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·21 août 2025
Kritik an Alt-Bossen um Hoeneß: „Viele Köche verderben den Brei“

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·21 août 2025
Uli Hoeneß und der Aufsichtsrat nehmen beim FC Bayern eine sehr aktive Rolle ein. Daran wird Kritik laut.
Sky-Reporter Kerry Hau hat im Podcast „Mia san vier“ deutliche Worte zur aktuellen Führungssituation beim FC Bayern gefunden. Dabei kritisierte er die Rolle von Uli Hoeneß und weiteren Alt-Bossen wie Karl-Heinz Rummenigge.
„Ich will Uli Hoeneß jetzt gar nicht zu nahe treten. Großer Respekt vor seinem Lebenswerk, großer Respekt dafür, dass er nach wie vor auch die Expertise hat – die ist extrem wertvoll“, so Hau: „Aber dann eben zu sagen: Okay, wir holen erstmal Oliver Kahn, lassen den anscheinend nicht richtig machen, zusammen mit Hasan Salihamidzic. Dann holen wir Max Eberl, der sich bei Borussia Mönchengladbach schon etwas erarbeitet hat, der ein gewisses Netzwerk und einen Überblick hat – und ihn jetzt auch nicht so arbeiten lässt, wie er sich das vorstellt.“
Für ihn sei klar, dass das Problem über den Ehrenpräsidenten hinausgehe: „Da nehme ich nicht nur Uli Hoeneß rein, da nehme ich den ganzen Aufsichtsrat mit rein. Weil der lässt es am Ende ja zu. Da muss man sich die Frage stellen: Hat man die richtigen Entscheidungen getroffen? Und man muss auch die Frage stellen: Haben diese Herren verpasst, loszulassen?“
Hau brachte die aktuelle Lage auf den Punkt: „Wir haben ja schon häufig darüber gesprochen: Viele Köche verderben den Brei.“ Er verglich die Lage mit jener aus dem Sommer 2023, als beim Rekordmeister nach der Trennung von Kahn und Salihamidzic eine Transfer-Taskforce installiert wurde: „Für mich ist das kein Unterschied zur Transfer-Taskforce. Die heißt jetzt zwar nicht so, aber da sitzen immer noch sehr viele Leute am Tisch, die unterschiedlicher Meinung sind“, sagte Hau.
Die Kritik kommt in einer Phase, in der die Vereinsführung um einen klaren Kurs kämpft. Zuletzt sorgte eine öffentliche Ansage von Hoeneß wohl für Verwunderung bei Sportvorstand Eberl und Sportdirektor Christoph Freund.
Nach dem Verkauf von Kingsley Coman hatten beide fest damit gerechnet, einen neuen Offensivspieler verpflichten zu dürfen. Doch dann wurde die Marschroute geändert: Nur noch ein Leihspieler soll laut Hoeneß verpflichtet werden.
„Ich würde dringend empfehlen, den Kader mit einem Leihspieler zu ergänzen, der bis zum 30. Juni 2026 unter Vertrag steht“, sagte Hoeneß der Süddeutschen Zeitung. Diese Ansage führte zu Verwunderung in der sportlichen Leitung, die sich bereits intensiv um Verstärkungen bemühte.
Vor allem der Poker um Christopher Nkunku zeigt die Bruchlinien im Klub auf. Nach Informationen von Sky ist sich der 27-Jährige mit dem Rekordmeister „zu 100 Prozent“ einig und hat seinen Wechselwunsch intern bei Chelsea hinterlegt. Doch die Blues fordern rund 40 Millionen Euro plus Bonuszahlungen – und wollen kein Leihgeschäft akzeptieren.
Im Hintergrund prallen zwei Denkweisen aufeinander: Auf der einen Seite Eberl und Freund, die nach den Abgängen von Coman, Thomas Müller, Leroy Sané und Mathys Tel sowie dem Ausfall von Jamal Musiala großen Handlungsbedarf sehen. Auf der anderen Seite das Lager um Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, das einen teuren Schnellschuss verhindern will und lieber auf Jugendspieler sowie eine Übergangslösung setzt.
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