"Unangebracht": Koschinat moniert Schmähgesänge | OneFootball

"Unangebracht": Koschinat moniert Schmähgesänge | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: liga3-online.de

liga3-online.de

·26 octobre 2025

"Unangebracht": Koschinat moniert Schmähgesänge

Image de l'article :"Unangebracht": Koschinat moniert Schmähgesänge

Beim mit Spannung erwarteten Derby zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen teilten sich beide Kontrahenten am Sonntagabend die Punkte. Dabei ging es nicht nur auf dem Platz, sondern auch den Rängen heiß es. Neben lautstarkem Support prägten auch Schmähgesänge das Derby – sehr zum Missfallen von RWE-Coach Uwe Koschinat

"So viele Hurensöhne kann es gar nicht geben"

"Wirklich fantastisch" sei sie gewesen, die Atmosphäre in der mit 27.719 Zuschauern ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena, hob Essens Trainer Uwe Koschinat nach der Partie im Interview mit "MagentaSport" hervor und sprach von einem "Privileg", in so einer Atmosphäre spielen zu können. Dass vor, während und nach der Partie von beiden Fanlagern immer wieder Schmähgesänge angestimmt wurden, in denen sich die Fangruppen gegenseitig als "Hurensöhne" beschimpften, gefiel dem 54-Jährigen allerdings weniger,


Vidéos OneFootball


"Vielleicht kriege ich jetzt einen riesigen Shitstorm, aber ich stelle mir immer die Frage, wie viele Frauen in den letzten 30 Jahren im horizontalen Gewerbe tätig gewesen sein müssen, weil so viele Hurensöhne kann es auf der ganzen Welt gar nicht geben. Ich finde, das ist irgendwo unangebracht", sagte er bei "MagentaSport". Wenn die Fanlager ausschließlich ihre eigene Mannschaft unterstützen würden, "dann glaube ich, wird das noch ein viel, viel geileres Derby". MSV-Coach Dietmar Hirsch sah das ähnlich: "Ich bin auch der Meinung, dass Rivalität gut ist, aber Hass empfinde ich auf gar keinen Fall. Wir sind Trainerkollegen, und der Fußball lebt von solchen Duellen.“

Für viele Fans gehört der Hass auf den Derby-Rivalen allerdings dazu, und auch die Spieler können dem durchaus etwas abgewinnen, wie die Worte von Tobias Kraulich unter Beweis stellten: "Wenn schon bei der Erwärmung diese Hassrufe kommen, dann ist das auch was Geiles." Insgesamt sei die Stimmung "unfassbar" gewesen und habe nichts mit 3. Liga zu tun gehabt", so der 26-Jährige. Nichts im Fußball verloren, auch nicht in einem Derby, haben dagegen die Becherwürfe, zu denen es in der Nachspielzeit aus dem Duisburger Block in Richtung des am Boden liegenden Golz gekommen war. Auch Kraulich bekam einen Becher ab.

RWE kann mit Punkt leben

Mit dem Remis konnte der Verteidiger, der von allen Spielern auf dem Feld die beste Zweikampfquote aufwies, indes leben: "Wir müssen damit zufrieden sein. Wenn wir in der ersten Halbzeit unsere Halbchancen besser ausspielen, dann ist auch mehr drin. Aber nach der zweiten Halbzeit sind wir auch realistisch genug, um zu sagen, das ist ein guter Punkt." Krüger hatte den MSV in Minute 23 zunächst in Führung gebracht, ehe Safi nach einem Patzer von Duisburgs Keeper Braune postwendend ausgleichen konnte (25.). "Wichtig ist es erstmal, nicht zu verlieren", sagte Kraulich, wenngleich Essen in dieser Saison noch nie zwei Spiele in Folge gewinnen konnte. "Ich habe eine Regel: Wenn du zu Hause gewinnst und auswärts einen Punkt holst, dann spielst du eine ganz gute Rolle. Das haben wir jetzt heute im Endeffekt bestätigt."

Auch Koschinat war mit dem Remis einverstanden und bezeichnete den Punkt als "absolut in Ordnung" – "zumindest, was die Phase ab der 70. Minute angeht". Schließlich sei dann "eine Welle über uns drüber gebrochen, die wir kaum noch beantworten konnten. Da ist uns das Spiel komplett entglitten. Deswegen mussten wir uns schon mit zwei starken Innenverteidigern ins Ziel retten", lobte Koschinat die Mentalität seiner Hintermannschaft. Bis zur 70. Minute sei zwar mehr möglich gewesen, allerdings habe der letzte Punch gefehlt. Mit dem Remis verbessert sich RWE auf Platz 5 – bei zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Den Rückstand verkürzen kann Essen am nächsten Samstag gegen Schweinfurt vor einer ebenfalls stimmungsvollen Kulisse an der Hafenstraße. Dann sicherlich weitgehend ohne Schmähgesänge von den Rängen.

À propos de Publisher