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·27 septembre 2025

"Schiris müssen genauso Strafen kriegen": Gjasula tobt nach Rot

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Beim 1:6 in Mannheim musste Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag die höchste Niederlage seiner Drittliga-Historie hinnehmen. Auch deswegen, weil die Essener ab der 68. Minute in Unterzahl waren, nachdem Klaus Gjasula die rote Karte gesehen hatte. Über den Platzverweis tobte der 35-Jährige, fand deutlichste Worte und forderte Strafen für Schiedsrichter.

"Das kann einfach nicht sein"

Ob die rote Karte das Spiel letztlich entschieden hat, darüber lässt sich diskutieren – wenngleich RWE zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2 hinten lag. Worüber es dagegen wenig zu diskutieren gab, war die Tatsache, dass die rote Karte eine Fehlentscheidung war. "Ich bin ihm nicht mal auf den Fuß getreten, sondern bin einfach nur mit dem Sprunggelenk gegen seinen Spann geprallt", sagte Gjasula bei "MagentaSport" über die Szene in der 68. Minute, als er mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf mit Okpala gegangen war, diesen aber in der Tat nicht wirklich hart getroffen hatte. "Seit wann ist das eine rote Karte im deutschen Fußball? Das kann einfach nicht sein, denn letzte Woche hatten wir ein ähnliches Thema", spielte er auf den Platzverweis gegen Tom Moustier an, der nach Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati ebenfalls eine Fehlentscheidung war.


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"Es kann nicht sein, dass Schiedsrichter jede Woche einfach so handeln, wie sie Lust haben, wenn sie es nicht sehen", schimpfte der 35-Jährige und redete sich mächtig in Rage: "Weil, wenn er es sehen würde, würde er es ja nicht pfeifen. Das heißt, er sieht es nicht. Einfach nach Gefühl verteilen wir jetzt hier Woche für Woche rote Karten. Das geht nicht, denn die sind spielentscheidend. Ein Spieler wird gesperrt, bekommt Geldstrafen, und der Verein leidet darunter. Und nur, weil der Schiri Lust hat, eine rote Karte zu geben." Daran müsse sich in Zukunft etwas ändern, forderte Gjasula: "Schiris müssen genauso Strafen kriegen wie auch Vereine und Spieler, dass sie irgendwann nicht mehr pfeifen dürfen und Geldstrafen bekommen. Es kann nicht sein, dass die alles machen können, was sie wollen. Irgendwann ist auch gut."

"… dann packen wir ein"

Was Gjasula womöglich nicht wusste: Auch Schiedsrichter werden nach jedem Spiel beurteilt und können Punktabzüge bekommen, die sich dann wiederum auch auf die weitere Laufbahn auswirken. Gjasula wird nun mit einer Sperre von mindestes einem Spiel rechnen müssen. Denkbar jedoch, dass es auch zwei Partien werden, da er Schiedsrichter Florian Lechner nach dessen Entscheidung am Arm festgehalten hatte. "Ich habe ihn nicht zu mir gezogen, sondern ihn einfach nur gehalten und gesagt: 'Warte, hör mir zu. Ich habe ihn nicht getroffen.' Das ist das Normalste der Welt. Und wenn man jetzt dafür auch noch härtere Strafen kriegt, dann dürfen wir ja gar nichts mehr machen. Dann packen wir ein, dann lassen wir die Kameras ein Spiel entscheiden, und dann ist gut. Wir sind immer noch im Fußball. Emotionen gehören dazu, und damit muss man dann auch leben, wenn man sich benachteiligt gefühlt hat."

Trainer Uwe Koschinat war ob der roten Karte ebenfalls bedient, zumal auch der Elfmeter, der zum 1:5 führte, eine klare Fehlentscheidung war, nachdem Voelcke gegen Kostka ohne Berührung abgehoben war. "Sowohl die Zahl der persönlichen Strafen als auch die Zahl der Elfmeter sei "einfach nicht mehr tolerierbar", schimpfte der 54-Jährige und zeigte sich "schockiert" darüber, nachdem RWE in den letzten Wochen mehrfach mit falschen Pfiffen leben musste. "Ich weiß nicht, was ich meinen Spielern noch sagen soll, wenn es beispielsweise einen Elfmeter gibt für eine Situation, in der der Spieler ganz klar abhebt und sowohl der Linienrichter als auch der vierte Offizielle einen hervorragenden Blick auf die Situation haben, aber nichts anderes zu tun haben, als permanent nur den Trainer runter zu moderieren, statt in so einer Situation einzugreifen." Eine Tatsache, die Koschinat als ein "bisschen schade" bezeichnete, "weil es natürlich ein extrem schlechtes Bild auf unsere Verteidigungsmentalität wirft". Denn RWE sei keine unfaire Mannschaft.

Koschinat will seine Mannschaft schulen

Aktuell würden sich die "extrem harten Entscheidungen in Fifty-Fifty-Situationen" häufen. "Aus meiner Sicht in einem Maße, das du normalerweise nicht verkraften kannst. Und da müssen wir uns aber natürlich ganz, ganz heftige Gedanken machen, woran liegt das? Denn scheinbar haben wir keinen Einfluss auf die Entscheidung der Schiedsrichter. Also müssen wir irgendetwas umstellen, um es besser zu machen. Ganz einfach." Es gelte, Zweikampfsituationen so gestalten, "dass sie von den Schiedsrichtern nicht negativ ausgelegt werden können. Ich werde beim DFB keine Chance haben, Schiris zu schulen. Also muss ich meine Mannschaft schulen."

Selbstkritisch räumte Koschinat indes ein, dass das Team nach dem Platzverweis – bedingt durch vorherige Wechsel – zu offensiv aufgestellt gewesen sei. Zudem sei RWE im ersten Durchgang zahnlos aufgetreten. "Ich habe noch nie gesehen, dass wir solche einfachen Tore kriegen, wie beispielsweise einen schnell ausgeführten Freistoß, den wir gestern noch sehr, sehr lange thematisiert haben", monierte der RWE-Coach das Abwehrverhalten beim 0:1. Generell habe ihm die Verteidigungsmentalität über die 90 Minuten gefehlt. Erstmals kassierte RWE in einem Drittliga-Spiel sechs Gegentore und musste damit auch die höchste Niederlage der eigenen Drittliga-Historie hinnehmen. Koschinat sprach von einem "Ergebnis-Debakel", das nicht zu akzeptieren sei, und einem "im allerhöchsten Maße gebrauchten Tag, zu dem wir allerdings auch sehr viel beitragen haben". Besser machen kann es RWE schon am Mittwoch gegen Hoffenheim II. Dann allerdings ohne Gjasula

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