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·29 septembre 2025
"Sturheit könnte ihm zum Verhängnis werden": Kritik an United-Coach Ruben Amorim immer lauter

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·29 septembre 2025
Nach der Niederlage bei Brentford ist Manchester United wieder im Krisenmodus. Trainer Ruben Amorim steht massiv in der Kritik, doch Besitzer Sir Jim Ratcliffe hält offenbar weiterhin an ihm fest. Einige ehemalige United-Stars und Experten haben den Glauben an Besserung verloren.
Die kurze Euphorie nach dem Sieg über den FC Chelsea ist bei Manchester United schon wieder verflogen. Die 1:3-Niederlage verschärft die Diskussion um Trainer Ruben Amorim. Der Portugiese selbst zeigt sich unbeeindruckt: "Ich mache mir nie Sorgen um meinen Job. Ich mache das Beste aus jeder Minute, die ich hier bin”, sagte Amorim.
Doch die Zahlen sprechen gegen ihn: 34 Punkte aus 33 Ligaspielen, keine zwei Siege in Serie und die schlechteste Auswärtsserie seit 2019 mit acht Spielen ohne Sieg. So schlecht war Manchester United seit Jahrzehnten nicht.
Uniteds Klubführung um Boss Sir Jim Ratcliffe pocht aber nach Informationen der BBC ungeachtet aller Spekulationen um einen baldigen Rauswurf des Ex-Sporting-Trainers weiterhin darauf, Amorim eine komplette Saison Zeit zu geben, um seine Vorstellungen umzusetzen. Doch die Stimmen der Kritiker werden lauter. Premier-League-Rekordtorschütze Alan Shearer spricht von "massivem Druck" für den Coach.
Ex-Arsenal-Abwehrchef Martin Keown stellt Amorims Bilanz infrage: "Seine Quote ist nur ein Prozent besser als die von Graham Potter, und der wurde bei West Ham United entlassen." Auch der ehemalige City-Außenverteidiger Micah Richards zweifelt an Ruben Amorim und ermahnt diesen: "Seine Sturheit könnte ihm zum Verhängnis werden."
Was Richards meint: Amorim setzt unbeirrt auf sein 3-4-2-1-System und verteidigt es auch nach Rückschlägen. "Wenn wir gewinnen, ist es nicht das System. Wenn wir verlieren, ist es das System", sagte er sarkastisch. Auch Wayne Rooney sieht den Zustand von Manchester United kritisch.
Der Rekordtorschütze des Rekordmeisters würde Ruben Amorim gerne mehr Zeit zugestehen, hat aber wenig Hoffnung auf eine Kehrtwende: "Ich hoffe wirklich, dass er die Kurve kriegt, aber ich glaube nicht, dass er es schafft. Wenn du mich fragst: ‚Glaubst du, dass er es schafft?‘, dann kann ich es mir nach allem, was ich gesehen habe, ehrlicherweise nicht vorstellen."
Noch härter fällt das Urteil von Rooneys langjährigem Mannschaftskollegen Gary Neville aus. Er mache sich Sorgen um Manchester United, insbesondere was das Leistungsniveau, die Ergebnisse und die Auswechslungen angehe. Grundsätzlich schätze er es, wenn Trainer an ihrer Überzeugung festhielten. „Aber wenn man Mason Mount als Linksverteidiger aufstellt, sieht man ziemlich dumm aus. Das ist jetzt schon zweimal passiert“, beklagt Neville.
Schon am kommenden Wochenende wartet mit Sunderland die nächste Bewährungsprobe für Manchester United. Die Black Cats reisen mit Rückenwind ins Old Trafford und sind neben Liverpool und Crystal Palace aktuell eines der formstärksten Teams der Premier League. Für Amorim könnte die Partie zum Schlüsselspiel werden. Ein erneuter Rückschlag würde die Zweifel an seiner Zukunft noch lauter werden lassen, ein Sieg könnte ihm kurzfristig Luft verschaffen. Bis zum nächsten Spiel.