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·6 octobre 2025
Sieben Punkte aus drei Spielen: Die Gründe für den HSV-Aufschwung

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·6 octobre 2025
Als gestern Abend der Abpfiff ertönte, verwandelte sich der Volkspark in ein Tollhaus. Mit 4:0 hatte der Hamburger SV den 1. FSV Mainz 05 nach Hause geschickt und dabei die beste Leistung der noch jungen Saison auf den Rasen gezaubert. Die Fans kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, denn durch den Sieg sprangen die Rothosen auf Platz neun – und liegen damit jetzt auch vor dem Stadtrivalen aus St. Pauli. Eine große Genugtuung für den ehemaligen Bundesliga-Dino, die er sich durch sieben Punkte in den letzten drei Spielen redlich verdient hat. Dabei sah vor drei Wochen alles noch anders aus.
Damals lag der HSV nach den Pleiten gegen Bayern und St. Pauli am Boden, aber es wurden die richtigen Schlüsse gezogen. Es zeigt sich zudem immer mehr, dass der Vorstand um Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa im Sommer auf dem Transfermarkt richtig gute Arbeit gemacht haben. Allein gegen Mainz standen sechs Neuzugänge in der Startelf, mit Rayyan Philippe und Albert Sambi Lokonga trafen sogar zwei von ihnen gegen die Nullfünfer. Und auch Warmed Omari und Fabio Vieira, die aktuell verletzt bzw. gesperrt ausfallen, waren zuvor ebenfalls fester Teil der Startelf.Dabei gab der HSV für alle seine Neuzugänge nur etwa zehn Millionen Euro aus – doch jeder funktioniert, egal ob es die zentralen Mittelfeldspieler Filippo Cataldo, Nicolai Remberg und Lokonga oder die als Schlüsselspieler verpflichteten Luka Vuskovic, Fabio Vieira und Rayyan Philippe sind.
"Wir haben es in den letzten Wochen immer wieder geschafft, aus den Ballgewinnen, die wir sehr häufig haben, Stück für Stück gefährlicher zu werden."- Merlin Polzin (Post-Game-Interview)
Ein großes Thema ist dabei die Aufopferung auf dem Platz. "Ich habe es selten so gesehen wie hier, wie jeder für jeden kämpft. Das macht die Sache aus“, erklärte beispielsweise Remberg. Der 25-Jährige bekam dabei noch ein Sonderlob von Trainer Merlin Polzin: "Er hat es wieder geschafft, nicht nur eine gute Leistung abzuliefern, sondern auch die Spieler um sich herum besser zu machen. Wenn du diese Qualität hast, dann gibt das deiner Mannschaft extrem viel.“ Jener Polzin war vor drei Wochen bereits angezählt, doch es spricht für den neuen HSV, dass man nicht in Aktionismus verfiel, sondern stattdessen an Polzin und seinem Co-Trainer Loic Favé festhielt. Das hat sich ausgezahlt. "Viele Dinge waren für uns schon vor ein paar Wochen klar: Wo wollen wir mit der Mannschaft hin. Und – welche Schritte sind dafür nötig“, erklärte etwa Polzin nach dem Sieg gegen Mainz.Mittlerweile ist der HSV immer näher an der Version, in der ihn der Trainer sehen will, wie er ergänzte: „Wir haben es in den letzten Wochen immer wieder geschafft, aus den Ballgewinnen, die wir sehr häufig haben, Stück für Stück gefährlicher zu werden. Es war Anfang der Saison noch so, dass viele Momente verpufft sind.“ Den Fortschritt sehen auch die Spieler. Jonas Meffert etwa sang nach der 4:0-Gala ein Loblieb auf das Trainerteam: "Es ist einfach sehr, sehr gute Arbeit von allen. Vor allem natürlich auch von den Trainern. Sie haben ein Gefühl dafür, wie man Spieler gut integriert. Wie man einen Team-Zusammenhalt schafft. Wir sind Schritt für Schritt besser geworden.“ Schafft es der HSV, diese Form zu konservieren, dann wird er nichts mit dem Abstieg zu tun haben, so viel steht jetzt schon fest – dem Trio aus Kuntz, Costa und Polzin sei Dank.