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Philipp Overhoff·26 novembre 2025
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Philipp Overhoff·26 novembre 2025
Wenn Eintracht Frankfurt am Mittwochabend in der CL auf Atalanta B.C. trifft, richtet sich der Blick ganz besonders auf einen Spieler, der in Frankfurt noch offene Rechnungen hat. Spätestens seit seinem legendären Auftritt im Europa-League-Finale 2024 gilt er außerdem als zertifizierter Bundesliga-Schreck. Die Rede ist natürlich von Ademola Lookman.
Viermal spielte der Nigerianer mit RB Leipzig gegen die Eintracht. Die Bilanz? Aus Frankfurter Sicht traumhaft, aus seiner eher traumatisch: drei Niederlagen, alle drei in Frankfurt. Dazu kein Tor, kein Assist. Die SGE ist bislang also sein ganz persönliches Kryptonit.
2022 verließ Lookman Leipzig und wechselte für knapp zehn Millionen Euro zu Atalanta. Nach schweren Jahren mit vielen Leihen folgte im wunderschönen Norditalien sein endgültiger Karriere-Durchbruch.
In der Saison 2022/23 sammelte er 21 Scorerpunkte, im Jahr darauf 19. Und dann folgte sein Karriere-Highlight: das Europa-League-Finale 2024 gegen Bayer Leverkusen, die absolute Übermannschaft der Saison.
Lookman knipste beim überraschenden 3:0-Erfolg alle drei Tore und erzielte einen Final-Hattrick, der ihn über Nacht europaweit auf die Landkarte setzte. Seitdem weiß jedes Bundesliga-Team genau, was es bedeutet, wenn er einen guten Tag erwischt.

In der folgenden Saison lieferte der 1,74-Meter-Mann wieder verlässlich ab: 20 Scorer in der Serie A, sieben in der Champions League. Und logisch: Das weckte Begehrlichkeiten. Inter wollte ihn unbedingt, Lookman wollte zu Inter. So sehr, dass er auf Instagram öffentlich Druck machte. Doch der Wechsel platzte nach langem Hin und Her. Das Ergebnis: Lookman musste bleiben, und die Stimmung in Bergamo war ungewohnt frostig.
Das Verhältnis zu Trainer Ivan Juric wurde schließlich zum Pulverfass. Der teilweise durchaus autoritär auftretende Kroate monierte auf Pressekonferenzen "fehlenden Kampfgeist" und setzte Lookman zu Saisonbeginn gleich mehrfach auf die Tribüne.
Der Konflikt eskalierte im Herbst, als Lookman wütend auf seine Auswechslung im CL-Spiel gegen Olympique Marseille reagierte. Juric packte ihn herrisch am Arm, Lookman war davon nur wenig angetan und schoss verbal zurück.
Betreuer und Klub-Offizielle mussten eingreifen, um eine noch handfestere Auseinandersetzung zu verhindern. Die Szene sorgte europaweit für Schlagzeilen und zeigte, wie sehr die Nerven bereits blank lagen.
Inzwischen ist Juric nicht mehr Trainer. Lookman dagegen ist geblieben. Aber sein Name bleibt in Bergamo ein heißes Eisen, weil sich sportlicher Wert und persönliche Unruhe seit Monaten die Waage halten.
Und genau deswegen bekommt das Duell in Frankfurt eine ganz besondere Würze. Denn Lookman kehrt am Mittwoch in jenes Stadion zurück, in dem er bislang nie Fuß fassen konnte. Er wird bestimmt zeigen wollen, dass Frankfurt für ihn nicht länger ein Problemort ist. Dabei dürfte dem 27-Jährigen wohl auch bewusst sein, dass ihn seit seinem Leverkusen-Hattrick in Deutschland niemand mehr auf die leichte Schulter nehmen dürfte.
📸 Marco Luzzani - 2025 Getty Images
Sollte es wieder mit einem Hattrick gegen einen Bundesligisten klappen, stünde einem 5:1-Sieg für die Italiener nichts mehr im Wege. Oder gerät Atalanta wie Galatasaray mit 1:5 unter die Räder? Denn genau so endeten bisher beide Frankfurter CL-Heimspiele. Ein Spektakel scheint also nicht nur wegen Lookman garantiert zu sein.
📸 Marco Luzzani - 2025 Getty Images









































