah von Bayer Leverkusen an die Isar. Ein Wechsel, der mancherorts kritisch begutachtet wurde. Zu langsam und zurückhaltend sei der Nationalspieler für Kompanys System.

Doch nach ein paar Anpassungsschwierigkeiten bei der Klub-WM und zu Beginn der Saison hat sich der 29-Jährige zur erhofften Verstärkung für die Innenverteidigung entwickelt und Min-jae Kim auf die Bank verdrängt. Tah strahlt eine enorme Ruhe und Souveränität aus, die dem gesamten Team und vor allem Dayot Upamecano hilft. Die beiden Verteidiger ergänzen sich ausgezeichnet.

Seine leichten Defizite im Antritt gleicht Tah meist durch sein starkes Stellungsspiel aus, auch wenn er dafür (verständlicherweise) ein paar Wochen Anlaufzeit brauchte. Zudem hat sich der Nationalspieler in kürzester Zeit zu einem Führungsspieler entwickelt, wodurch er bereits in seiner ersten Saison in München Teil des Mannschaftsrats wurde.

Zwar besitzt Tah nicht ganz die (Welt-)Klasse eines Upamecanos, der ablösefreie Transfer des Nationalspielers hat sich jedoch in jedem Fall gelohnt, beide harmonieren gut miteinander. Aufgrund der leichten Anpassungsschwierigkeiten zu Beginn reicht es aber auch beim 29-Jährigen noch nicht ganz für die Bestnote.

Note: 2+

Tom Bischof: viele Minuten trotz ungewohnter Rolle

Auch Tom Bischof wechselte (fast) ablösefrei und zur Klub-WM zum FC Bayern. Im Gegensatz zu Tah musste sich der Kapitän der deutschen U-21-Nationalmannschaft in den ersten Wochen aber noch hinten anstellen.

Durch den Engpass an Außenverteidigern, der sich durch die gesamte Hinserie zog, kam er dennoch auf der für ihn eigentlich ungewohnten Position des Linksverteidigers auf knapp 700 Spielminuten. Ein Wert, den ihm vor der Saison wohl nur die wenigsten zugetraut hätten.

Doch Bischof hat sich seinen Platz in der Bayern-Rotation hart erarbeitet. Vor allem im Spiel mit dem Ball imponiert er. Seine Fähigkeiten in der Spielgestaltung, die der Nationalspieler auch als Außenverteidiger einbringt, tun dem Team gut.

Defensiv bereitet ihm die ungewohnte Position jedoch noch ein paar Probleme. Manchmal passieren dem Youngster noch plumpe Fouls in Strafraumnähe, manchmal rückt er unnötig aus der Kette heraus. Nichts, was ungewöhnlich wäre für jemanden, der in der Offensive ausgebildet und eigentlich im zentralen Mittelfeld zuhause ist – zumal Bischof gerade einmal 20 Jahre alt ist und trotz seiner bereits vorhandenen Klasse noch einiges an Entwicklungspotenzial mitbringt.

Trotz guter Entwicklung ist Bischof eines der größten Fragezeichen unter den Neuzugängen – wofür er selbst jedoch wenig kann. Im Mittelfeld setzt Kompany ihn nur selten ein. Womöglich sind Joshua Kimmich und er sich in den Augen des Trainerteams zu ähnlich. Fällt Aleksandar Pavlović aus, spielt in der Regel Leon Goretzka. Links hinten kann Bischof zwar Spiele sammeln, sich aber nicht ganz wie erhofft entfalten. Es wird spannend, ob es in der Rückrunde Anpassungen geben wird.

Note: 3+

Hier weiterlesen

Herbstmeister FC Bayern trotzt neun Ausfällen in Heidenheim

Transfer im Winter? Lea Schüller könnte den FC Bayern verlassen

Zwei wichtige Verlängerungen für den FC Bayern: Pernille Harder und Magdalena Eriksson bleiben

À propos de Publisher