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·1 juillet 2025
Klub-WM ein Flop? BVB-Coach Kovac hat eine klare Meinung

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·1 juillet 2025
Niko Kovac verteidigt die Klub-WM in den USA – trotz leerer Ränge und Kritik an der Organisation. Warum er das Turnier trotzdem für gelungen hält, überrascht.
Die Klub-Weltmeisterschaft in den USA sorgt für Diskussionen – nicht zuletzt wegen leerer Ränge und Kritik an Organisation und Austragungsort. Borussia Dortmunds Trainer Niko Kovac sieht die Lage jedoch differenzierter und stellt sich gegen die harsche Kritik seines Chelsea-Kollegen Enzo Maresca.
Vor allem die geringe Zuschauerresonanz bei mehreren Partien wirft Fragen auf. Für Kovac liegt der Hauptgrund auf der Hand: „Wenn man die Ticketpreise am Anfang zu hoch schraubt, ist es logisch, dass man die Stadien nicht gefüllt bekommt.“ Teilweise kosteten Eintrittskarten zu Beginn des Turniers bis zu 349 Dollar. Erst nach einem schleppenden Vorverkauf senkte die FIFA die Preise spürbar – mit mäßigem Erfolg: Das Dortmunder Vorrundenspiel gegen Ulsan verfolgten gerade einmal rund 8000 Fans im Stadion.
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl sieht im Umgang mit den Tickets eine verpasste Chance. Gerade bei Anstoßzeiten mitten am Tag seien attraktive Preise entscheidend: „Wenn um 12 oder 15 Uhr gespielt wird, musst du die Leute derart begeistern, dass sie ihren Arbeitsplatz verlassen“, sagte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Trotz dieser Schwierigkeiten will Kovac das Turnier nicht grundsätzlich schlechtreden. Im Gegenteil: „Für mich ist das ein tolles Turnier“, erklärte er vor dem Achtelfinale gegen CF Monterrey. Die Kritik Marescas, der nach einer langen wetterbedingten Unterbrechung über die Austragung in den USA geschimpft hatte, kontert Kovac nüchtern: „Wir haben den Klimawandel. Das betrifft uns alle. Da müssen wir alle mit umgehen.“
Sicherheitsbedenken bei extremem Wetter seien aus seiner Sicht nachvollziehbar. „Es darf nicht passieren, dass jemand zu Schaden kommt“, so der BVB-Coach. Doch nicht alle Beteiligten können dem Wettbewerb etwas abgewinnen. Verteidiger Julian Ryerson merkte an, dass das Turnier in der eigentlichen Sommerpause „natürlich etwas anderes“ sei, als man es bisher gewohnt war.
Unterm Strich bleibt der Eindruck eines Turniers mit Startschwierigkeiten – doch für Niko Kovac ist das kein Grund zur Generalabrechnung. Der Fußball müsse sich in einem neuen Umfeld behaupten – auch ohne volle Ränge: „Wir Fußballer wollen vor vollen Rängen performen, das ist das, was den Sport ausmacht. Wir müssen trotz der Unterzahl an Fans performen.“