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·28 décembre 2025

Schalke-Rückkehr und ein Bundesliga-Neuling – Die Prognose zum Zweitliga-Aufstiegsrennen

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Die Hinserie der 2. Bundesliga bot die ein oder andere Überraschung. So findet sich im Aufstiegsrennen manch ein Verein wieder, den viele Beobachter vor Saisonbeginn nicht unbedingt auf dem Zettel hatten.

Insgesamt dürfen sich noch sieben Teams Chancen auf den Sprung in die Erstklassigkeit ausrechnen. Die beste Ausgangsposition besitzt der FC Schalke 04, der unter Miron Music überraschte und eine bärenstarke Hinrunde. Aber auch die SV Elversberg, der SV Darmstadt 98 oder SC Paderborn zeigten sich erstaunlich stark aufgelegt und belegen die Ränge zwei bis vier. Dahinter lauern Hertha BSC, Hannover 96 und der 1. FC Kaiserslautern, die sich wohl allesamt etwas mehr ausgerechnet hatten. Der 1. FC Nürnberg liegt dagegen als Achtplatzierter bereits elf Punkte hinter dem Relegationsplatz.


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Schalke und Elversberg – ganz unterschiedlich, aber trotzdem begeisternd

Trotz der 1:2-Niederlage in Braunschweig zu Jahresabschluss brachte es der FC Schalke 04 auf stolze 37 Zähler. Zum Vergleich: In der gesamten abgelaufenen Spielzeit sammelte er lediglich einen Zähler mehr ein. Der große Umbruch im Sommer sowie die von Miron Muslic neu installierte Spielidee hinterließen jedoch direkt Wirkung. Die Königsblauen ließen den Großteil ihrer Gegner durch ein aggressives Pressing gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Lagen sie erst einmal in Führung, waren sie kaum noch zu bezwingen. So stehen bereits eindrucksvolle neun Zu-Null-Spiele zu Buche.

Das den niedrigsten Ballbesitzwert (43 Prozent) erreichende Schalke lässt kaum klare gegnerische Chancen zu. Darüber hinaus kann es sich auf Keeper Loris Karius verlassen, der erst zehnmal hinter sich greifen musste. Im Spiel mit dem Ball haperte es jedoch gelegentlich. Der Tabellenführer findet gegen tiefer stehende Gegner nicht immer Lösungen. So wusste er etwa eine knapp 40-minütige Überzahl in Münster nicht in Zählbares umzumünzen. Dementsprechend gibt es auch für Trainer Muslic, dessen auf hoher Intensität beruhenden Ansatz bestens zum Verein passt, in der Wintervorbereitung noch reichlich Aufgaben zu erledigen.

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Foto: Getty Images

Auf eine ganz andere Art und Weise wusste die SV Elversberg zu überzeugen. Dabei herrschte nach dem Abgang von Erfolgstrainer Horst Steffen (Werder Bremen) und einiger Leistungsträger – wie etwa Fisnik Asllani – doch reichlich Skepsis vor Saisonbeginn. Sportdirektor Nils-Ole Book besaß jedoch wieder einmal ein exzellentes Händchen auf dem Transfermarkt. Darüber hinaus fand er mit Vincent Wagner den passenden Coach. Er vertritt womöglich sogar einen noch offensiveren Ansatz als sein Vorgänger.

Jedenfalls passt dieser bestens zur SVE, die schon 31 Tore erzielte. Gleich zwölf davon steuerte Younes Ebnoutalib bei, der von mehreren Bundesligisten umworben wird und den Saarländern schon im Winter eine zweistellige Millionenablöse bescheren könnte. Doch selbst auf seinen Abgang scheint der Dorfklub vorbereitet. So steht mit dem vom HSV ausgeliehen Otto Stange schon ein Angreifer bereit, der in die Bresche springen könnte. Von daher spricht wenig dagegen, dass die Leistungen in der Rückserie ähnlich positiv ausfallen.

Darmstadt und Paderborn lauern auf ihre Chance

Knapp dahinter laut auf Rang drei der SV Darmstadt 98. Vor der Saison galt er als Wundertüte, spielte er doch unter dem seit September 2024 aktiven Florian Kohfeldt konstant inkostant. Dem Trainer gelang es aber, seiner Mannschaft Stabilität zu verleihen. Insbesondere am Böllenfalltor sind die Lilien ein äußerst schwer zu schlagender Gegner. Dort holten sie 21 ihrer 33 Punkte. Im letzten Spiel des Jahres wäre sogar das Klettern auf den zweiten Platz möglich gewesen, doch der SVD brachte eine 2:0-Führung in Paderborn nicht ins Ziel.

Die letzte Niederlage im Ligabetrieb liegt bereits zwei Monate zurück. Kohfeldt kann – was sich in der 2. Bundesliga immer als sehr vorteilhaft erweist – auf ein sehr eingespieltes Team bauen, das durch Neuzugänge wie Hiroki Akiyama oder Marco Richter nochmals verstärkt wurde. Daher sollte Darmstadt 98 auch 2026 in der Lage sein, eine ansprechende Rolle zu spielen, sodass der dritte Aufstieg binnen elf Jahren nicht außer Reichweite liegt.

Ganz anders schaute es im Sommer beim SC Paderborn aus. Dort endete die Ära von Lukas Kwasniok, den es zum 1. FC Köln zog. In den vier Jahren sammelten die Ostwestfalen stets über 50 Punkte ein. Diesen Wert werden sie auch unter Ralf Kettemann, der aus der KSC-U19 kam, deutlich übertreffen. Dem Zweitliga-Novizen gelang es direkt, seine Vorstellungen auf die Mannschaft zu übertragen. Auch die Abgänge von Leistungsträgern wie Ilyas Ansah oder Aaron Zehnter konnten direkt kompensiert werden.

Zudem schaffte es der SCP auch, die engen Begegnungen auf seine Seite zu ziehen. Ein zwischenzeitlicher Lauf mit sechs Siegen am Stück brachte die souveräne Tabellenführung nach zwölf Spieltagen. Anschließend folgten nur noch vier Zähler bis zum Winter. In den Spitzenspielen gegen Schalke (1:2), Elversberg (1:2) und Darmstadt (2:2) ging Paderborn nahezu leer aus. Oftmals gaben Kleinigkeiten den Ausschlag zugunsten des Kontrahenten, was sich möglicherweise mit Blick auf die vorherige Serie als Regression zur Mitte bezeichnen lässt.

Große Ambitionen: Was ist noch drin für Hannover und Hertha?

Schon vier Punkte Rückstand auf Darmstadt und Paderborn besitzt Hannover 96. Dabei herrschte im Sommer noch große Euphorie. Denn die ersten vier Ligaspiele unter dem stets offensiv denkenden Trainer Christian Titz wurden allesamt gewonnen. Seitdem folgten nur noch 17 Punkte aus zwölf Partien. Dennoch können die Niedersachsen längst nicht als entschlüsselt angesehen werden. So bringen sie es auf den höchstens xGoals- sowie xPoints-Wert der Hinserie.

Allerdings haperte es enorm beim Verwerten von Torchancen. Exemplarisch dafür steht das Heimspiel gegen den VfL Bochum, wo man sich trotz deutlicher Überlegenheit mit einem torlosen Remis abfinden mussten. Die Suche nach einem weiteren treffsicheren Angreifer – Benjamin Källman netzte zehnmal ein – besitzt in der kommenden Transferperiode Priorität. Sollte der nach Hannover zurückgekehrte Jörg Schmadtke mit der Wahl richtig liegen, könnte der Klub in der Tabelle noch um mehrere Plätze nach oben springen.

Selbiges strebt Hertha BSC an, das vor Saisonbeginn als großer Aufstiegsfavorit gehandelt wurde. Die Hauptstädter können auf für Zweitliga-Verhältnisse hervorragende Einzelspieler wie Fabian Reese, Michael Cuisance, Tjark Ernst, Supertalent Kennet Eichhorn oder Márton Dárdai zurückgreifen. Auf dem Spielfeld bekamen die Fans, die Qualität allerdings nur unregelmäßig zu begutachten. Der Saisonstart misslang komplett, ehe fünf Siege hintereinander für die Rückkehr in die Spitzengruppe sorgten.

Zum Jahresende blieb Hertha allerdings gegen Magdeburg, Fürth und Bielefeld sieglos und brachte sich um eine wesentlich bessere Ausgangsposition. Der Start in die Rückrunde hat es in sich. In den ersten sechs Partien trifft das Team von Trainer Stefan Leitl, der seiner Mannschaft nicht immer die passenden offensiven Lösungen mitgibt, auf sämtlich direkt vor ihnen liegenden Konkurrenten.

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Ebenfalls mit Aufstiegsambitionen ist der 1. FC Kaiserslautern ausgestattet. Vom Relegationsplatz trennen ihn aktuell zwar nur sechs Zähler, die gezeigten Auftritte machten allerdings nur bedingt Hoffnung. Insbesondere auf fremden Platz ging nur wenig bei den Pfälzern. Zu allem Überfluss waren sie im letzten Hinrundenspiel auch dem 1. FC Magdeburg (2:3) über weite Strecken deutlich unterlegen. Möglicherweise könnte schon Mitte Februar nach den Duellen mit Hannover, Schalke, Elversberg sowie Darmstadt Planungssicherheit für ein weiteres Jahr in Liga zwei bestehen.

Schalke und Elversberg steigen direkt auf

Die letzten Jahre zeigten, dass die Phrase „Im Fußball ist alles möglich“ auf die 2. Bundesliga tatsächlich noch zutrifft. im Vorjahr bejubelten mit dem 1. FC Köln und dem HSV zwei große Namen den Aufstieg. In den Jahren zuvor schafften es mit Holstein Kiel, dem 1. FC Heidenheim oder Darmstadt 98 auch immer wieder kleinere Vereine. Diesmal legen wir uns auf einen der prominentesten Klub des Landes und einen absoluten Underdog als direkte Aufsteiger fest. Schalke 04 wird zwar in der Rückrunde nicht immer das Spielglück auf seiner Seite haben, aber durch die konsequente Umsetzung der Muslic-Idee genügend Punkte einsammeln, um den Vorsprung auf die Konkurrenz aufrechtzuerhalten.

Als Zweitplatzierter läuft Elversberg ins Ziel, das weiter einen sehr attraktiven Offensivfußball anbieten wird und selbst den Verlust des besten Stürmers im Winter kompensieren kann. Genauso wird Hannover 96 weiter anschaulich spielen und seine Möglichkeiten regelmäßiger verwerten, wodurch noch der Sprung auf den Relegationsplatz gelingt. Dahinter trudeln Darmstadt 98, die nach Saisonende vor allem mit den ersten Spieltagen hadernde Hertha sowie dem womöglich etwas die Luft ausgehende SC Paderborn ein. Der 1. FC Kaiserslautern hingegen wird zu keinem Zeitpunkt mehr ins Aufstiegsrennen eingreifen.

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