DFB-Frauen
·26 décembre 2025
Svenja Huth: "Das treibt mich weiter jeden Tag an"

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·26 décembre 2025

Aufbruch nach dem Umbruch: Beim VfL Wolfsburg hat sich die Mannschaft im Sommer grundlegend verändert. Was allerdings gleichgeblieben ist: Svenja Huth ist immer noch dabei und spielt nach wie vor eine tragende Rolle. Nach einem holprigen Start sind die Wolfsburgerinnen erste Verfolgerinnen des FC Bayern und vertreten den deutschen Frauenfußball international gewohnt stark – auch dank der 34-Jährigen. Aber wie geht es für Huth persönlich weiter? Und was ist in dieser Saison möglich?
Svenja Huth war gerade noch bei der Regeneration. Am Abend vorher stand sie 83 Minuten auf dem Rasen. Champions League gegen den FC Chelsea. 1:2 am Ende. Eine unnötige Niederlage, viel mehr war möglich. "Mindestens ein Unentschieden, vielleicht sogar ein Sieg", sagt Huth: "Aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Das ist ärgerlich." Was die Wolfsburgerinnen allerdings genutzt haben: Die Möglichkeit zu zeigen, dass mit ihnen weiterhin zu rechnen ist.
Viele hatten etwas anderes prophezeit, als es im Sommer einen großen Umbruch gab. Aber die VfL-Frauen haben alle Kritikerinnen und Kritiker eines Besseren belehrt – das liegt auch an Konstanten wie Svenja Huth oder Alexandra Popp. Die Wolfsburgerinnen sind in der Google Pixel Frauen-Bundesliga erste Verfolgerinnen des FC Bayern München, im DFB-Pokal stehen sie im Viertelfinale, in der Champions League haben sie sich für die Play-offs für das Viertelfinale qualifiziert. Es läuft also.
"Ich habe während meiner Karriere gelernt, dass es nichts bringt, zu weit nach vorne zu schauen", betont Huth. "Aber wir haben uns für 2026 in eine ordentliche Ausgangslage gebracht. Natürlich sind wir alle hier, um Titel zu gewinnen. Um am Ende der Saison etwas Zählbares in den Händen zu halten. Trotzdem sind wir immer noch ein Team, das völlig neu zusammengestellt wurde und dass sich erst finden muss. Wir sind in der Entwicklung, aber die ist sehr erfreulich."
Huth spielt gerade ihre siebte Saison in Wolfsburg. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Wolfsburger Allgemeine hat kürzlich getitelt, dass "im Sommer für Svenja Huth beim VfL Wolfsburg noch nicht Schluss sei". Die 34-Jährige sagt zu dieser Schlagzeile: "Ich bin mit den Verantwortlichen im regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch. Und es ist ja kein Geheimnis, dass ich mir hier wohlfühle. Sonst wäre ich ja nicht so lange schon in Wolfsburg. Aber aktuell gibt es noch nichts zu verkünden."
Huth hat in ihrer Karriere alles erlebt, fast alles gewonnen. Champions League, deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal. Manches mehrfach. 88 Länderspiele hat sie für die DFB-Auswahl bestritten. Sie ist Europameisterin, Olympiasiegerin. Und trotzdem ist sie noch nicht satt: "Ich bin fit und mir macht es weiterhin total viel Spaß, Teil eines Teams zu sein. Wenn wir zusammen auf dem Platz stehen, wollen wir gewinnen. Das treibt mich weiterhin jeden Tag an."
Huths Rolle hat sich allerdings verändert. Als sie 2019 nach ihren Stationen beim 1. FFC Frankfurt und bei Turbine Potsdam zum VfL Wolfsburg kam, war sie eine von vielen sehr guten Spielerinnen im Kader der Niedersachsen. Heute ist sie die älteste und zusammen mit Alexandra Popp die erfahrenste Wölfin. "Natürlich ist es meine Aufgabe, voranzugehen und den neuen und oft jungen Spielerinnen bei der Eingewöhnung zu helfen", sagt Huth. "Früher haben mir die älteren Spielerinnen geholfen, heute übernehme ich das gerne."
Es gibt viele Momente, an die sich Huth gerne erinnert. An das Finale im DFB-Pokal gegen den FC Bayern im Sommer 2024, als die Wolfsburgerinnen für viele überraschend mit 2:0 siegten. Oder das Endspiel um die Champions League 2023, das der VfL nach 2:0-Führung noch mit 2:3 gegen den FC Barcelona verlor. "Es gab sehr viele schöne Augenblicke, aber auch ein paar Enttäuschungen", sagt Huth. "Beides gehört einfach zwangsläufig dazu. Es kann nicht immer nur bergauf gehen, manchmal geht es auch kurz bergab."
Um mehr Zeit für ihre Frau Laura und ihren gemeinsamen Sohn Emil zu haben, der im September 2023 zur Welt gekommen ist, hat Huth im vergangenen Jahr ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet. Trotzdem verfolgt sie natürlich weiterhin ganz genau die Entwicklung des DFB-Teams. "Es ist ein Hype um die Mannschaft entstanden, was sehr schön ist", so Huth. "Die Europameisterschaft 2022 war hierfür wahrscheinlich der Startschuss. Ich denke sehr gerne an diese Zeit in England zurück. Es ist super, dass die aktuelle Generation der Nationalspielerinnen diesen Schwung mitnimmt und den Frauenfußball noch sichtbarer macht. Genau so muss es sein."
Jetzt steht erst einmal die kurze Winterpause bevor. Weihnachten, Jahreswechsel – dann geht es Anfang Januar direkt weiter. Drei Wettbewerbe, große Ambitionen, klare Ziele. Ein Karriereende? Noch längst nicht in Sicht. Huth lacht, als sie vom Spagat dieser Tage erzählt. Jetzt heißt es: Akku laden, ehe der nächste Anlauf folgt.
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