Löwenmagazin
·31 décembre 2025
Wir wünschen einen ruhigen Jahreswechsel – trotz unruhiger Berichterstattung

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·31 décembre 2025

Zwölf Tage nach der Wintersonnenwende, die am 21. Dezember stattfand, finden im germanischen Glauben die Rauhnächte statt. Weil Gott Odin, oder kontinentalgermanisch auch Wotan genannt, mit seinem Heer durch die Lüfte zieht, sollten die Menschen dabei tunlichst vermeiden in dieser Zeit ihre Wäsche draußen aufzuhängen. Bei der Christianisierung hat man diese Vorstellung übernommen. Als der damalige Papst den Zeitpunkt für die Geburt Jesus auf das heidnische Julfest gelegt hat, übernahm man auch viele heidnische Bräuche. Jesus wurde eigentlich im Frühjahr oder Sommer geboren, man wollte aber die wichtigsten heidnischen Bräuche und Feste dadurch verdrängen, indem man eigene Festtage drauf setzt. Und vor allem auch Bräuche und Riten übernahm. Ein Tannenbaum hat auch recht wenig mit Jesu Geburt zu tun und der einstige heidnische Frühlingsbote, der Hase, nichts mit seinem Tod an Ostern. Noch heute gibt es Christen, die zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige nicht nur keine Wäsche aushängen, sondern nicht einmal Wäsche waschen. Mit der aus rein christlicher Sicht wenig überzeugenden Annahme es würde Unglück bringen, weil sich möglicherweise irgendwelche Geister in der Wäsche verheddern.
Ob nun heidnisch, christlich oder, weil es einfach zeitlich passt, die Ruhe zwischen den Feiertagen und dem Jahreswechsel tut den Menschen gut, weshalb wir auch unsere Berichterstattung deutlich runtergefahren haben. Das nun anstehende Trainingslager und der Wiedereinstieg in die restliche Saison kommen früh genug.
Andere sehen das freilich anders. Einige Journalisten nutzen und nutzten diese Zeit scheinbar ganz bewusst um verschiedene Themen hochkochen zu lassen. Im Endeffekt wird schmutzige Wäsche gewaschen und munter draußen aufgehängt. Tatsächlich verfangen sich viele „Geister“ darin.
So startete die Abendzeitung eine Serie über „die Löwen-Clans“. Der Begriff der „Clans“ kommt aus dem schottisch-gällischen und bezeichnete ursprünglich große Familienverbände oder Stammesgemeinschaften. In Deutschland hat sich der Begriff im polizeilichen Kontext für kriminelle Großfamilien mit eigener Subkultur durchgesetzt. Bei der sogenannten Clankriminalität geht es meist um Großfamilien mit arabischer, türkischer oder kurdischer Herkunft. Das Bundeskriminalamt (BKA) definiert Clans als „informelle soziale Organisationen, die durch ein gemeinsames Abstammungsverständnis ihrer Angehörigen bestimmt“ ist, bei der die „Clanzugehörigkeit“ eine „verbindende, die Tatbegehung fördernde oder die Aufklärung der Tat hindernde Komponente“ darstellt. Dabei werden häufig „die eigenen Normen und Werte über die in Deutschland geltende Rechtsordnung gestellt“. Ob man als Boulevardblatt die unterschiedlichen Interessensgruppen beim TSV 1860 München mit diesem Begriff benennen sollte, muss jeder für sich entscheiden. Wir halten das für sehr befremdlich und unpassend.
Einem Journalisten des Münchner Merkur / tz München gehen dabei scheinbar die schlagkräftigen Schlagzeilen aus und er erinnert sich an etwas, daß die Löwen immer aufregt. Es geht um: ja genau, Onlinewahlen bei Mitgliederversammlungen. Als Wäscheständer für die schmutzige Wäsche zwischen den Feiertagen darf Martin Gräfer (Vorstandsmitglied des Löwen-Hauptsponsors „die Bayerische), dienen. Mit dem hat sich Merkur / tz wohl vor einigen Wochen getroffen. „Der Chef der Bayerischen fordert moderne Strukturen beim TSV 1860. Eine Beteiligung als Mitgesellschafter kommt nur bei hybrider Mitgliederversammlung infrage“, schreibt der Merkur am gestrigen Dienstag. Bis 2027 ist das Versicherungsunternehmen noch an die Löwen gebunden. Momentan ist davon auszugehen, dass man das Sponsoring nicht verlängert. Man liebäugelt bei der Versicherungsgruppe mit einem zukünftigen Sponsoring bei einem Zweitligisten in Mittelfranken, das ist intern durchaus bekannt. Offiziell bestätigen wird das natürlich keiner. Aber es erscheint doch sehr unwahrscheinlich, dass der aktuelle Hauptsponsor irgendwann als Mitgesellschafter auftritt. Klar ist, dass deren Vorstandsmitglied Gräfer mit dem Bündnis Zukunft für ordentlich vereinspolitische Unruhe sorgte und vor einigen Wochen nachlegte. Eben auch mit dieser Forderung, die nun vom Münchner Merkur aufgewärmt wird.
„Gräfer wünscht 1860-Mitgliedern mehr Einfluss“, heißt es in der Überschrift. „Ich finde es eine sehr gute Idee, die Hürden so abzubauen, dass möglichst vielen Mitgliedern eine Teilhabe möglich ist“, erklärt Gräfer dem Merkur. Was schon alleine eine unverschämte Äußerung ist, da es impliziert, dass die Teilhabe eingeschränkt ist. Das ist nicht der Fall. Der TSV 1860 München bietet seinen Mitgliedern nicht nur jährlich die Möglichkeit, sich bei einer Versammlung einzubringen. Man kann das gesamte Jahr die Angebote nutzen, sich einbringen und sich äußern. Und jedes Mitglied hat unter diesen Voraussetzungen die Mitgliedschaft angetreten.
Gräfers Ziel ist eine Hybridversammlung, Mitglieder sollen dann sowohl vor Ort, als auch online bei der Mitgliederversammlung abstimmen können. „Es ist aktuell kein Kernthema für die Zeitphase des Präsidiums, das verstehe ich. Aber die Zeit vergeht so wahnsinnig schnell und wenn die Leute dafür stimmen, könnte das Präsidium die rechtlichen Rahmenbedingungen prüfen.“ Dafür stimmen sollen sie, so der Merkur, bei einer Mitgliederbefragung. Das wäre dann die dritte Forderung nach einer Mitgliederbefragung. Zum einen will der Hauptsponsor selbst auf der Straße und vor dem Stadion eine Befragung zur Zukunft von 1860 durchführen, ein Fanbündnis will eine Mitgliederbefragung zur Spielstätte der Löwen und Gräfer will dann noch einmal eine Abstimmung für die Durchführung von Hybridveranstaltungen. Das alles kostet immens Geld. Wobei natürlich die Befragung durch die Bayerische auf der Straße vom Hauptsponsor selbst übernommen werden muss. Dabei besteht aber auch der Verdacht, dass „die Bayerische“ dabei Kundendaten sammeln möchte. Ansonsten ist das unternehmerisch in der Versicherungsgesellschaft kaum zu rechtfertigen.
Der Merkur thematisiert dabei erneut die mögliche Beteiligung des Hauptsponsors als Mitgesellschafter. Viele Fans hoffen, dass dieser Krug an den Löwen vorbeigeht. Dafür sorgte Gräfer ja schon deutlich im Vorfeld mit seinem Bündnis Zukunft, aber auch mit eigenen Aussagen. Viele Jahre kam der Hauptsonsor äußerst sympathisch rüber. Gräfer sorgte mit seinen vereins- und klubpolitischem Vorstößen für viel Kritik. „Wir können nur in Strukturen investieren, die transparent und stabil sind. Konkret heißt das: Wir würden nicht darüber nachdenken, uns zu beteiligen, wenn in der Ausrichtung des Vereins Instrumente wie die hybride Mitgliederversammlung weiterhin nicht zugelassen sind. Wer Investoren will, muss auch moderne Mitbestimmung zulassen“, wird Gräfer vom Merkur zitiert. Tatsächlich ist die Struktur der Profifußball KGaA, um die Investition geht es in dem Fall ja, aktuell tatsächlich nicht wirklich stabil. Das gilt aber nicht für den TSV München von 1860 e.V.. Gräfer lehnt sich da weit aus dem Fenster.
Hybride Versammlungen seien mittlerweile auch ohne Satzungsänderungen möglich, erklärt Gräfer, wenn das Präsidium diesen Vorgang in die Wege leitet. Das Vorstandsmitglied des Hauptsponsors macht es sich dabei sehr einfach. Er schiebt die Verantwortung dem Präsidium zu, sorgt für Diskusionen und ist selbst fein raus. Tatsächlich sind rein theoretisch seit Corona Hybridversammlungen leichter durchzuführen. Man wollte aufgrund der Pandemie den Vereinen ermöglichen trotz Corona-Regeln Versammlungen abzuhalten. Doch in der Realität zeigt es sich deutlich schwerer. Zum einen ist es eine teure Angelegenheit für den Verein. Zum anderen gab es in den vergangenen Jahren mehrere Prozesse wegen Formfehlern und Anfechtungen durch Vereinsmitglieder, die dann zur Nichtigkeit von Vereinsbeschlüssen geführt haben. Zudem sind vor allem beim TSV 1860 München die Jahreshauptversammlungen lebhafte Prozesse bei denen man sinnvoller Weise vor Ort anwesend ist und nicht auf dem Sofa das Knöpfchen drückt. Zudem müssen Manipulationen ausgeschlossen werden.
Blicken wir nach vorne, Löwen. Nicht als Clans und nicht verunsichert durch die vereins- und klubpolitische Einmischung durch den Hauptsponsor. Die Mannschaft hat durchaus die Möglichkeit heuer etwas mehr zu erreichen als vor einigen Wochen noch gedacht. Diese Chance wollen wir annehmen, die Mannschaft unterstützen und Sechzig leben. Außerdem sollten wir die Verantwortlichen in Ruhe arbeiten lassen, auch mal kritische aber konstruktive Kritik anbringen, aber in der Summe den positiven Spirit fördern.
Wir vom Löwenmagazin / Löwenheimat Giesing e.V wünschen ein Frohes Neues Jahr, viel Mut, Leichtigkeit und Rückenwind für alles, was kommt.









































