Spielernoten 2024/25: Valverde konstant, Endrick enttäuschend | OneFootball

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·5 juin 2025

Spielernoten 2024/25: Valverde konstant, Endrick enttäuschend

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Federico Vaverde war wieder einmal die Konstanz in Person, während Endrick in seiner Debütsaison fast auf der ganzen Linie enttäuschte – Fotos: Getty Images

Torhüter

Thibaut Courtois

Wie das ganze Team konnte auch der mehrfache Welttorhüter das enorm hohe Niveau der letzten Jahre in der abgelaufenen Spielzeit nicht halten. Es war keine schlechte Saison für den Belgier, der immer wieder glänzen konnte und ohne den es hinten wohl noch schlimmer ausgesehen hätte, und doch waren es am Ende zu viele Gegentore, die er kassiert hat. Gewissermaßen fehlten beim 33-Jährigen auch die Souveränität und die Konstanz der vergangenen Jahre. Auf gute und sehr gute Partien folgten hier und da für ihn untypische Unsicherheiten und kleine Fehler. Manche hatten auch entscheidenden Charakter, so beispielsweise sein völlig unnötiger Ausflug nach vorne beim gegen Treffer zum 2:2 kurz vor Ende des Endspiels der Copa del Rey. Und dennoch: An Courtois lag die Abwehrmisere bei den Königlichen nicht.


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Courtois 2024/25

  • Einsätze: 46
  • Minuten: 4.200
  • Gegentore: 55
  • Weiße Westen: 14

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Andriy Lunin

Nachdem Courtois in der Schlussphase der Saison 2023/24 furios zurückkam und einer der besten Akteure im Champions-League-Finale war, rückte der Ersatzkeeper wieder ins zweite Glied und hatte in der abgelaufenen Spielzeit nicht annähernd den Impact aus dem V0rjahr. Und dennoch kam er auf seine Einsätze, nicht nur in der Copa del Rey, wo er bis zum Finale der Stammtorwart war. Für Lunin gilt im Grunde das Gleiche, wie für seinen belgischen Kollegen: Das hohe Niveau der Vorsaison konnte er nicht halten, enttäuschte aber auch nicht. Auch wenn es hier und da Unsicherheiten und Fehler gab, rettete der Ukrainer auch oft in höchster Not. Alles in allem war und bleibt er eine verlässliche Größe, sodass niemandem bange sein muss, wenn Courtois mal ausfällt.

Lunin 2024/25

  • Einsätze: 14
  • Minuten: 1.320
  • Gegentore: 19
  • Weiße Westen: 6

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Abwehr

Daniel Carvajal

Bis zu seiner Horrorverletzung Anfang Oktober 2024 sammelte Reals zweierfolgreichster Spieler der Vereinshistorie gerade mal so viele Einsätze, um überhaupt bewertet werden zu können. Dabei sehen Carvajals Statistiken in den wenigen Wochen, in denen er gespielt hat, mehr als passabel aus. So kassierten die Blancos beispielsweise in den acht Liga-Spielen mit ihrem Kapitän nur vier Gegentore. Wie wichtig der Spanier wirklich ist, zeigte sich dann im weiteren Saisonverlauf, denn Carvajals Verletzung war zweifelsohne eines der Schlüsselerlebnisse einer gerade zum Schluss verkorksten Spielzeit der Königlichen. Der 32-Jährige fehlte an allen Ecken und Enden – auf seiner angestammten Position in der Abwehr, aber auch generell als Führungsspieler und -persönlichkeit. Mit dem angestrebten Comeback zur Klub-WM wird es nichts werden, denn Carvajal arbeitet erst seit wenigen Wochen wieder vorsichtig mit dem Ball, aber zum Liga-Start könnte der sechsfache Champions-League-Sieger wieder voll einsteigen. Und sich mit Trent Alexander-Arnold nach langer Zeit einer Konkurrenzsituation stellen.

Carvajal 2024/25

  • Einsätze: 11
  • Minuten: 878
  • Bälle erobert: 17
  • Tore/Vorlagen: 1/1

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Lucas Vázquez

Jahrelang galt in Madrid die Maxime: auf Lucas Vázquez ist Verlass! Denn auch in 2023/24 vertrat der ehemalige Außenstürmer Dani Carvajal meist zuverlässig, wenn dieser mal verletzungsbedingt fehlte oder geschont wurde, um sich anschließend ohne zu Murren wieder auf die Ersatzbank zu setzen. Seit Oktober 2024 und Carvajals Verletzung musste der Galicier eine neue Rolle einnehmen – die des Stammspielers auf der rechten Abwehrseite. Womit er leider nicht gut zurechtgekommen ist, denn offensiv war es zwar erneut eine durchaus solide Saison des 33-Jährigen, dafür ließen seine Performances hinten viel zu oft zu wünschen übrig. Stellungsfehler, Fehlpässe und Ballverluste reihten sich aneinander wie ein roter Faden, vor allem in wichtigen Spielen wie den vier Clásicos. So war Vázquez’ letzte Saison als Blanco auch seine mit Abstand schlechteste. Symptomatisch und stellvertretend dafür steht der Fakt, dass der in der Vergangenheit so sichere Elfmeterschütze im CL-Achtelfinal-Rückspiel bei Atlético als Einziger nicht vom Punkt traf. Und trotzdem verlässt der Spanier Real Madrid als eine stille, aber doch große Legende, die großen Anteil an den Erfolgen der vergangenen Dekade hatte. Auf, aber vor allem auch neben dem Platz als Leader und Motivator.

Vázquez 2024/25

  • Einsätze: 50
  • Minuten: 3.237
  • Bälle erobert: 42
  • Tore/Vorlagen: 2/7

REAL TOTAL-Saisonnote: 4,5.

Antonio Rüdiger

Es war wohl die schlechteste Saison des deutschen Abwehrhünen bei Real Madrid. Einer der Gründe: Rüdiger war schlichtweg irgendwann überspielt. War er in der Saison 2023/24  nach Federico Valverde schon der Spieler mit den meisten Einsatzminuten im ganzen Kader, hatte der gebürtige Berliner in der abgelaufenen Spielzeit sogar einen Einsatz mehr – trotz der Rotsperre und Verletzung, weswegen er die letzten fünf Liga-Spieltage verpasste. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ihm von Anfang an der Fokus aus dem Vorjahr fehlte, er wirkte oft fahrig, ließ sich immer wieder in Spitzenspielen wie Clásicos herauslocken und ließ dadurch Räume frei. Mit dem Ausraster gegenüber dem Schiedsrichter im Finale der Copa del Rey fand eine höchst durchschnittliche Saisonleistung ein unrühmliches Ende. Ihm wird es jedenfalls nicht nur gesundheitlich guttun, bei der kommenden FIFA Klub-WM nicht dabei zu sein und dann in der neuen Saison wieder fit und mental frisch durchzustarten.

Rüdiger 2024/25

  • Einsätze: 49
  • Minuten: 4.101
  • Bälle erobert: 182
  • Tore/Vorlagen: 3/1

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Raúl Asencio

Bis zum 9. November 2024 kannte Asencio außerhalb der Kosmos Real Madrid wohl niemand. Doch als der Canterano im Heimspiel gegen Osasuna nach 30 Minuten für den schwerverletzten Militão (Kreuzbandriss) kam, ließ er sofort erahnen, dass mit ihm zu rechnen ist. Nicht nur mit der wunderbaren Vorlage auf Jude Bellingham, sondern mit einer konzentrierten und souveränen Leistung im Abwehrzentrum. Auch vor großen Namen hatte der 22 Jahre alte Spanier eine Angst, ließ sich von keiner noch so großen Bühne beeindrucken. Ob in Liverpoool, Manchester oder im Bernabéu, Asencio legte eine erstaunlich reife und selbstbewusste Attitüde an den Tag und mauserte sich im Laufe der Saison zum konstantesten Abwehrakteur bei den Blancos. Vor allem in der Rückrunde war er aus der Startelf quasi nicht mehr wegzudenken und spielte sich sogar in den erweiterten Kreis der spanischen Nationalmannschaft. Defenitiv ein Lichtblick in einer ansonsten verkorksten Saison für die königliche Defensive.

Asencio 2024/25

  • Einsätze: 42
  • Minuten: 3.066
  • Bälle erobert: 106
  • Tore/Vorlagen: 0/2

REAL TOTAL-Saisonnote: 2,5.

David Alaba

Noch in der Sommerpause vor der Saison wurde klar, dass es mit dem Comeback des am Kreuzbandriss laborierenden Österreichers noch etwas dauern wird, aber es überraschte dann doch, dass er erst am 19. Januar – über ein Jahr nach der schweren Verletzung – im Heimspiel gegen Las Palmas sein Comeback gab. Was folgte, waren weitere Verletzungen – erst Adduktorenprobleme, dann ein Meniskusriss, der Alaba die Saison vorzeitig beenden ließ. Wenn der 32-Jährige spielte, konnte er außerdem nie sein altes Niveau erreichen, wirkte zu langsam und behäbig, wofür das Copa-Halbfinale gegen Real Sociedad mit vier Gegentreffern stellvertretend steht. Am Ende waren es nur sieben Startelfeinsätze und es bleibt eine ungewisse Zukunft in jeder Hinsicht. Denn es ist fraglich, inwieweit der vierfache Champions-League-Sieger eine Rolle im künftigen Abwehrverbund unter Neu-Trainer Xabi Alonso spielen wird oder auch kann. Bleiben wird er wohl, vor allem auch mangels Markt und Angeboten.

Alaba 2024/25

  • Einsätze: 14
  • Minuten: 599
  • Bälle erobert: 11
  • Tore/Vorlagen: 0/0

REAL TOTAL-Saisonnote: 4.

Éder Militão

Nach dem Kreuzbandriss-Schock im ersten Saisonspiel in Bilbao 2023/24 und einer im Grunde verlorenen Saison waren die Hoffnungen groß, dass der Brasilianer wieder zur alten Stärke findet, auch weil Real Madrid nach dem Abgang von Nacho Fernández im Abwehrzentrum eine Alternative weniger hatte. Doch auch die neue Spielzeit entwickelte sich für den Nationalspieler zu einem wahren Albtraum, denn Anfang November erlitt er einen erneuten Kreuzbandriss und verlor dadurch ein weiteres Jahr. Auch bei ihm bleiben nach zwei so schweren Verletzungen in Folge große Fragezeichen im Hinblick auf die kommende Saison und seine Zukunft generell. Immerhin kann er inzwischen ein wenig mit dem Ball trainieren, wenn auch nur individuell.

Militão 2024/25

  • Einsätze: 17
  • Minuten: 1.311
  • Bälle erobert: 45
  • Tore/Vorlagen: 1/1

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Ferland Mendy

Während der Franzose in der Vorsaison seinen Ruf als „weltbester defensiver Linksverteidiger“ (O-Ton Carlo Ancelotti) mehr als rechtfertigen konnte, ließ er 2024/25 all das beinahe komplett vermissen. Offensiv war Mendy noch nie ein großer Faktor gewesen, in der abgelaufenen Spielzeit aber noch weniger als sonst. Doch auch in der Defensive zeigte er immer wieder Schwächen, ließ vor allem jegliche Konstanz vermissen, vor allem durch immer wiederkehrende Verletzungen. So war bereits Mitte März seine Saison im Grunde schon vorüber, denn das kurze Comeback im Copa-Finale war bereits nach elf Minuten vorbei – verletzungsbedingt. Auch der 29 Jahre alte Linksverteidiger steht trotz Vertrag bis 2028 vor einer ungewissen Zukunft, denn Xabi Alosno setzt bekanntlich auf schnelle und spielstarke Außenverteidiger – alles Attribute, die Mendy eigentlich abgehen.

Mendy 2024/25

  • Einsätze: 31
  • Minuten: 2.245
  • Bälle erobert: 16
  • Tore/Vorlagen: 0/2

REAL TOTAL-Saisonnote: 4.

Fran García

Auch durch die ständigen Mendy-Ausfälle war der ehemalige Canterano quasi Linksverteidiger Nummer eins, gerade und vor allem in der zweiten Saisonhälfte. Nur um den Jahreswechsel funktionierte das von Carlo Ancelotti verordnete Job Sharing zwischen dem defensivstarken Franzosen und der offensiveren Ergänzung García ganz ordentlich, danach spielte Mendy kaum noch eine Rolle. Wie im Vorjahr machte 25-Jährige meist einen soliden Eindruck, konnte zumindest defensiv vielleicht sogar einen Zahn zulegen, ohne dabei allerdings aus einer generell schwachen Defensive der Königlichen wirklich hervorzustechen. Im Spiel nach vorne machte er gleichzeitig einen Rückstand, kam nur auf vier Torbeteiligungen – in der Vorsaison waren es noch acht bei weniger Einsätzen.

García 2024/25

  • Einsätze: 48
  • Minuten: 2.960
  • Bälle erobert: 57
  • Tore/Vorlagen: 0/4

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Mittelfeld

Dani Ceballos

Im späten Herbst im Winter schien es, als hätte Real Madrid den Nachfolger für Toni Kroos in eigenen Reihen gefunden. Jahrelang spielte Ceballos nur eine untergeordnete Rolle, doch auf einmal zog er die Fänden im Mittelfeld, sorgte für Ordnung und Stabilität und mit seiner physischen und giftigen Art sogar noch einen Vorteil gegenüber dem legendären Deutschen in der Defensivarbeit. Endlich war der 2017 verpflichtete ehemalige Betis-Spieler in Madrid angekommen, wurde immer wieder von den Rängen im Bernabéu lautstark gefeiert. Die Muskelverletzung im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey bei Real Sociedad Ende Februar, weswegen der Andalusier in der wichtigsten Saisonphase wochenlang ausfiel, sollte sich allerdings als einer der Knackpunkte der Spielzeit erweisen. Nicht nur für Ceballos selbst, sondern und vor allem für das ganze Team, dem ohne ihn verfiel die königliche Schaltzentrale in Unordnung und war den Aufgaben in den wichtigsten Saisonspielen schlichtweg nicht gewachsen. Trotzdem war die Spielzeit ein Ausrufezeichen und Empfehlung für die Zukunft.

Ceballos 2024/25

  1. Einsätze: 41
  2. Minuten: 1.988
  3. Pässe: 1.665
  4. Tore/Vorlagen: 0/2

REAL TOTAL-Saisonnote: 2,5.

Aurélien Tchouaméni

Wie schon 2023/24 musste der gelernte Mittelfeldspieler aufgrund der erneuten Verletzungsmisere bei den Königlichen oft als Innenverteidiger aushelfen – zu oft. 21 seiner 52 Saisoneinsätze verbrachte der Franzose im Abwehrzentrum und konnte dabei selten überzeugen. Vor allem in Spitzenspielen wie beim desaströsen 2:5 im Supercopa-Final-Clásico gegen Barcelona Anfang Januar wurden die Mängel des 25-Jährigen auf der ungeliebten Position offensichtlich. Im anschließenden Heimspiel gegen Celta im Copa-Viertelfinale war Tchouaméni zur Zielscheibe des enttäuschten Bernabéu-Publikums auserkoren und wurde bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen. Wie er darauf dann reagierte, war allerdings beeindruckend, nicht nur in dem Spiel, sondern auch danach. Denn anschließend durfte der Franzose wieder deutlich mehr auf seiner angestammten Position im defensiven Mittelfeld ran und entwickelte sich in der Rückrunde zu einem der wenigen Lichtblicke bei den Blancos. Zumindest als Mittelfeldspieler konnte er vor allem in der Rückrunde überzeugen.

Tchouaméni 2024/25

  1. Einsätze: 52
  2. Minuten: 4.331
  3. Pässe: 2.592
  4. Tore/Vorlagen: 2/1

REAL TOTAL-Saisonnote: 2,5.

Eduardo Camavinga

Eine von Verletzungen und Inkonstanz geprägte Spielzeit für den 22-Jährigen, der wegen einer Knieverletzung zunächst den Saisonstart verpasste, dann gut in Tritt kam und mit seiner Polyvalenz teilweise wieder glänzen konnte, um dann im Winter von muskulären Problemen und einer Oberschenkelverletzung ausgebremst zu werden. Danach kam er nie wieder in seinen alten Rhythmus, wirkte oft fahrig und ein wenig wild in seinen Aktionen. Passenderweise beendeten Oberschenkelprobleme Camavingas Saison bereits Ende April vorzeitig. Unter Xabi Alonso nicht chancenlos, wird sich aber wie viele andere beweisen müssen.

Camavinga 2024/25

  1. Einsätze: 35
  2. Minuten: 2.082
  3. Pässe: 1.029
  4. Tore/Vorlagen: 2/2

REAL TOTAL-Saisonnote: 3,5.

Luka Modrić

Nachdem er schon in der Vorsaison auf deutlich mehr Einsätze kam, als ursprünglich gedacht, toppte der inzwischen fast 40 Jahre alte Mittelfeldmagier 2024/25 erst recht alle Erwartungen. Nur Federico Valverde kam auf mehr Saisoneinsätze, dazu war Modrić der einzige Blanco, der keinen einzigen Tag verletzungsbedingt fehlte – weder an Spieltagen noch beim Training. Die Einsätze hat der Kroate sich sportlich auch redlich verdient. Natürlich nicht mehr so pressingresistent wie früher, hat er in Sachen Kreativität, Ball- und Passsicherheit wenig eingebüßt und verbesserte sich in allen Belangen im Vergleich zum Vorjahr. Umso unverständlicher, warum Real Madrid nicht noch ein weiteres Jahr mit dem Weltfußballer von 2018, der seine Karriere bis zur WM 2026 fortsetzen will, gehen wollte. Zumindest wurde er im letzten Saisonspiel gegen Real Sociedad gebührend und würdig verabschiedet und verlässt Real nicht nur als der erfolgreichste Spieler der Vereinshistorie, sondern auch als eine größten Legenden der Königlichen überhaupt.

Modrić 2024/25

  1. Einsätze: 57
  2. Minuten: 2.864
  3. Pässe: 2.493
  4. Tore/Vorlagen: 4/9

REAL TOTAL-Saisonnote: 2,5.

Federico Valverde

Die Konstanz in Person – auf allerhöchstem Niveau. Kein anderer hatte mehr Einsätze, niemand hatte mehr Spielminuten, niemand performte über die gesamte Saison auf dem Level wie der uruguayische Dauerbrenner. Ob im defensiven oder zentralen Mittelfeld, ob auf Rechtsaußen oder hinten rechts, überall überzeugte Valverde, der in der Nachbetrachtung kein einziges wirklich schlechtes Spiel machte. Erneut stopfte er alle erdenklichen Löcher, agierte als eine Art Freigeist über den ganzen Platz und erzielte dabei noch neun teilweise unfassbare und überragende Tore. Wenn jemand 2024/25 wirklich unverzichtbar war und auch für die Zukunft bleibt, dann Valverde. Ein mehr als würdiger Nachfolger der Trikotnummer 8.

Valverde 2024/25

  1. Einsätze: 59
  2. Minuten: 5.032
  3. Pässe: 2.969
  4. Tore/Vorlagen: 9/8

REAL TOTAL-Saisonnote: 1,5.

Jude Bellingham

Dass die sensationelle Debütsaison zahlentechnisch schwer zu wiederholen war, ist wenig überraschend und dem Briten auch nicht vorzuwerfen. Dennoch: Es war wieder eine gute bis sehr gute Saison des 21-Jährigen, der noch mehr spielen musste als im Vorjahr. Und der noch mehr rennen und kämpfen musste. Während er 2023/24 in aller Regel als Teil des offensiven Trios mit Vinícius Júnior und Rodrygo Goes agierte, musste er in der abgelaufenen Spielzeit für die Drei vor ihm mehr Defensivarbeit leisten, wurde zudem hier und da von Carlo Ancelotti im linken Mittelfeld aufgestellt, was weder Bellingham noch der Mannschaft wirklich gut bekam. Und trotzdem kam er auf 28 direkte Torbeteiligungen und überzeugte als einer der komplettesten Mittelfeldspieler der Welt. Im letzten Saisondrittel ging er körperlich sichtbar auf dem Zahnfleisch, biss dennoch auf die Zähne – trotz der Schulterverletzung, die ihn bereits seit eineinhalb Jahren plagt.

Bellingham 2024/25

  • Einsätze: 52
  • Minuten: 4.347
  • Pässe: 2.137
  • Abschlüsse: 82
  • Tore/Vorlagen: 14/14

REAL TOTAL-Saisonnote: 2,5.

Arda Güler

Zu Beginn der Saison bekam der Türke immer wieder Einsatzminuten, konnte diese aber selten nutzen, um dann im späten Herbst und im Winter bei Carlo Ancelotti komplett von der Radarfläche zu verschwinden. Im letzten Saisondrittel mauserte er sich aber zu einem der besten Offensivakteure der Königlichen, nicht nur mit Torbeteiligungen, sondern auch als Kreativspieler, vor allem, wenn er mal zentral hinter den Spitzen ran durfte. Zwischenzeitlich schien der 20 Jahre junge Linksfuß überhaupt nicht im Team integriert zu sein, der Flow vom Ende der Vorsaison war völlig weg. Dementsprechend schien auch seine Zukunft in der spanischen Hauptstadt fraglich zu sein, doch Güler biss sich durch die schwere Zeit durch, gewann an Profil und Selbstbewusstsein und beendete die Saison als klare Option Nummer eins in der Offensive neben Vinícius und Kylian Mbappé.

Güler 2024/25

  • Einsätze: 43
  • Minuten: 1.775
  • Pässe: 919
  • Abschlüsse: 46
  • Tore/Vorlagen: 5/9

REAL TOTAL-Saisonnote: 2,5.

Angriff

Brahim Díaz

Letzte Saison nutzte der Milan-Rückkehrer seine anfangs noch geringen Einsatzzeiten fast perfekt und verdiente sich so immer mehr und schneller das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft. Als Joker funktionierte der Andalusier beinahe immer, was in der gerade abgelaufenen Spielzeit deutlich seltener klappte. Bei sechs Einsätzen mehr als im Vorjahr kam der Andalusier nur auf sechs Treffer (23/24 waren es noch zwölf) und sieben Vorlagen (23/24 neun). Vor allem nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Atlético, als er den Siegtreffer markierte und der beste Mann auf dem Platz war, kam vom marokkanischen Nationalspieler nichts mehr – keine einzige Torbeteiligung mehr seit dem 4. März.

Brahim 2024/25

  • Einsätze: 52
  • Minuten: 2.186
  • Abschlüsse: 37
  • Tore/Vorlagen: 6/7

REAL TOTAL-Saisonnote: 3,5.

Rodrygo Goes

Rein statistisch war es im Vergleich zum Vorjahr (REAL TOTAL-Saisonnote 2,5) keine deutlich schlechtere Saison für den Außenstürmer, der bei der gleichen Anzahl von Einsätzen auf 24 Torbeteiligungen kam (23/24 waren es 28). Und dennoch gehört der Brasilianer zu den großen Enttäuschungen der Saison, vor allem, weil er in großen und wichtigen Spielen regelmäßig abtauchte. Früher waren genau solche Partien ja bekanntlich seine große Stärke. 2024/25 war einzig das CL-Hinspiel gegen Atlético die positive Ausnahme, doch wie bei Brahim kam von ihm danach nicht nur wenig, sondern nichts mehr. In der entscheidenden Saisonphase war Rodrygo schlichtweg ein Komplettausfall und zum Gesamtbild passt auch das mysteriöse Saisonende, als er gar nicht mehr aufgeboten wurde, obwohl keine Verletzung vorlag. Seine Zukunft in Madrid ist zumindest fraglich, es wäre nicht allzu überraschend, wenn er Real bei passendem Angebot verlassen würde.

Rodrygo 2024/25

  • Einsätze: 51
  • Minuten: 3.360
  • Abschlüsse: 81
  • Tore/Vorlagen: 14/10

REAL TOTAL-Saisonnote: 4.

Vinícius Júnior

Obwohl er mehr Torbeteiligungen als noch in der teilweise überragenden Vorsaison (Saisonnote 1,5) hatte (39 zu 35), gehört Vinícius zu den Blancos, die insgesamt eher nicht die hohen Erwartungen erfüllen konnten. Im ersten Saisondrittel noch ganz klar der alles überragende Offensivmann der Königlichen verlor der zweifache CL-Sieger im Winter seinen Flow, explizit nach dem Liga-Hinspiel in Valencia Anfang Januar, als er mit Rot vom Platz flog. Anschließend war er wochenlang nur mit sich selbst, Schiedsrichtern und Gegenspielern beschäftigt, in der Liga traf er monatelang nicht und erst in der Schlussphase schien er sich wieder gefangen zu haben. Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass das Zusammenspiel zwischen dem 24-Jährigen und Mbappé nicht nur zuletzt besser funktionierte – es ist generell besser als sein schlechter Ruf, das belegen die Zahlen eindeutig.

Vinícius 2024/25

  • Einsätze: 52
  • Minuten: 4.175
  • Abschlüsse: 125
  • Tore/Vorlagen: 21/18

REAL TOTAL-Saisonnote: 3.

Endrick

Der Start war sehr verheißungsvoll: Der Neuzugang traf in den ersten beiden Einsätzen in LaLiga und der Champions League jeweils einmal. Doch dann kam so gut wie nichts mehr vom Brasilianer, der bei den zugegebenermaßen geringen Einsatzzeiten in der Regel einem Komplettausfall glich. Taktisch, aber überraschenderweise auch technisch schien er dem Niveau bei Real Madrid nicht gewachsen zu sein. Seine fünf Tore in der Copa del Rey, mit denen er wesentlich zum Finaleinzug beigetragen hatte, war das einzige Lichtblick in einer für ihn verkorksten Debütsaison. Ob er unter Xabi Alsonso – vor allem taktisch – die nächsten Schritte machen kann, bleibt abzuwarten. Er wird es jedenfalls müssen, wenn es eine längere Zukunft an der Concha Espina geben soll.

Endrick 2024/25

  • Einsätze: 37
  • Minuten: 847
  • Abschlüsse: 38
  • Tore/Vorlagen: 7/1

REAL TOTAL-Saisonnote: 4,5.

Kylian Mbappé

Die meisten Tore in einer Debütsaison in Real Madrids Geschichte, bester LaLiga-Torschütze, bester Torjäger Europas. Die Zahlen von Kylian Mbappé sind überragend und dennoch bekommt er nicht die Bestnote. Wäre der Herbst nicht gewesen… Während der Saisonstart zwar holprig, aber in Sachen Scorer zumindest relativ ordentlich verlief, schlitterte der Franzose im Oktober in eine tiefe Krise, die im Ende November und Anfang Dezember ihren Höhepunkt in den beiden verschossenen Elfmetern in Liverpool und Bilbao gipfelte. Vergleiche mit Eden Hazard wurden damals laut, viele waren schnell dabei, den Weltmeister von 2018 als Fehleinkauf abzustempeln. Doch dann rappelte sich Mbappé auf, traf immer mehr und öfter, gewann wieder an Selbstvertrauen und schoss vor allem im letzten Saisondritten beinahe alles kurz und klein. Zwar war der erste Liga-Clásico (0:4) sein wohl schlechtestes Spiel des ganzen Spielzeit, doch in den restlichen drei Begegnungen gegen den FC Barcelona traf der 26-Jährige fünf Mal. Kein anderer Spieler aus Europas Top-Ligen gab mehr Torschüsse ab und in den letzten sechs Saisonspielen erzielte Mbappé ganze elf Tore. In einer funktionierenden Offensive mit mehr Automatismen und klar verteilten Rollen sollte und wird er wohl noch besser werden.

Mbappé 2024/25

  • Einsätze: 56
  • Minuten: 4.610
  • Abschlüsse: 215
  • Tore/Vorlagen: 43/5

REAL TOTAL-Saisonnote: 2.

Trainer

Carlo Ancelotti

Für Vieles konnte der Italiener in einer am Ende völlig verkorksten Saison nicht viel. Nach den Abgängen von Nacho, Kroos und Josel sowie nach den schweren Verletzungen von Carvajal und Militão ließen Florentino Pérez und die Vereinsführung den Erfolgscoach im Regen stehen und verpflichteten – niemanden. Andererseits ist Ancelotti jedoch für viele Unzulänglichkeiten in Reals Spiel selbst und direkt verantwortlich. So fehlten dem Offensivspiel der Blancos jegliche Automatismen, nichts wirkte eingespielt und einstudiert, er verließ sich – was er auch häufiger auch öffetlich zugab – auf die zweifelsfrei vorhandene individuelle Klasse seiner Spieler. In den entscheidenden Partien der Saison war das aber schlicht und ergreifend zu wenig. Dazu kommt das alte und leidige Thema der ungenügenden Rotation, dem Festhalten an immer den selben Spielern, dem fehlenden Mut in Clásicos… Seine letzte Saison als Real-Coach war wohl auch die Schlechteste. Dennoch geht der 65-Jährige als absolute Legende, erfolgreichster Trainer in Real Madrids Geschichte und einer der Hauptarchitekten der erfolgreichsten Ära im modernen Vereinsfußball.

REAL TOTAL-Saisonnote: 4.

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