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·19 octobre 2025

„Jeder verdient eine Resozialisierung“: Bayern verteidigt Boateng-Entscheidung

Image de l'article :„Jeder verdient eine Resozialisierung“: Bayern verteidigt Boateng-Entscheidung

Während viele Fans des FC Bayern die geplante Hospitanz von Jérôme Boateng scharf kritisieren, schlägt Vorstandschef Jan-Christian Dreesen versöhnlichere Töne an. Der Klub-Boss verteidigt den früheren Abwehrspieler – und ruft zur Besonnenheit auf.

Die Ankündigung, dass Jérôme Boateng beim FC Bayern im Rahmen seiner Trainerausbildung hospitieren darf, hat hohe Wellen geschlagen. Während die Münchner Vereinsführung betont, dass es sich dabei nicht um eine Anstellung handelt, formierte sich in der Fanszene deutlicher Widerstand.


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Im Klassiker gegen Borussia Dortmund (2:1) präsentierten Teile der Südkurve Banner mit Botschaften wie: „Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit – Boateng, verpiss dich!“ und „Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein – kein Platz mehr für Boateng!“

Inmitten der aufgeheizten Debatte meldete sich nun Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zu Wort – und sprach sich für eine differenzierte Betrachtung des Falls aus.

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Foto: IMAGO | Foto: IMAGO,

Dreesen: „Jedem Menschen steht eine Resozialisierung zu“

Dreesen betonte, dass der Klub Boatengs Hospitanz ausdrücklich erlaubt habe, ohne dabei eine weitergehende Rolle im Verein in Aussicht zu stellen. Entscheidend für den 58-Jährigen ist jedoch der menschliche Aspekt: „Vincent und Jérôme kennen sich aus alten Zeiten. Es gab jetzt einfach eine Vereinbarung, dass Jérôme einige Trainingseinheiten betrachtet und zuschaut. Und das ist es auch schon“, stellte Dreesen klar.

Zugleich nahm der Bayern-Boss Stellung zu den Fan-Protesten: „Es ist ein komplizierter Fall. Ich denke, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht. Im Übrigen sollte man sich das Urteil mal in Gänze anschauen.“

Damit verweist Dreesen auf die rechtliche Situation Boatengs: Das Verfahren gegen den ehemaligen Innenverteidiger wurde im März 2025 von der Staatsanwaltschaft München I eingestellt. Boateng ist somit nicht vorbestraft, bleibt aber aufgrund der früheren Vorwürfe weiterhin umstritten.

Klubführung schließt sich Dreesens Haltung an

Auch Sportvorstand Max Eberl und Cheftrainer Vincent Kompany versuchten, die Situation zu entkräften. Beide betonten, dass es sich lediglich um eine kurzzeitige Hospitanz handele, bei der Boateng drei bis vier Trainingseinheiten begleiten dürfe. Eberl sagte: „Es geht um keine Anstellung, keine Position im Verein. Er schaut einfach mal rein und überlegt, ob das ein Weg für ihn sein kann.“

Kompany ergänzte: „Ich glaube nicht, dass das ein großes Thema ist. Wir haben im Jahr etwa 20 Leute, die mal vorbeischauen. Das wird nicht größer bewertet, als es ist.“

Mit seinen Worten versucht Dreesen, die Debatte zu versachlichen. Während viele Fans Boateng aufgrund der Gewaltthematik weiterhin ablehnen, verweist der Bayern-Chef auf den Grundsatz der zweiten Chance: „Jeder Mensch darf sich entwickeln und reflektieren. Das gilt auch für Jérôme Boateng.“

Ob die Fans diese Haltung teilen, bleibt abzuwarten.

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