„So, wie er am Seitenrand mitgeht, war er auch als Spieler“ | OneFootball

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SV Werder Bremen

·2 mai 2025

„So, wie er am Seitenrand mitgeht, war er auch als Spieler“

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Votava trainierte Baumgart bei Union, der 47 Spiele unter ihm bestritt (Foto: imago).

Ehrenspielführer Mirko Votava über seine Zeit als Union-Cheftrainer und seinen Spieler Steffen Baumgart

Werder-Ehrenspielführer Mirko Votava legte eine unglaubliche Spielerkarriere hin, in der er bis heute die fünftmeisten Bundesliga-Einsätze (546) überhaupt bestritt. Als Trainer machte der gebürtige Tscheche auch beim 1. FC Union Berlin Station, bei dem die Grün-Weißen am Wochenende zu Gast sind. Der 69-Jährige spricht im WERDER.DE-Interview über seine Zeit in Berlin-Köpenick und seinen damaligen Spieler Steffen Baumgart.


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WERDER.DE: Moin Mirko, zunächst einmal alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Wie hast du deinen 69. Ehrentag verbracht?

Mirko Votava: Mit einem großen Familienessen. Wir sind Essen gefahren und haben ein bisschen gekegelt, damit keine Langweile aufkommt (schmunzelt). Es war sehr schön.

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In 125 Jahren Werder Bremen hat Votava sich seinen Platz erarbeitet (Foto: W.DE).

WERDER.DE: Welche Rolle spielt der Fußballsport noch in deinem Leben?

Mirko Votava: Das hat schon ein bisschen nachgelassen. Als Spieler sind wir beruflich viel rumgekommen, waren aber nach einer Übernachtung schon wieder weg. Deswegen versuche ich jetzt die Zeit zu nutzen, mich vernünftig zu bewegen und noch das eine oder andere zu sehen, was ich damals noch nicht gesehen habe.

WERDER.DE: Ein Verein, den du neben Werder sehr gut kennengelernt hast, war der 1. FC Union Berlin, bei dem du von November 2002 bis März 2004 Cheftrainer warst.

Mirko Votava: Das war damals nicht einfach für mich. Vor mir hat Georgi Vasilev gute Arbeit geleistet und die Erwartungen waren sehr hoch. Außerdem war es nicht einfach, weil der Verein finanziell nicht so gut aufgestellt war, eine Mannschaft für die 2. Liga zu basteln. Trotzdem standen die Fans schon damals immer hinter dem Team und unterstützten sie voll.

WERDER.DE: Einer deiner Torjäger in Köpenick war deren heutiger Cheftrainer Steffen Baumgart. Hast du ihn dir damals schon auf der Trainerbank vorstellen können?

Mirko Votava: Er war ein sehr vernünftiger Spieler und ein echter Kapitän. Steffen war ein richtiger Profi und wusste, worum es geht. Das kann man heute auch noch gut nachvollziehen, wie ehrgeizig er dabei ist und jeden Angriff am Seitenrand mitgeht – so war er auch als Spieler.

Einsatz ist das Mindeste, was er von seinen Spielern erwartet.

WERDER.DE: Und das ist in seiner Handschrift als Trainer auch zu erkennen?

Mirko Votava: Es ist klar, dass er von den Jungs hundertprozentigen Einsatz erwartet. Jeder kann Fehler machen, aber das ist das Mindeste, was er von seinen Spielern erwartet.

WERDER.DE: Insgesamt warst du auch über zwölfeinhalb Jahre Werders U19-Trainer. Welcher deiner ehemaligen Schützlinge hat für dich den besten Karriereweg hingelegt?

Mirko Votava: Puh, das sind so viele (lacht). Spontan fallen mir die Eggestein-Brüder ein. Andere wie Steffen sind mittlerweile sogar schon Trainer. Es gibt aber viel mehr, die Profis geworden sind und ich freue mich über jeden Einzelnen.

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Mirko Votava wurde mit Werder Europapokal der Pokalsieger-Sieger (Foto: W.DE).

WERDER.DE: Der SV Werder hat zuletzt einen starken Lauf hinter sich. Wie bewertest du die aktuelle Saison der Grün-Weißen?

Mirko Votava: Werder hat sich von den Abstiegsplätzen entfernt und muss sich für die restlichen Spiele andere Ziele setzen. Wenn du etwas erreichen willst, darfst du dich nicht zu früh zufrieden stellen. Im Kader sind viele Spieler dabei, die noch keinen Titel gewonnen haben. Wenn du zum Beispiel aber einmal zum Finale nach Berlin gefahren bist, dann wird der Ehrgeiz immer größer, weil du wieder dort hinwillst.

WERDER.DE: Am Samstag will Werder bei den Eisernen den nächsten Auswärtssieg einfahren. Wie schätzt du die Chancen dafür ein?

Mirko Votava: In der letzten Zeit haben unsere Jungs defensiv sehr gut gestanden. Union wird eine schwierige Aufgabe, aber wir haben schon gezeigt, dass wir auch gegen gute Mannschaften gewinnen können. Dafür müssen wir uns jetzt vorne wieder durchsetzen.

WERDER.DE: Dann drücken wir mal die Daumen, dass das gelingt. Vielen Dank für das Gespräch, lieber Mirko!

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