Vorbild FC Bayern? Lokalrivale 1860 verärgert Fans | OneFootball

Vorbild FC Bayern? Lokalrivale 1860 verärgert Fans | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: FCBinside.de

FCBinside.de

·21 novembre 2025

Vorbild FC Bayern? Lokalrivale 1860 verärgert Fans

Image de l'article :Vorbild FC Bayern? Lokalrivale 1860 verärgert Fans

Der TSV 1860 München hatte mit seiner neuesten Kampagne nur Gutes im Sinn – dennoch verärgerte er seine Fans gleich in zweierlei Hinsicht. Auch der Vergleich mit dem FC Bayern spielt eine Rolle.

Während der FC Bayern unangefochten an der Tabellenspitze der Bundesliga steht und aktuell als eines der stärksten Teams in Europa gilt, tut sich Stadtrivale 1860 München in der 3. Liga schwer. Direkte Konkurrenz besteht bei den Profis nicht – dafür arbeiten beide Vereine jetzt sogar bei einem großen Projekt in der Nachwuchsarbeit zusammen.


Vidéos OneFootball


Der große Wettstreit vergangener Zeiten um die sportliche Vorherrschaft in der bayerischen Hauptstadt ist Geschichte – zumindest auf dem Platz. Abseits dessen geraten Fanlager in Konflikten dagegen regelmäßig aneinander und liefern sich wie aktuell mit Schmierereien Provokationen.

Umso verwunderlicher erscheint das neue Vorgehen der Sechziger Merchandising-Abteilung: Der Löwen-Fanshop hat ein T-Shirt gegen Rassismus auf den Markt gebracht. Das Thema ist relevant, die Beweggründe sind nicht grundlos: Zuletzt gab es beim Drittligaspiel des Traditionsklubs gegen Energie Cottbus einen Rassismus-Skandal: Auf der Tribüne war es zu Affenlauten gekommen, auch der Hitlergruß wurde gezeigt. Ein Spielabbruch stand zur Debatte, wurde aber nicht ausgeführt.

Anti-Rassismus-Shirt: Gute Botschaft, aber Titel ähnelt Bayern-Projekt

Vor dem Hintergrund dieser Geschehnisse möchte der TSV eine wichtige Botschaft senden. Der einzige Haken: Die Kollektion soll den Titel „Blau gegen Rassismus“ tragen. Das ist für die Sechzig-Fans daher problematisch, da der FC Bayern seine eigene Antidiskriminierungskampagne prominent unter der Aufschrift „Rot gegen Rassismus“ bewirbt. Die klar erkennbare Parallele zum Deutschen Meister verärgert die Löwen-Anhänger.

Für Unverständnis sorgt aber nicht nur der ähnliche Slogan, sondern auch der Preis des Shirts: Mit 39,90 Euro soll das Kleidungsstück deutlich mehr als das vergleichbare Shirt des FC Bayern mit nahezu identischer Aufschrift kosten, das Fans für 15 Euro erhalten.

Das Löwenmagazin bezichtigte die Werbeabteilung sogar des „Woke Washings“. Damit ist die Praxis von Unternehmen gemeint, sozialpolitische Themen in Marketingkampagnen zu nutzen, um ein positives Image zu erzeugen, ohne aber echtes, konsequentes Engagement zu zeigen. Der Fakt, dass für die Kollektion ein dunkelhäutiges Model gewählt wurde, sorgt bei den Anhängern obendrein für Verwunderung. Auf Instagram schrieb die Organisation Löwenfans gegen Rechts dazu: „Die Kampagne sollte von solidarischen Menschen beworben und getragen werden und nicht von Betroffenen rassistischer Gewalt.“

Die Kritik ist in der emotionalisierten Debatte vielseitig. Die Merchandising-Abteilung der Sechziger versuchte indes zu deeskalieren: „Wir haben euch gehört. Und wir handeln gemeinsam“, hieß es in einem Statement. Den gesamten Erlös aus den Verkäufen wolle man spenden. Ein gemeinsames Anti-Rassismus-Projekt der Bayern und der Löwen scheint derzeit nicht geplant.

À propos de Publisher