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·18 juillet 2025
Wer wird 2025/26 Meister? Die Bundesliga-Titelfavoriten im Check

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·18 juillet 2025
2024 brach Bayer Leverkusen die schier endlose Dominanz des FC Bayern. Ein Jahr später holte sich der Rekordmeister den Titel zurück. Rücken die Münchner die Machtverhältnisse auch 25/26 zurecht - oder kann die Konkurrenz wieder vorbeiziehen?
Noch ist es eigentlich viel zu früh, um diese Frage zu beantworten. Schließlich dauert es noch rund einen Monat, ehe die Bundesliga-Saison mit dem 1. Spieltag startet. Die Bayern eröffnen die Spielzeit dann am 22. August mit einem Heimspiel gegen RB Leipzig. Das Transferfenster ist sogar noch länger geöffnet: Bis zum 1. September haben die Klubs Zeit, ihre Kader zu verstärken.
In München will man bis dahin die gewünschten Deals für die Offensive abgewickelt haben. Eine der großen Fragen dabei: Schnappen sich die Bayern Nick Woltemade? Und wie würde der VfB auf den Abgang des Shootingstars reagieren?Bei Vizemeister Leverkusen könnte derweil noch die ein oder andere Kader-Justierung folgen. In Dortmund wird wohl mindestens noch eine Offensiv-Verstärkung kommen. Bei den kaufwütigen Leipzigern scheint bis dahin alles möglich. Und in Frankfurt wird noch der Ekitike-Abgang erwartet - in dessen Folge noch einige Transfers am Main über die Bühne gehen dürften.
Damit wären wohl auch die möglichen Meistschaftsanwärter 2026 genannt. Der SC Freiburg und Mainz 05 konnten vergangene Saison zwar in die Phalanx der Topteams eintreten, ernsthafte Titelkandidaten sind sie aber sicher nicht.Stand 18. Juli 2025 wagt 90min die viel zu frühe Titelprognose - und blickt in diesem Zuge auch auf die möglichen Wunschaufstellungen der Anwärter.
Die bekannteste KI der Welt, Chat GPT, hat auf die Frage, wer spätestens am 16. Mai 2026 die Meisterschale in den Himmel recken darf, eine eindeutige Antwort: der FC Bayern! Alles andere als eine Münchner Titelverteidigung wäre eine Überraschung. "Bayern München bleibt der haushohe Favorit mit klaren Vorteilen in Kader, Infrastruktur und Konstanz", heißt es von der KI.
Die ärgsten Verfolger sind laut Chat-GPT-Prognose Werkself und Schwarzgelb: "Bayer Leverkusen und Dortmund sind die realistischsten Herausforderer - bei Leverkusen trotz Umbrüche, bei Dortmund bei spürbarer Leistungssteigerung."Dahinter gelte Leipzig "als ambitioniert, aber weniger wahrscheinlich". "Klubs wie Frankfurt und Stuttgart könnten als Überraschungsteam auftreten, für eine komplette Saison reicht der Kader aber meist nicht", fügt Chat GPT hinzu.
Glaubt man der KI, sichert sich demnach der FC Bayern die 35. Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Leverkusen und der BVB kämpfen um die Plätze dahinter. Leipzig, Stuttgart und Frankfurt gehören in den erweiterten Kreis der Titelkandidaten.
Ein guter Anhaltspunkt für die Favoriten auf den Meistertitel sind die Wettquoten der Buchmacher. Wir blicken auf die Quoten mehrerer Anbieter und listen dazu die Spanne der Meister-Quoten der Teams auf.
Bei allen Wettanbietern kann man keinen großen Gewinn einfahren, wenn man auf eine Bayern-Meisterschaft tippt. Setzt man auf Leverkusen, würde es im Schnitt immerhin rund das Achtfache des Einsatzes geben. Noch höher wäre der Gewinn, wenn man auf Dortmund oder Leipzig tippt. Bei Frankfurt und Stuttgart zeigen die Quoten ganz klar, wie unwahrscheinlich eine Meisterschaft ist.
Max Eberl steht an der Säbener Straße unter Druck. In München wird mehr verlangt als "nur" die Meisterschale. Entsprechend muss der Sportvorstand auf dem Sommer-Transfermarkt liefern. Ein neuer Linksaußen und ein Spieler, der zunächst Jamal Musiala ersetzen und später auch ein möglicher Kane-Backup sein kann, werden gesucht. Luis Diaz und Nick Woltemade sind die Wunschkandidaten, rund 150 Millionen Euro würde das Duo wohl an Ablöse kosten.Bislang ist allerdings noch nicht viel passiert in Sachen Transfers. Der Tel-Verkauf hat für etwas Einnahmen gesorgt, mit Jonathan Tah kam ein neuer Abwehrchef, mit Tom Bischof ein talentierter Mittelfeldspieler.Vieles steht und fällt demnach mit den weiteren Sommer-Deals. Offen ist zudem noch, wie die Bayern mit Offensiv-Juwel Paul Wanner planen.
Die mögliche Topelf 25/26:
Neuer - Laimer, Tah, Upamecano, Davies (Stanisic) - Kimmich, Pavlovic - Olise, Musiala (Woltemade*), Diaz (Coman) - Kane
*mögliche Neuzugänge kursiv geschrieben
90min-Prognose:
Ob mit oder ohne Diaz und/oder Woltemade: Der FC Bayern ist in der Bundesliga das Nonplusultra. Ohne gravierende Schwächephase werden sich die Münchner die Meisterschaft sichern. Ob es auch international wieder zu mehr reicht, entscheiden die weiteren Neuverpflichtungen aber maßgeblich.
In Leverkusen hat sich diesen Sommer schon einiges getan: Allen voran natürlich der Verkauf von Superstar Florian Wirtz. Auch Jeremie Frimpong wurde an den FC Liverpool abgegeben. Mit Jonathan Tah hat man den Abwehrchef verloren. Und natürlich mit Xabi Alonso den Erfolgscoach.Für den Spanier hat Erik ten Hag übernommen. Der Niederländer war bei Manchester United glücklos, zuvor bei Ajax aber äußerst erfolgreich. Auch unter ten Hag will die Werkself einen dominanten Spielstil an den Tag legen - Anpassungen wird es beim neuen Coach aber sicher geben.Die hohen Transfer-Einnahmen hat man schon teilweise in Neuzugänge investiert. Mit Jarell Quansah kam ein talentierter Tah-Nachfolger aus Liverpool, der auch als Rechtsverteidiger auflaufen könnte. Mit Malik Tillman und Ibrahim Maza hat man zwei spannende Youngster für die Offensive verpflichtet. Um den Wirtz-Verlust aufzufangen, scheint aber noch ein weiterer Transfer geplant zu sein - vermutlich ein eher klassischer Flügelstürmer, der ins ten-Hag-System passt. Laut kicker träumt man von Maghnes Akliouche. Der Rechtsaußen der AS Monaco könnte aber zu teuer sein - das Preisschild liegt wohl bei mindestens 40 Millionen Euro. Mit Mark Flekken kam zudem schon die potenzielle neue Nummer eins, die Routinier Lukas Hradecky ablösen soll. Weitere Zu- und Abgänge könnten folgen. Etwa der Verkauf von Victor Boniface. Oder Mittelfeld-Chef Granit Xhaka, um den es zahlreiche Spekulationen gibt. Vor allem ein Verkauf des Schweizers wäre ein herber Verlust.
Die mögliche Topelf 25/26:
Flekken - Quansah, Tapsoba, Hincapie, Grimaldo - Xhaka, Palacios - Tella (Akliouche?), Tillman, Adli - Schick
90min-Prognose:
Die Werkself ist 25/26 eine Wundertüte. Wie schafft man den Übergang von Alonso zu ten Hag? Und wie kann man die prominenten Abgänge auffangen? Ein wichtiger Faktor wäre der Verbleib von Xhaka als Chef-Stratege im zentralen Mittelfeld. Kommt dann noch ein Flügelstürmer dazu, der auf Anhieb eine Verstärkung ist, kann man Bayer 04 (fast) alles zutrauen.Im Bestfall macht man erneut Druck auf die Bayern und landet auf Platz zwei oder drei. Realistisch erscheint aber auch, dass es zu viele Downgrades gibt - angefangen beim Trainer. In dem Fall wäre schon ein Platz unter den ersten Sechs ein Erfolg.Wir bleiben recht positiv bei Bayer und tippen sie am Ende auf Rang drei oder vier.
In Frankfurt wartet alles auf Dominostein Hugo Ekitike. Fällt der, dürfen die SGE-Fans darauf vertrauen, dass "Chefkoch" Markus Krösche ein vorzügliches Transfer-Menü zubereitet. Wasser aufgesetzt hat der Sportvorstand schon. Mit Jonathan Burkardt kam bereits ein neuer Topstürmer. Der Transfer von Ritsu Doan scheint in der Pipeline.Beide machen den Kader auf Anhieb besser. Schafft es Burkardt konstant fit zu bleiben, hat man bereits einen veritablen Ekitke-Nachfolger. Mit den Einnahmen beim Franzosen kann der Kader weiter verstärkt werden.Schien es lange auch auf einen Abschied von Hugo Larsson hinzudeuten, scheint der Mittelfeld-Jungstar mittlerweile eher zu einem weiteren Eintracht-Jahr zu tendieren. Entsprechend ist die Defensive und das zentrale Mittelfeld auch ohne weitere Neuzugänge stark besetzt und eingespielt.
Die mögliche Topelf 25/26:
Trapp (Kaua Santos) - Tuta (Collins), Koch, Theate - Kristensen, Skhiri, Larsson, Brown - Doan, Götze - Burkardt
90min-Prognose:
Die Eintracht hat mittlerweile ein sehr solides Fundament, in dem Trainer Dino Toppmöller variabel aufstellen kann. Mit Burkardt und auch Winter-Neuzugang Wahi könnte man den Ekitike-Abgang schon jetzt gut auffangen. Spielt die SGE am Limit, könnte es erneut für die Top drei reichen. Und selbst wenn nicht, scheint ein Platz unter den ersten sechs Teams reserviert. Am Ende wird es wieder für die Königsklasse reichen - tippen wir.
Jobe Bellingham und Mister X. So könnte man die Suche nach Sommer-Neuzugängen beschreiben. Bellingham soll der Königstransfer sein, der weitere Qualität ins Mittelfeldzentrum bringt - egal ob in einer tieferen oder offensiveren Rolle (wie bei der Klub-WM). In der Offensive soll als Gittens-Nachfolger ein Allrounder kommen, der gut ins neue 3-4-2-1- bzw. 3-4-1-2-System passt.
In Dortmund hofft man zudem, in Niko Kovac eine zumindest mittelfristige Lösung auf der Trainerbank gefunden zu haben. Für viele überraschend, geben Kovac die bisherigen Erfolge recht. Dank eines furiosen Bundesliga-Endspurts packte Schwarzgelb noch die Champions-League-Quali. Auf diesem Fundament soll der Erfolg für 25/26 aufgebaut werden.Dass das aber noch recht fragil ist, zeigten die Auftritte bei der Klub-WM. Von den Bossen wurde der Viertelfinal-Einzug zwar als Erfolg bewertet. Die Gegner bis dahin waren aber für den BVB sehr machbar. Überzeugende Auftritte über 90 Minuten hat man in den USA nicht hingelegt.
Torjäger Guirassy, Neuzugang Bellingham und eine stabilere Abwehr - spätestens nach der Rückkehr von Nico Schlotterbeck - könnten 25/26 die BVB-Erfolgsgaranten sein.
Die mögliche Topelf 25/26:
Kobel - Süle, Anton (Can), Schlotterbeck (Bensebaini) - Ryerson, Nmecha, Groß, Svensson - Bellingham, Adeyemi (Neuzugang?) - Guirassy
90min-Prognose:
Gelingt es dem BVB, noch einen Volltreffer für die Offensive zu verpflichten, könnte endlich mal wieder ein Angriff auf die Bayern gewagt werden. Vorausgesetzt, das neue Kovac-System bleibt stabil, Bellingham ist die gewünschte Verstärkung und Felix Nmecha kann im zentralen Mittelfeld a) fit bleiben und b) sein Potenzial konstant abrufen. Vorne sollte Guirassy für die nötigen Tore sorgen.Konstanz ist und bleibt das Zauberwort in Dortmund. Wir sagen voraus, dass es 25/26 immerhin konstant genug für die Vizemeisterschaft wird.
Alles neu in Leipzig?! Die Uhren bei den Roten Bullen sollen gewissermaßen zurückgestellt werden. Neu-Coach Ole Werner will wieder den Fokus auf "RB-typischen" Fußball legen. Auf dem Transfermarkt blickt man auf junge, entwicklungsfähige Spieler - und durchaus kostspielige. Über 90 Millionen Euro hat RBL schon ausgegeben, mit Mittelfeldspieler Marlon Gomes scheint der nächste Neuzugang im Anflug zu sein.Auf der Abgangsseite herrscht dagegen noch Ebbe. Benjamin Sesko und Xavi Simons sollen eigentlich für dicke Einnahmen sorgen...
Warten muss Sportchef Marcel Schäfer - anders als andere Klubs - auf diese Einnahmen offenbar nicht, um selbst loslegen zu können. Andrija Maksimovic, Johan Bakayoko und Yan Diomande kamen schon für die Offensive, Ezechiel Banzuzi fürs Mittelfeld und Max Finkgräfe für die linke Seite.
Die mögliche Topelf 25/26:
Gulacsi (Vandevoordt) - Henrichs (Baku/Nedeljkovic), Orban (Bitshiabu), Lukeba, Raum - Vermeeren, Schlager, Maksimovic (Banzuzi) - Bakayoko (Diomande), Openda, Nusa
90min-Prognose:
Auch ohne Sesko und Xavi dürfte Leipzig einen spannenden, jungen Kader beisammen haben. Entscheidend für den Erfolg ist, wie Ole Werner seine Vorstellungen umsetzen kann. Die Bedingungen im Vergleich zu Bremen könnten bei RBL kaum unterschiedlicher sein. Um ganz oben anzugreifen müssten sich einige der Neuzugänge als Shootingstars hervortun."High risk high reward" könnte man die Ausgangslage in Denglisch beschreiben. Für uns ein wenig zu großes Risiko, weshalb wir Leipzig auf Platz fünf bis sieben tippen. Für die Top vier reicht es noch nicht wieder.
2023 Rettung in der Relegation, 2024 die sensationelle Vize-Meisterschaft, 2025 der DFB-Pokalsieg. Bislang sind die Schwaben unter Trainer Sebastian Hoeneß eine einzige Erfolgsgeschichte. Da kann man auch leicht darüber hinwegsehen, dass in der vergangenen Bundesliga-Saison die Konstanz für das obere Tabellendrittel fehlte.
Zugutehalten muss man den Schwaben allerdings, dass die Leistungen meist gut waren. Leichte Fehler und mangelnde Chancenverwertung standen dem VfB häufig im Weg. Der Kader ist und bleibt hochspannend - mit zahlreichen Talenten und etablierten Leistungsträgern.Verbessert wurde dieser bislang mit dem neuen Rechtsverteidiger Lorenz Assignon, der dank seiner Dynamik perfekt ins Hoeneß-System passen sollte. In Caspar Jander haben die Schwaben noch einen talentierten Mittelfeldspieler an der Angel, der früher oder später entweder Angelo Stiller beerben oder Kapitän Atakan Karazor verdrängen könnte.
Mit Lazar Jovanovic und Noah Darvich kamen zudem zwei Youngster für die Offensive. Wie diese aussehen wird, steht und fällt mit der Zukunft von Nick Woltemade. Die Bayern wollen ihn, der Shootingstar will nach München - der VfB ihn aber nicht ziehen lassen. Am Ende dürfte es darauf hinauslaufen, dass der VfB Woltemade entweder noch ein Jahr behält oder aber eine dicke Summe aufs Konto wandert, mit der man selbst noch einmal auf Shoppingtour gehen könnte. Zumal auch Enzo Millot noch gehen könnte und weitere Einnahmen bescheren würde.Woltemade ist zwar ein Unterschiedsspieler, ohne ihn würde das Sturmduo aus Deniz Undav und Ermedin Demirovic aber immer noch sehr gutes Bundesliga-Niveau bedeuten.
Die mögliche Topelf 25/26:
Nübel - Assignon, Jeltsch, Chabot, Mittelstädt - Karazor (Jander), Stiller - Leweling, Führich (Millot) - Woltemade (Demirovic), Undav
90min-Prognose:
Der VfB ist 25/26 eine Art "Wildcard", der alles zuzutrauen ist. Einfacher machen würde eine erfolgreiche Saison sicher der Verbleib von Woltemade. Doch auch ohne ihn scheint die Mannschaft sehr gut aufgestellt zu sein. Für einen Platz unter den ersten Sechs sollte es demnach mindestens reichen - mit dem Potenzial, die Champions-League-Plätze angreifen zu können. Vorausgesetzt, die Hoeneß-Truppe hat aus den Fehlern der vergangenen Bundesliga-Saison gelerntWir tippen: Ja. Und auf Platz fünf oder sechs.