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Wolfsburg, Istanbul, Mainz in Stuttgart, Mainz auf dem Acker, Leipzig, Rotterdam, Augsburg: Was klingt wie der Fiebertraum eines Roadtrips, ist das Programm des VfB Stuttgart in den letzten drei Wochen. Kein Wunder, dass die Spiele miteinander zu verschwimmen scheinen.

Dabei hat das Team von Sebastian Hoeneß fast alle für sich entscheiden können: Nur in Leipzig verlor man unglücklich, aber trotzdem irgendwie verdient, und die Niederlage in Istanbul war ohnehin ein ganz spezielles Erlebnis für Spieler und die mitgereisten VfB-Fans.

Am Sonntag ging es nun darum, den fünften Heimsieg in Folge zu feiern. Kein leichtes Unterfangen gegen einen Gegner, der zwar zuletzt drei Ligaspiele in Folge verloren hatte, aber laut seines Cheftrainers auf keiner Position schlechter besetzt ist als der FC Bayern München.

Im Vergleich zum Spiel gegen Feyenoord Rotterdam hatte Sebastian natürlich wieder rotiert und vier neue Spieler in die Startelf gebracht. Und ganz ehrlich: Die Hoeneß-Rotation funktioniert mittlerweile so gut, dass man auf vielen Positionen gar nicht mehr weiß, wer die A-Lösung ist und wer die Alternative, oder?

Gegen Augsburg sollte es u.a. Finn Jeltsch richten, der aber leider in der achten Minute im Duell gegen Kade gar nicht gut aussah. Alex Nübel versuchte zwar noch gleich zwei Mal, Jeltsch’ Fehler auszubügeln, aber am Ende schob Rieder zur Führung ein. Ausgerechnet!

Nur sechs Minuten später gab es eine Ecke für den VfB und einen innigen Austausch zwischen Schlotterbeck und Daxo im Augsburger Strafraum. Nachdem Schiedsrichter Harm Osmers erst hatte weiterlaufen lassen, entschied er nach VAR-Intervention auf Strafstoß.

Die große Frage: Wer würde schießen und würde der Elfer-Fluch endlich besiegt? Und es übernahm der Mann, der mittlerweile so etwas wie der heimliche Kapitän auf dem Platz ist: Maxi Mittelstädt spielt fast immer, spielt fast immer gut, übernimmt immer Verantwortung und verwandelt auch Elfmeter souverän.

Doch leider hielt auch dieser Spielstand nur wenige Minuten. Denn dann spielte Alex Nübel Atakan Karazor unter Gegnerdruck an, der Käpt’n verlor den Ball und es stand 2:1 für Augsburg. War es ein Foul? Sagen wir mal so: Man kann es schon laufen lassen, aber es gibt auch Spieler in der Bundesliga, bei denen das zehn mal pro Spiel als Stürmerfoul gepfiffen wird.

Der VfB ließ sich vom erneuten Rückstand nicht beeindrucken, doch es fehlte oft die Präzision und das richtige Timing, um den Augsburgern richtig gefährlich werden zu können. Richtig gefährlich wurde es dann aber doch noch mal in der 39. Minute, als El Khannouss einen Ball im Augsburger Strafraum eroberte und mit der Hilfe von Stiller auf Deniz Undav flankte, der mit wenig Druck aber maximaler Präzision das 2:2 köpfte.

Vier Tore, gerecht verteilt auf beiden Seiten, war nicht unbedingt das, was sich die VfB-Fans zur Halbzeit vorgestellt hatten. Aber dennoch war das 2:2 nach 45 Minuten eine gute Ausgangslage, um mit einem weiteren Heimsieg in die Länderspielpause zu gehen. Doch der zweite Durchgang brauchte fast eine halbe Stunde, um Fahrt aufzunehmen.

In der 77. Minute waren es dann tatsächlich die Augsburger mit der großen Chance auf die erneute Führung, doch Essende vergab recht kläglich. Auf der anderen Seite war es mal wieder der in Spiel gekommene Chris Führich, der Dampf machte. Wieder kam der Ball zu Stiller, der auf Undav ablegte. Und der schlenzte einfach mitten aufs Tor und traf, weil Dahmen in die Torecke segelte. Zurück zu Undav: Kann es sein, dass der auf dem besten Weg ist, ganz der Alte zu werden oder vielleicht sogar noch besser?

Nach der ersten Führung spielte das Hoeneß-Team die Uhr so souverän runter wie man es lange nicht gesehen hat. Mit der makellosen Bilanz von 15 Punkten aus 5 Heimspielen geht es jetzt in die Länderspielpause. Danach wartet das schwere Auswärtsspiel in Dortmund und die Möglichkeit, mit einem Sieg wieder an der Borussia vorbei zu ziehen.