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·24 septembre 2025

„Rücksichtsloseste Entlassung“: Ancelotti rechnet mit dem FC Bayern ab

Image de l'article :„Rücksichtsloseste Entlassung“: Ancelotti rechnet mit dem FC Bayern ab

Beim FC Bayern flog Welt-Trainer Carlo Ancelotti nach nur 15 Monaten raus. In seinem neuen Buch blickt der Italiener zurück auf die schwierige Zusammenarbeit mit den FCB-Bossen.

Carlo Ancelotti gilt als einer der erfolgreichsten Trainer der Fußballgeschichte. In seiner neuen Biografie „Der Traum: Wie man die Champions League gewinnt“ (C. Bertelsmann Verlag, ab 1. Oktober), aus der die BILD Auszüge veröffentlichte, blickt der heutige brasilianische Nationaltrainer auf Stationen wie die AC Milan und Real Madrid zurück – und nimmt sich auch Zeit für ein schonungsloses Kapitel über sein kurzes Engagement beim FC Bayern.


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Der Italiener war nur 15 Monate in München im Amt, ehe er nach einer 0:3-Pleite bei Paris Saint-Germain im September 2017 entlassen wurde. In dem Buch erinnert er sich an große Erfolge in der Bundesliga, aber auch an Spannungen mit den Klub-Bossen. „Wir distanzierten in der Bundesliga in dieser Saison die Konkurrenz um Längen, hatten am Ende fünfzehn Punkte Vorsprung“, schreibt Ancelotti. „Allerdings galt dies bei den Bayern nicht als Erfolg. Es war das Mindeste, was erwartet wurde.“

Ein besonderes Problem sah er in der Führungsstruktur des Vereins. Anders als bei Real Madrid oder Chelsea habe er es in München nicht mit einem dominanten Eigentümer zu tun gehabt, sondern mit einer „heterogenen Gruppe von Aktionären“ sowie „legendären ehemaligen Spielern“ in Schlüsselpositionen. „Es war schwer für mich zu durchschauen, wer mehr Macht hatte“, erinnert sich der Coach.

Ancelotti-Rauswurf nach Bayern-Pleite in Paris

Auch eine Episode mit einer „Liste von fünf Punkten“ zu Themen der Disziplin, die er den Spielern vorlesen sollte, bleibt ihm bis heute in Erinnerung. „Meiner Ansicht nach hatten wir es hier mit einer hochkarätigen Profitruppe zu tun und nicht mit einer Jugendmannschaft“, schildert Carlo Ancelotti. Vor der Mannschaft habe er deshalb klar gesagt: „Ich habe Order vom Vorstand, euch diese Liste hier vorzulesen.“ Damit habe er deutlich gemacht, dass er sich von dieser Anweisung distanziert.

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Foto: IMAGO

Das sportliche Aus kam nach der deutlichen Niederlage in Paris. Ancelotti hatte dort auf die alternde Flügelzange Robben und Ribery verzichtet und die Defensive höher schieben lassen. „Es war ein Fehler. Die Balance stimmte nicht, und so konnten sie uns mit ihrem Konterspiel aufmischen“, räumt er ein. Noch am nächsten Tag entschied der Vorstand über seine Entlassung. Karl-Heinz Rummenigge erklärte damals, die Leistungen seit Saisonbeginn hätten nicht den Erwartungen entsprochen.

Ancelotti ordnet den Rauswurf rückblickend nüchtern ein, doch der Frust ist spürbar. „Es war die rücksichtsloseste Entlassung meiner gesamten Karriere“, schreibt er. Und ergänzt: „Nach meinem Abgang erreichten sie in der Champions League das Halbfinale und scheiterten dort an – raten Sie mal! – Real Madrid.“

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