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·26 septembre 2025
Vom Bayern-Juwel zum Bankdrücker: Aznou-Plan geht nicht auf

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·26 septembre 2025
Ex-Bayern-Talent Adam Aznou wechselte vergangenen Sommer zum FC Everton, um mehr Spielzeit zu erhalten. Stattdessen sitzt er dort nur auf der Bank – während Bayern links hinten Not hat.
Die Linksverteidiger-Sorgen des FC Bayern haben in dieser Saison absurde Ausmaße angenommen. Alphonso Davies fällt mit einem Kreuzbandriss aus, Hiroki Ito laboriert an einem Mittelfußbruch, Raphael Guerreiro kämpft mit Bauchmuskelproblemen und Josip Stanisic verletzte sich zuletzt gegen den FC Chelsea.
Trainer Vincent Kompany musste beim 4:1 in Hoffenheim sogar improvisieren: Konrad Laimer, eigentlich im Mittelfeld oder rechts zu Hause, rückte auf die linke Abwehrseite.
Ausgerechnet in dieser Situation sitzt einer, der Bayerns Kader enorm helfen könnte, in England auf der Bank. Adam Aznou verließ die Münchner im Sommer in der Hoffnung auf mehr Einsatzzeit – doch beim FC Everton läuft es bislang gar nicht.
Foto: IMAGO
Der heute 19-Jährige kam 2020 aus Barcelonas Jugendakademie zum Bayern-Campus und debütierte vergangene Saison sowohl für die FCB-Profis als auch für Marokkos A-Nationalmannschaft. Nach einer Leihe zu Real Valladolid forderte Aznou auch in München mehr Spielpraxis – öffentlich und unmissverständlich. „Ich will spielen“, ließ er bei der Klub-WM durchblicken, wo er gerade einmal acht Minuten eingesetzt wurde.
Um seine Chancen auf den Afrika-Cup und die Weltmeisterschaft 2026 nicht zu gefährden, drängte er auf einen Wechsel. Bayern ließ ihn nur widerwillig ziehen: Für neun Millionen Euro wechselte Aznou zu Everton, der deutsche Rekordmeister sicherte sich immerhin ein Matching Right für künftige Transfers. „Wir bedauern, dass es mit Adam keinen weiteren gemeinsamen Weg geben konnte“, erklärte Sportvorstand Max Eberl damals.
Doch in Liverpool wartet Aznou noch immer auf seine erste Pflichtspielminute. Zwei Kurzeinsätze in der Vorbereitung waren bisher das Höchste der Gefühle. In den ersten beiden Premier-League-Spielen fehlte er im Kader, ehe er verletzungsbedingt aussetzen musste. Als er am 4. Spieltag gegen Aston Villa endlich im Kader stand, vertraute Trainer David Moyes im linken Defensivverbund lieber auf Mittelfeldspieler James Garner – obwohl Stammkraft Vitaliy Mykolenko verletzt war.
Auch beim Derby gegen den FC Liverpool blieb Aznou außen vor. Mykolenko startete wieder, und als er angeschlagen raus musste, durfte nicht Aznou ran, sondern Carlos Alcaraz. Bitter für den Youngster, der zuletzt sogar für Evertons U21 in der EFL Trophy auflief.
Besonders bitter: Nationaltrainer Walid Regragui verzichtete bei den WM-Qualifikationsspielen im September ebenfalls auf den Linksverteidiger. Für Aznou bedeutet das: Statt internationale Bühne und Premier League heißt es aktuell Reservistendasein in der zweiten Reihe.