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·22 août 2025
Luis Figo von Barcelona zu Real: Der frechste Transfer aller Zeiten?

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·22 août 2025
La Liga ist zurück und das Portal Fussballdaten.de lässt den umstrittensten Transfer aller Zeiten in der spanischen Eliteklasse noch einmal Revue passieren: Luis Figo vom FC Barcelona zu Real Madrid im Jahr 2000.
Sommer 2000. Die EURO in Belgien und den Niederlanden war zu Ende, Portugals goldene Generation war im Halbfinale von Brüssel am späteren Europameister Frankreich gescheitert, der immer noch ohne großen Titel dastehende Superstar Luis Figo (27) war in den Urlaub nach Sardinien geflüchtet. Deutschland hatte den Zuschlag für die WM 2006 erhalten. In den Redaktionen herrschte sommerliche Ruhe.
Aber nur kurz.
Von der Costa Smeralda aus wurde in den folgenden drei Wochen der Transfer von Luis Figo vom FC Barcelona zu Real Madrid gedealt, die mit Figos Präsentation in Madrid am 24. Juli 2000 endete.
Eine Posse, die an Schlitzohrigkeit auch nach 25 Jahren noch ihres Gleichen sucht.
Wo fangen wir an? Vielleicht mit diesem Zitat: ,,Ich habe gar keine Absicht, Barcelona zu verlassen“, sagte Luis Figo im Sommer 2000.
Dass ihm insgeheim mit Barcelona alles zu langsam ging und er seine „Verdienste um den Klub“, in Zahlen zwei Mal spanischer Meister und zwei Mal Copa-del-Rey-Gewinner, „von denen, die ihn leiten“ zu wenig gewürdigt wurden, schien Figo zu belasten.
Das sagte er 2021 in der sehenswerten Netflix-Dokumentation Der Fall Figo.
Oder doch nicht? Eigentlich nicht, denn Figo ging es eher ums Geld.
Diese Triebfeder kann einen Fußball-Transfer immer möglich machen. Vor allem, wenn auf der Gegenseite, also bei Real Madrid mit dem damals 53 Jahre alten Präsidentschafts-Kandidaten Florentino Perez ein Mann ist, der sich profilieren will.
Fünf Tage vor der Wahl des neuen Real-Präsidenten diktierte Perez dem Journalisten José Ramon de la Morena seinen unglaublich klingenden Plan: Er wollte Luis Figo per Transfer vom FC Barcelona zu Real Madrid holen.
Den ersten Kontakt zu Figo erstellte der ehemalige portugiesische Nationalspieler Paulo Futre. Die Figo-Seite mit Berater José Velga wollte sich diesen aberwitzigen Vorschlag (anfangs) gar nicht erst anhören.
Anfangs.
Perez galt im Inner Cirlce von Real Madrid als krasser Außenseiter.
Nur für den Fall, dass sich Figo und sein Berater trotz Wahlsieg von Perez anders entscheiden sollten…
Luis Figo war diese Bedingung am Telefon vorgelesen worden…
Diese Summe und die zu erwartende Ablösesumme schien den Transfer von Luis Figo vom FC Barcelona zu Real Madrid unmöglich zu machen.
Am 16. Juli 2000 wurde Florentino Perez tatsächlich neuer Präsident von Real Madrid – doch die Figo-Seite beließ es zunächst beim Dementieren von Gerüchten.
Luis Figo’s Urlaub wurde zum Albtraum, er gab pausenlos Interviews und posierte sogar noch mal im „Barca“-Trikot, was ihm die Fans von „Mes que un Club“ noch lange nachtragen sollten…
Veiga machte Figo klar, dass die Klausel von 30 Millionen Euro eigentlich keine andere Wahl ließ… In Lissabon gab es wenig später das erste Treffen zwischen Figo und Perez.
„Dass er den Portugiesen als essentiellen Grundstein seines Projekts der Galacticos, einer Ansammlung berühmter Überspieler, wie in der Ära Alfredo di Stefano“, schrieb das Kicker-Sportmagazin dazu am 24. Juli 2025, „Perez lieferte Figo genau die Wertschätzung, die dieser in Barcelona stets vermisst hatte. Und so unterschrieb der Fan-Liebling der Blaugrana in dieser Nacht bei Real Madrid.“
Auch noch nach 25 Jahren.