Finanzloch bei 1860: Ismaik stellt Gelder bereit – mit Bedingungen | OneFootball

Aufatmen bei 1860 München: Investor Hasan Ismaik wird die Gelder für die sogenannte positive Fortführungsprognose, die dem DFB am heutigen Donnerstag erbracht werden muss, zur Verfügung stellen. Allerdings knüpft der Jordanier die finanzielle Unterstützung an Bedingungen.

Weit über drei Millionen Euro

Vorerst ist sie gebannt, die Gefahr einer Insolvenz. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben Vertreter von Investor Hasan Ismaik und das Präsidium des Muttervereins einen Darlehensvertrag unterzeichnet, der die Fortführungsprognose und damit auch die Lizenz sichert. Demnach stellt der Jordanier über seine Firma "HAM" im ersten Schritt weit über drei Millionen Euro bereit, um die Insolvenz zu verhindern.

Das Geld war nötig geworden, weil den Löwen im Sommer mehrere Sponsoren – darunter Liga-Hauptpartner bwin – weggebrochen waren. Darüber hinaus konnte 1860 keine Sondererlöse durch Transfereinnahmen erzielen und hatte zudem die Qualifikation verpasst. Im kommenden Jahr sollen weitere Darlehen mit bis zu sechs Millionen Euro folgen – je nach Entwicklung der finanziellen Situation.

Ismaik will Hiltmair als neuen Finanzboss

Problem aus Sicht der Löwen jedoch: Das Geld ist lediglich geliehen, zudem knüpft Ismaik die finanzielle Unterstützung an Bedingungen. Konkret geht es um die Position des Finanz-Geschäftsführers. Dieser Posten ist seit Anfang September unbesetzt, nachdem Oliver Mueller abberufen worden war.

Geht es nach dem Löwen-Investor, soll Anton Hiltmair, Geschäftsführer der Münchner Immobilienverrentungsfirma "Wohnen und gut leben", auf den 46-Jährigen folgen. Das e.V.-Präsidium hat der Personalie Hiltmair, der aus dem Sponsorenumfeld der Löwen stammt, nun offenbar zugestimmt, das letzte Wort hat aber der Verwaltungsrat. Ob es auch dort grünes Licht geben wird, scheint noch offen.

Reisinger: "Wiederkehrendes Prozedere"

Gegenüber der "Abendzeitung" bestätigt Präsident Robert Reisinger, dass Ismaik seinen Verpflichtungen nachkommen werde und erklärt: "Um DFB-Auflagen zu genügen, ist ein Nachweis entsprechender finanzieller Mittel für den Profispielbetrieb zu erbringen. Das ist ein wiederkehrendes Prozedere. Kann die Aufwandsseite nicht allein durch Erlöse der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA gedeckt werden, sieht der Kooperationsvertrag zwischen den Gesellschaftern seit 2011 eine Finanzierung durch die HAM International vor."

Gerüchten, wonach sich die Verantwortlichen bei der Kaderplanung verhoben hätten, widerspricht der 60-Jährige: "In der Transferperiode für die Saison 2024/2025 wurden die Kosten für den Profikader im Vergleich mit den beiden vorangegangen Spielzeiten signifikant gesenkt." Zudem sei in den letzten beiden Jahren – auch dank Sonderlösen durch Transfereinnahmen – keine Unterstützung durch die Ismaik nötig gewesen.