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·9 octobre 2025
Statistik heizt Torwart-Debatte an: Kann Nagelsmann auf Neuer verzichten?

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·9 octobre 2025
Die Diskussion um die deutsche Nummer 1 nimmt wieder Fahrt auf. Manuel Neuer spielt beim FC Bayern eine überragende Saison und ist laut Statistik der stärkste Torhüter der Bundesliga. Dennoch bleibt ein Comeback in der Nationalmannschaft ausgeschlossen – zumindest, wenn es nach Bundestrainer Julian Nagelsmann geht.
Während Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona zuletzt seinen Stammplatz verlor und verletzungsbedingt pausiert, glänzt Neuer Woche für Woche auf höchstem Niveau. Für viele Fans und Experten ein klarer Beweis, dass der 39-Jährige weiterhin das Nonplusultra unter den deutschen Keepern ist.
Nagelsmann sieht das anders. „Manu hat eine sehr gute Klub-WM gespielt, aber die Entscheidung haben wir ganz bewusst getroffen“, erklärte der Bundestrainer Anfang August, als er auf ein mögliches Comeback von Neuer angesprochen wurde. „Marc kommt im Dezember zurück, wird im März und Juni spielen – und dann die WM. Er ist die Nummer eins, wenn er gesund und im Verein die Nummer eins ist. Das weiß er.“
Rein sportlich spricht alles für Neuer. Mit einer Quote von 78,6 Prozent gehaltener Torschüsse führt er das Bundesliga-Ranking in dieser Saison souverän an. Hinter ihm folgen Daniel Fernandes (HSV) mit 77,1 Prozent sowie Gregor Kobel (BVB) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart) mit jeweils 75 Prozent.
Brisant: Die aktuellen DFB-Keeper schneiden deutlich schlechter ab. Oliver Baumann, der in Abwesenheit ter Stegens zuletzt das Nationaltor hütete, kommt auf lediglich 61,3 Prozent und belegt damit den vorletzten Platz im Bundesliga-Vergleich. Auch Finn Dahmen (Mainz) liegt mit 61,7 Prozent weit hinten (Platz 16).
Neuer hingegen liefert nicht nur starke Zahlen, sondern auch stabile Leistungen – sowohl in der Bundesliga als auch international. Seine Reflexe, seine Präsenz im Strafraum und sein Aufbauspiel bleiben unerreicht.
Viele Experten sehen die Entscheidung des Bundestrainers daher kritisch. Besonders deutlich wurde Matthias Sammer, der gegenüber Sky diese Woche erklärte: „Wenn wir es uns leisten können, auf die Besten zu verzichten, dann sollten wir nicht den WM-Titel ausgeben.“ Der frühere DFB-Sportdirektor sieht es als riskant, freiwillig auf den erfahrensten und formstärksten deutschen Torhüter zu verzichten.
Neuer selbst hält sich aus der öffentlichen Debatte heraus. Der Bayern-Kapitän betonte zuletzt, dass er sich „uneingeschränkt auf den FC Bayern konzentriert“. Gerüchten zufolge würde er einem Comeback jedoch nicht aus dem Weg gehen – vorausgesetzt, Nagelsmann sucht aktiv das Gespräch.
Der Bundestrainer aber bleibt konsequent. Alles deutet darauf hin, dass Deutschland mit Marc-André ter Stegen als Nummer eins in die WM 2026 geht. Rein sportlich gesehen wäre das dennoch ein Wagnis – denn die Statistik zeigt klar: Der beste deutsche Torhüter steht aktuell in München zwischen den Pfosten.