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·10 septembre 2025
Kein Topklub mehr? Ballack: „Bayern ist nur noch ein Herausforderer“

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·10 septembre 2025
Michael Ballack hat den FC Bayern im Kampf um die Champions League nicht mehr auf der Liste der Top-Favoriten. Der frühere Nationalmannschaftskapitän sieht den deutschen Rekordmeister lediglich in der Rolle des Herausforderers.
Im Gespräch mit der Sport BILD bewertete der 98-fache Nationalspieler die Chancen der vier Bundesliga-Vertreter in der Königsklasse – und übte dabei auch Kritik an den Münchnern. „Bayern gehört für mich nicht zu den absoluten Top-Favoriten, sondern ist ein Herausforderer“, erklärte Ballack.
Der 48-Jährige, der selbst zwischen 2002 und 2006 für den FCB spielte und drei Meistertitel gewann, sieht die Entwicklung der Mannschaft unter Vincent Kompany zwar positiv. Dennoch gebe es Einschränkungen: „Entscheidend wird sein, ob aus der vergangenen Saison die Lehren gezogen wurden. Denn das offensive Spiel mit dem hohen Verteidigen birgt schon ein gewisses Risiko.“
Foto: IMAGO
Ballack betonte, dass Bayern bei selbstbewusstem Auftritt durchaus konkurrenzfähig sei. Ein Nachteil bleibe aber: „In der Bundesliga fehlt den Bayern mit Ausnahme der Saison 2023/24, als Leverkusen Meister wurde, der Konkurrenzkampf. Man braucht diese regelmäßige Challenge.“
Auch Borussia Dortmund, 2024 noch Finalist gegen Real Madrid, sieht Ballack nicht in der internationalen Spitze. Der BVB müsse sich aus seiner Sicht ambitionierter präsentieren: „Die Borussia sollte sich nicht nur als Ausbildungsverein und Champions-League-Aspirant definieren, sondern als wirklicher Konkurrent des FC Bayern. Dadurch könnte man noch viel mehr aus den Spielern herausholen.“
Bayer Leverkusen traut er immerhin das Überstehen der Ligaphase zu, während er Eintracht Frankfurt sogar als Geheimfavoriten bezeichnete. „Die Eintracht wird eine gute Rolle spielen, vielleicht reicht es bis zum Viertelfinale oder sogar zu noch mehr. Die Mannschaft ist superstabil. Trainer Dino Toppmöller hat sich etabliert und ist ein absoluter Sympathieträger. Hinzu kommen die unglaubliche Fan-Base und die Euphorie.“
Dass ein ehemaliger Bayern-Kapitän seinen Ex-Klub nicht mehr zu den Favoriten zählt, unterstreicht die wachsende Skepsis im Umfeld. Nach mehreren Viertelfinal-Aus in Folge und dem enttäuschenden Abschneiden bei der Klub-WM im Juli ist die internationale Strahlkraft angekratzt.
Ballacks Worte machen deutlich: Will der Rekordmeister wieder zu den absoluten Top-Favoriten in Europa zählen, muss er nicht nur sportlich liefern – sondern auch zeigen, dass die Münchner mehr sind als nur ein Herausforderer.