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·21 novembre 2025
Kaderplanung zum Entwicklungsclub: Kann Frankfurt dem 1. FC Köln als Vorbild dienen?

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Simon Bartsch
21 November, 2025
Mit den Neuzugängen des Sommers könnten die Geißböcke bei einer positiven Entwicklung durchaus ordentliche Gewinne erzielen. Der kommende Gegner vom Wochenende ist das Paradebeispiel für die Weiterentwicklung und den Weiterverkauf von Talenten. Kann Frankfurt dem 1. FC Köln als Vorbild dienen?

Thomas Kessler bei einem Spiel des 1. FC Köln
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Es fehlt wohl nicht mehr viel und der 1. FC Köln hat wieder einen Geschäftsführer Sport. Dem Vernehmen nach laufen die Gespräche zwischen dem Kölner Präsidium und Thomas Kessler bereits. Und unterm Strich ist eine Einigung am Ende des Tages wohl nur Formsache. Das Team um Präsident Jörn Stobbe gilt als großer Befürworter des ehemaligen Keepers und der hat bekanntlich im Sommer auch viel dafür getan, dass es nur wenige Punkte gibt, die gegen eine Beförderung seiner Person sprechen würden. Der Großteil der Sommertransfers hat bislang geliefert, die Verpflichtung des Trainers scheint bislang ebenfalls eine gute Wahl gewesen zu sein. Kessler hat beim FC innerhalb von einem halben Jahr viel bewegt und der Mannschaft ein neues Gesicht verliehen.
Der Name seines Vorgängers Christian Keller taucht auch bei den Fans immer seltener auf. Auch, wenn die Kölner noch immer mit der ein oder anderen Altlast zu kämpfen haben. Neben den personellen Veränderungen wurden rund ums Geißbockheim auch einige andere Dinge angegangen. In der Kabine wird zum Beispiel wieder mehr als „nur“ noch Deutsch gesprochen oder die gefühlt lange unantastbare Viererkette wird von Lukas Kwasniok nur im Einzelfall aus der Schublade geholt. Der FC hat sich von seinem jüngsten Geschäftsführer Sport – wenn man so will – emanzipiert. Dabei gehört zur Wahrheit natürlich auch, dass die Kader-Entwicklung zu einem großen Anteil auch nur aufgrund des Sparkurses der vergangenen Jahre möglich gewesen ist.
Eine große Vision oder Vorgabe des Ex-Geschäftsführers ist aber geblieben. Keller hatte einst erklärt, er sehe den FC in naher Zukunft als Entwicklungsclub. Nun gibt es zwei Ansichten, wie sich ein Ausbildungs- oder Entwicklungsclub definiert. Auf der einen Seite sicherlich die Ausbildung und vor allem die sportliche Weiterentwicklung vom eigenen Nachwuchs, um wirtschaftlichen oder sportlichen Erfolg zu erzielen. Einen Plan, den man sich beim FC auf die Fahne geschrieben hat, doch der Ertrag ist zumindest in den vergangenen Jahren überschaubar gewesen. Spieler wie Justin von der Hitz, Tim Lemperle, Justin Diehl – zu oft haben Youngster den Verein ablösefrei oder für eine geringe Summe verlassen können. Auf der anderen Seite werden aber Vereine als Entwicklungsclub angesehen, die junge Profis verpflichten, um sie dann nach einer gewissen Zeit und positiven Entwicklung für eine ordentliche Summe wieder zu verkaufen.
Ein Paradebeispiel für dieses Vorgehen kommt am Samstag nach Köln. Eintracht Frankfurt hat mit Markus Krösche in den vergangenen Jahren zahlreiche Talente gefunden, weiterentwickelt und für teures Geld abgegeben. Mehr als 450 Millionen Euro hat die Eintracht in den vergangenen sechs Jahren an ihren Talenten verdient. An Spielern wie Omar Marmoush, Hugo Ekitiké oder Randal Kolo Muani, die alleine knapp 280 Millionen Euro in die Kassen spülten. Jean-Mattéo Bahoya wird aktuell angeblich ebenfalls heiß umworben, eine Ablöse von rund 80 Millionen Euro steht im Raum. Der Marktwert von Can Uzun soll bei 45 Millionen Euro liegen. Die Eintracht kann aber auch mit der Aussicht auf die Champions League, zumindest dem internationalen Parkett, und wohl einer deutlich höheren Gehaltsklasse locken.
„Ich sage meinen Scouts: ,Leute, das Wichtigste sind die Stärken, aber achtet auch auf die Schwächen, denn vielleicht können wir an diesem Problem arbeiten'“, sagte Krösche unlängst im „The Athletic“ und nennt den Ex-Frankfurter Omar Marmoush als Beispiel. „Bevor wir Omar verpflichtet haben, gab es schon eine Diskussion. Er war ein Spieler mit zahlreichen Schwächen, aber nur zwei, drei deutlichen Stärken“, so Krösche weiter. „Hätten wir uns also nur auf die Schwächen konzentriert, hätten wir ihn nie unter Vertrag genommen. Aber wir kamen zu dem Schluss, dass der Grund für seine schlechte Entscheidungsfindung darin lag, dass er nicht regelmäßig genug spielte.“
Eine Marschroute, die man wohl zu gerne – wenn auch eine Spur kleiner – beim FC einschlagen. Tatsächlich könnten Akteure wie Jakub Kaminski einem ähnlichen Muster entsprechen. Der Pole wurde zunächst geliehen, der FC kann aber die Kaufoption ziehen. Die Ablöse soll bei vier bis fünf Millionen Euro liegen. Der Marktwert liegt laut transfermarkt.de aktuell bei sieben Millionen Euro – Tendenz bei den bisher gezeigten Leistungen, der Chance auf die WM und der stetigen Entwicklung steigend. Bei Rav van den Berg ist das Muster eindeutig zu sehen. Der Abwehrspieler soll in Köln weiterentwickelt werden, träumt aber vom Schritt in die Premier League. Der wäre dann ganz sicher mit einer ordentlichen Ablöse verbunden, je nach Entwicklung deutlich über den rund acht Millionen Euro, die der FC investiert hat.
Genauso könnte es sich bei Isak Johannesson verhalten. Und natürlich bei Said El Mala. Der FC soll dem Vernehmen nach den aktuellen Vertrag des Youngsters noch einmal anpassen wollen. Schon jetzt brachte „Sky“ eine mögliche Ablöse von 35 bis 40 Millionen Euro ins Spiel. Auch bei El Mala ist die Tendenz steigend. Der Offensivspieler könnte in der Tat der teuerste Verkauf der Vereinsgeschichte werden. Das war bislang Anthony Modeste mit rund 30 Millionen Euro. Für den FC ein Schritt Richtung Entwicklungsclub. Und ironischerweise hat dann wiederum bei El Mala Christian Keller seine Hände im Spiel gehabt.









































