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·24 mars 2025
Leon Goretzka, der Steve Jobs des Fußballs

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·24 mars 2025
Nichts fasziniert mich mehr als Menschen, die entsorgt werden, dann, statt sich zu verkriechen, einfach weitermachen, als sei nichts gewesen – und auch noch Erfolg damit haben. Die Geschichtsbücher sind voll davon: Napoleon, Steve Jobs, Julius Cäsar, Thomas Müller.
Und jetzt, nach den Italien-Spielen, neu: Leon der Sture.
Napoleon war auch so. Wurde abgesetzt, nach Elba abgeschoben und feierte dann ein grandioses Comeback in der Nachspielzeit. Julius Cäsar, wir erinnern uns, merkte mit 25, dass die Dinge nicht so glatt liefen. Er machte einen Cut, ging auf Studienreise nach Rhodos, unternahm danach einen neuen Anlauf und wurde … naja, Cäsar eben.
Steve Jobs jagten sie aus der eigenen Firma wie einen räudigen Straßenköder. Danach baute Jobs Computer auf Jahn-Regensburg-Niveau, ehe er zu Apple zurückkehrte und Geräte erfand, die die Welt mehr veränderten als die falsche Neun den Fußball.
Zu Leon Goretzka sagten die Bayern-Bosse im vergangenen Sommer: Du bist jetzt unser Steve. Danke für alles, aber du kommst in den Sommerschlussverkauf. Jemand findet sich schon für dich. Augsburg vielleicht?
Nun gibt es Fußballer, die sagen würden: Alles klar, danke für den Tipp, aber ne, ich bleibe lieber, kassiere meine Vertragsmillionen und spiele Golf, bis die Greens braun sind. Man kennt das in München und nennt es: Bertholdisieren.
Leon Goretzka ist so nicht. Er erwies sich als sturer Steve. Der Mittelfeldspieler wollte einfach nicht aufgeben, obwohl er aufgegeben worden war. Kämpfte sich mit Erfolg zurück. Heute ist der 30-Jährige wichtiger denn je; Stammspieler beim FC Bayern und aus dem Nationalteam spätestens seit Italien nicht mehr wegzudenken.
Was lernen wir daraus? Never give up! Immer weitermachen, würde Oliver Kahn sagen.
PS: Bundestrainer Julian Nagelsmann, man vergisst so etwas ja viel zu schnell, kommt auch da her. Als er Bayern-Trainer war, sagten die Bosse eines Tages: Du bist jetzt unser Steve Jobs … der Rest ist Geschichte.
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