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·24 décembre 2025
Müller über Wirtz-Wechsel: „Hätte es in München einfacher gehabt“

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·24 décembre 2025

Thomas Müller hat den internationalen Spitzenfußball aus nahezu jeder Perspektive erlebt – als Hoffnungsträger, Führungsspieler, Weltmeister und langjährige Identifikationsfigur des FC Bayern. Umso bemerkenswerter sind seine klaren Worte zum Wechsel von Florian Wirtz. Der Offensivstar entschied sich im Sommer gegen die Münchner und für den Schritt zum FC Liverpool. Rückblickend hält Müller diese Entscheidung zumindest aus sportlicher Sicht für fragwürdig.
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt Müller, dass ein Wechsel zum FC Bayern für Wirtz die deutlich einfachere Option gewesen wäre. Nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus fußballerischer Logik. Der 36-Jährige betont, dass Wirtz in München in einer vertrauten Umgebung geblieben wäre – gleiche Liga, ähnliche Spielidee, bekannte Gegenspieler. Die Anpassung an Tempo, Physis und Taktik wäre deutlich geringer ausgefallen als in der Premier League.
„Bei den Bayern hätte er es von der fußballerischen Anpassung garantiert einfacher gehabt“, so Müller. Gerade bei einem Spieler, der stark von Rhythmus, Selbstvertrauen und Automatismen lebt, sei dieser Faktor nicht zu unterschätzen. Der Schritt nach England sei ein internationaler Karriereschritt gewesen, der jedoch zwangsläufig Risiken mit sich bringe – Risiken, die sich aktuell auch in Wirtz’ Leistungen widerspiegeln.

Foto: IMAGO
Gleichzeitig relativiert Müller die häufig geäußerte Kritik an Wirtz’ Start in Liverpool. Anpassungsprobleme, Formschwankungen und öffentliche Diskussionen seien in England zwar präsent, aber noch immer moderat im Vergleich zu dem, was Spieler beim FC Bayern erwartet. Müller bringt es mit einem eindrücklichen Bild auf den Punkt: „Wenn es für einen beim FC Bayern nicht läuft, ist man täglich in der Schmelze.“
Damit spricht er einen Aspekt an, der bei Transferdebatten häufig ausgeblendet wird. Der FC Bayern bietet sportlich ideale Voraussetzungen, verlangt aber mental eine enorme Widerstandsfähigkeit. Jeder Fehler wird seziert, jede Formdelle öffentlich bewertet. Müller macht deutlich, dass dieser Druck selbst für absolute Topspieler zur Belastung werden kann – und nicht jeder junge Star damit sofort umgehen kann.
Gerade deshalb sei es aus seiner Sicht fast paradox: Sportlich wäre Wirtz in München besser aufgehoben gewesen, medial und psychologisch hätte ihn der Schritt jedoch noch stärker gefordert als sein aktueller Weg in England. Müllers Einordnung ist damit weniger eine Kritik an Wirtz, sondern vielmehr ein realistischer Blick auf die Mechanismen des Bayern-Kosmos.









































