Nur die Raute
·11 août 2025
Polzin sieht „Entwicklung“: Muheim trotz Patzer bald HSV-Kapitän?

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·11 août 2025
Gegen RCD Mallorca führte Muheim den HSV als Kapitän aufs Feld. Trotz eines unglücklichen Eigentors stärkte Merlin Polzin seinem Spieler den Rücken.
Es lief die 59. Minute, als das abschließende Vorbereitungsspiel auf Mallorca dem Hamburger SV endgültig aus den Händen glitt: Infolge eines Missverständnisses mit Keeper Daniel Peretz köpfte Miro Muheim den Ball unglücklich ins eigene Tor und hatte damit sichtlich zu knabbern.
Merlin Polzin sprang dem Schweizer nach Abpfiff sofort zur Seite. „Jeder weiß, dass Miro den Fehler nicht mit Absicht gemacht hat. Es nervt ihn selbst am meisten“, erklärte der Cheftrainer. Ganze besonders lobte er stattdessen den in dieser Szene sichtbar gewordenen Teamgeist: „Wenn dann zehn Spieler hingehen und versuchen, ihm das Gefühl zu geben, dass wir zusammenstehen, egal was passiert, dann ist das für mich eine Entwicklung.“
Diese Unterstützung stehe im klaren Kontrast zu einer Situation vor wenigen Wochen, als Aboubaka Soumahoro gegen Olympique Lyon nach einem Fehler nur unzureichend aufgemuntert wurde. „Es ist keiner gekommen“, blickte Polzin zurück. „Abou macht den Fehler, deshalb fällt das Tor und er steht alleine da.“ Aus dieser Erfahrung zog die Mannschaft offenbar ihre Lehren, denn teamintern habe man das Thema „ganz bewusst sehr kritisch“ aufgearbeitet.
In der fünften Testspielniederlage in Folge sieht der HSV-Coach derweil keinen entscheidenden Rückschlag. „Wir brauchen nach 100.000 Menschen am Rathausmarkt kein Selbstvertrauen, denn das haben wir in uns“, so Polzin. Daher blickt er zuversichtlich auf den immer näher rückenden Saisonstart: „Wir wissen, wenn wir das erste Heimspiel haben, dann wird das Stadion brennen.“
Muheim, der gegen Mallorca bereits die Binde trug, könnte den HSV in seiner ersten Bundesliga-Spielzeit nach sieben Jahren als Kapitän anführen. Gemeinsam mit Daniel Elfadli gilt der 27-Jährige als der vielversprechendste Kandidat auf die Nachfolge von Sebastian Schonlau. Der Mallorca-Test könnte in dieser Hinsicht ein erster Fingerzeig gewesen sein.