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·29 octobre 2024
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·29 octobre 2024
Leon Goretzka hat sich beim FC Bayern München eine Chance verdient. Die News und Gerüchte im Round-Up: Harry Kane räumt einen Award ab, Mathys Tel könnte womöglich verliehen werden und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Der sportliche und emotionale Absturz von Leon Goretzka beim FC Bayern ist bemerkenswert. Und er kommt nicht von ungefähr. Sich im Sommer klar von ihm abzugrenzen und ihm zu signalisieren, dass der Trainer auf andere Spielertypen setzen wird, ist konsequent gewesen. Es war angesichts der Entwicklung des gesamten Teams in den letzten Jahren wohl auch notwendig.
Vincent Kompany lässt einen Fußball spielen, der nicht optimal zu Goretzkas Stärken passt. Gerade im technischen Bereich und wenn es um Handlungsschnelligkeit geht, sind die Stärken des gebürtigen Bochumers – zumindest mal auf diesem sehr hohen Niveau – nicht mehr das, was der Kader braucht.
Weniger konsequent aber waren die Bayern bei der sonstigen Kaderplanung. Denn streng genommen sind auch Konrad Laimer und João Palhinha nicht die Art Fußballer, die gut ins System des Belgiers passen würden. Ersterer profitiert davon, dass er auch hinten rechts verteidigen kann. Letzterer wurde für rund 50 Millionen Euro vom FC Fulham verpflichtet – und war eigentlich der Wunschspieler des Vorgängers von Kompany.
Bei Palhinha gab es bereits viele kontroverse Diskussionen. Warum holt man für so viel Geld einen Spieler, der ganz offenkundig ganz andere Stärken hat, als die von Kompany präferierte Doppelsechs mit Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlović? Die kurze Antwort: Weil man es kann. Und weil es dem Kader eine weitere Waffe für etwaige Systemanpassungen oder Spezialsituationen verleiht.
Der Fehler in der Planung liegt nicht bei Palhinha. Er liegt darin, dass kein dritter spielstarker Mittelfeldspieler im Kader steht. Und das hat auch damit zu tun, dass man Goretzka nicht verkauft bekam. Etwas, was ihm auf Social Media auch gern von mal von FCB-Fans negativ ausgelegt wurde.
Ihm daraus einen Vorwurf zu machen, ist allerdings unfair. Goretzka fühlt sich wohl in München, hat sein privates Leben dort ausgerichtet und verdient ganz nebenbei fürstlich. Wer würde da ernsthaft anders handeln?
Im Gegenteil ist ihm hoch anzurechnen, wie er sich seit Monaten verhält. Von Goretzka selbst gibt es weder viele Interviews, noch besonders kritische Worte. Auf Social Media lässt sich nicht mal zwischen den Zeilen Unruhe herbeifantasieren. Auch der Boulevard scheint nicht von ihm oder seinem Umfeld mit Informationen gefüttert zu werden.
Als tragende Säule der 2020er Champions-League-Sieger und als einer der Topverdiener muss man diese Situation erstmal derart professionell annehmen. In der Welt des Profifußballs keine Selbstverständlichkeit.
Ob das alles zu einer ehrlichen sportlichen Chance reicht, bleibt abzuwarten. Die Einwechslung in Bochum am Ende war eine nette Geste von Kompany. Rein taktisch könnte man argumentieren, dass Goretzkas Profil derzeit besser zum mannorientierten Pressing der Münchner passt als Palhinha.
Letzterer konnte jedenfalls noch nicht so überzeugen, wie man sich das von ihm vielleicht erhofft hatte. Sprache, private Vorfälle, neue Umgebung, andere Qualität, anderes Spielsystem – Gründe für Anlaufschwierigkeiten gibt es genug. Vielleicht ist das die Chance für Goretzka, es doch nochmal in die Mannschaft zu schaffen. Zumindest mal bis zur Rückkehr von Pavlović. Verdient hätte er es sich.
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Harry Kane hat von der FIFA den nach Gerd Müller benannten Award für den besten Torjäger bekommen. Der Engländer kam im berücksichtigten Zeitraum auf 47 Pflichtspieltore, sein größter Konkurrent Kylian Mbappé auf 45. Dennoch wurden beide ausgezeichnet. Womöglich, weil sie für ihre Clubs jeweils 44 Treffer in der Saison 2023/24 erzielten.
Seit 2021 wird der Award verliehen. Zweimal gewann Robert Lewandowski, dann Erling Haaland. Nun ist es erneut ein Bayern-Stürmer, der die Gerd-Müller-Trophäe gewinnt. Beim Ballon d’Or war Kane der einzige Profi des FCB, der nominiert war. Am Ende reichte es zu einem zehnten Platz. Mathys Tel erreichte den achten Platz bei der Kopa Trophy für junge Spieler.
Mathys Tel könnte im Winter womöglich verliehen werden. Das berichtet Sky. Demnach sollen in der Bundesliga gleich mehrere Clubs Interesse haben, darunter Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach.
Der junge Franzose kommt beim FC Bayern derzeit nur zu wenigen Einsätzen. Noch sei aber noch nicht entschieden, ob man bereit ist, den Kader in der Offensive auszudünnen. Zumal Tel selbst derzeit kein Interesse daran habe, die Münchner zu verlassen.
Wenn der Ballon d’Or einmal im Jahr verliehen wird, stellt die Elite des Profifußballs gern ihre Dekadenz zur Schau. In Anzügen treffen sie sich zu einer Gala, die pompös und mit nie enden wollendem Rahmenprogramm daherkommt. Selbstbeweihräucherung, immer mehr Preise, damit auch alle glücklich sind, und begleitend ein großer Hype und noch größere Aufregung darum, wer nun der nächste Weltfußballer wird.
Es ist einerseits Teil einer Unterhaltungsbranche, die in ihrer Blase immer höhere Spitzen der Absurdität zu erreichen weiß. Awards wie der Ballon d’Or haben eine Anziehungskraft auf die Spieler, aber auch auf die meisten Fans – selbst auf jene, die jedes Jahr betonen, wie egal ihnen solche Preisverleihungen sind.
Und doch sollte einem bewusst sein, dass es einerseits gar nicht möglich ist, den besten Fußballer der Welt auszuzeichnen. Wie will man Philipp Lahm, Lionel Messi, Manuel Neuer und Sergio Busquets zu ihren besten Zeiten auseinanderhalten und objektiv oder gar halbwegs fair bewerten? Eben. Der Ballon d’Or besteht vor allem aus Lobbyarbeit, „Glamour“ und schwammigen Kriterien, die meist Angreifern entgegen kommen.
Gerade deshalb freut es mich, dass in diesem Jahr ein Spielgestalter, Taktgeber und bisweilen auch mal Defensivspieler gewonnen hat. Rodri ist der mit Abstand beste Sechser der Welt. Ein Denker und Lenker, wie er im Buche steht. Und neben diesen sportlichen Aspekten ist es fast noch schöner, was das bei Real Madrid ausgelöst hat.
50 Delegierte sollten an der Veranstaltung teilnehmen. Als sie davon erfuhren, dass Rodri gewinnt und nicht Vinícius Júnior, cancelten sie die Reise spontan. Die Königlichen wurden zu den Kindlichen. Ein herrliches Schauspiel begann. „Wenn die Kriterien für die Preisverleihung Vinícius nicht zum Sieger erklären, sollten die gleichen Kriterien Carvajal zum Sieger erklären“, wird der Club von der Presseagentur AFP zitiert: „Da dies nicht der Fall war, ist es offensichtlich, dass der Ballon d’Or und die UEFA Real Madrid nicht respektieren. Und Real Madrid ist nicht dort, wo sie nicht respektiert werden.“
Nicht nur ist das fehlender Respekt anderen Clubs und Spielern gegenüber, sich als derart überlegen zu betrachten. Es ist für einen Club, der derart erfolgreich ist und eine so große Strahlkraft hat, schlicht peinlich, sich so zu verhalten.
Aber letztendlich passt es zu der aufgeblasenen und ebenfalls oft genug peinlichen Veranstaltung, dass Real Madrid sich wegen eines zweiten Platzes so auf den Schlips getreten fühlt. Man muss denen, die dafür gesorgt haben, fast schon danken. Selten wurde die Dekadenz des abgehobenen Profifußballs so schön und unzensiert zur Schau gestellt.
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