
Löwenmagazin
·4 août 2025
Geplatzter Investorendeal: Der schwache Erklärungsversuch von Matthias Thoma

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·4 août 2025
Matthias Toma, der vorgab Ismaiks Anteile an der Profifußball KGaA abkaufen zu wollen, hat gegenüber dem Kicker ein Interview gegeben. Es wirkt wie ein verzweifelter Versuch die Schuld zu verschieben.
Die meisten Löwenfans sind froh, dass die Saison begonnen hat und man sich nun auf Fußball konzentrieren kann. Und zahlreiche Funktionäre des TSV 1860 München wollen vor allem eins: nach vorne schauen. Allerdings bleiben kleine Störfeuer natürlich nicht aus. Es gibt noch zu viele Fragen zum geplatzten Investorendeal. Matthias Thoma, der die Löwenanteile erwerben wollte, suchte in den vergangenen Tagen ein Presseorgan, das ihm zuhört und dann auch seine Sichtweise veröffentlicht. Ob das so sinnvoll ist, muss bezweifelt werden. Beim Kicker allerdings ist er fündig geworden.
Zum einen ärgert sich Thoma über den Email-Verkehr, der nach der dem geplatzten Deal bei der Sportbild auftauchte. Gegenüber dem Kicker erklärt er: „Anders als der Anwalt von Herrn Ismaik halten wir uns an Vertraulichkeitsvereinbarungen. Es wurden der Sportbild Informationen zugänglich gemacht, die nur mit Herrn Ismaiks Anwälten geteilt wurden. Einem solchen Anwalt würde ich nicht über den Weg trauen, wenn er seine eigenen Vertraulichkeitserklärungen augenscheinlich nicht hält.“ Das Thoma nicht wollte, dass diese Inhalte öffentlich wurden, ist natürlich logisch. Zeigt der Mailverkehr doch ganz klar, dass Thoma keineswegs seriös vorging. Im Grunde schon fast ironisch dabei ist, dass er die Richtigkeit der Mails indirekt bestätigt.
Thoma betont noch einmal, dass er nicht der Käufer gewesen wäre, sondern lediglich als Mittelsmann fungierte. Den Hintergrund des tatsächlichen Käufers möchte er allerdings nicht nennen. Aber warum platze dann der Deal? Die Gelder seien nicht geflossen, weil aufgrund der Notar-Terminsetzung auf den 3. Juli ein Zeitdruck entstanden sei. Der Termin sei Wunsch der Verkäuferseite gewesen. Genauso wie die Veröffentlichung des Deals kurz vor der Mitgliederversammlung. Dieser Veröffentlichung hatte Thoma zugestimmt. Warum, das kann Thoma dann auch nicht wirklich zufriedenstellend klären: „Hier fehlt leider, dass es zuvor ein Telefonat mit Dr. Koch gab, in dem wir klar sagten, es solle nichts mitgeteilt werden, solange der Deal nicht final ist. Uns wurde dann gesagt, wir könnten noch gegenlesen, aber diese Mitteilung nicht verhindern. In diesem Kontext ist meine vermeintliche Freigabe zu sehen.“ Unabhängig von der Veröffentlichung ist allerdings mehr als fragwürdig, warum am 3. Juli die Verträge unterschrieben wurden, wenn klar ist, dass Thoma für die Umsetzung des Vertrags mehr Zeit benötigt. Auch der Kicker erkennt das und meint, es gäbe keine „schlüssige Erklärung für das Ausbleiben der Zahlung“ seitens Thoma.
Die Löwen können aktuell vor allem eins: Lächeln und froh sein, dass dieser Deal nicht vollzogen wurde. Das sieht auch Verwaltungsrat Nicolai Walch so. Gegenüber 11Freunde hatte er gesagt: „Zwar wurde nun kommuniziert, dass Ismaik grundsätzlich weiterhin zum Verkauf bereit ist. Aber sollte man sich etwa freuen, wenn stattdessen ein eiskaltes Heuschreckenunternehmen einsteigt? Ich denke nicht und begrüße es daher, dass ein möglicher Verkauf in enger Abstimmung mit dem e.V. geschehen soll. Was auch passiert: Unser Fokus liegt klar auf einer bestmöglichen Vertretung der Interessen des Vereins und einer sportlich erfolgreichen Profimannschaft, die einen respektvollen Umgang mit der Fankultur gewährleistet und die Identität des Vereins wahrt. Egal, wer der Mitgesellschafter ist.“
Den Artikel des Kicker findet ihr hier: Der große 1860-Zirkus: Jetzt spricht Thoma – kicker