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·10 janvier 2025

Women's Champions League: Warum die Verzögerung der Auslosung unsinnig ist

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Am 07. Februar steht die Auslosung an, welche Mannschaften in der UEFA Women's Champions League im Viertelfinale aufeinandertreffen und welche Sieger im Halbfinale gegeneinander spielen werden. Erst im Februar muss man an dieser Stelle betonen, denn die qualifizierten Teams stehen bereits seit dem Abschluss der Gruppenphase am 18. Dezember 2024 fest. Diese späte Entscheidung führt dazu, dass eine unnötige Wartezeit für die Vereine ansteht, die man eigentlich produktiv hätte nutzen können.

Wie oft wurde im Frauenfußball schon angemerkt, dass fehlende Abstimmungen im Spielplan, zu kurzfristige Ansetzungen und zu wenig Zeit für Marketingzwecke zu Problemen geführt haben? Dabei hätte man doch zumindest in der Königinnenklasse die Mannschaften schon früher wissen lassen, gegen wen es im Viertelfinale geht.


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Der VfL Wolfsburg beendete die Gruppenphase auf Platz zwei in Gruppe A. / RONNY HARTMANN/GettyImages

Dies hätte erstens zur Folge, dass Klarheit für die nächste Aufgabe im Wettbewerb herrscht - nicht unwichtig, wenn man länger an einer taktischen Ausrichtung gegen schwere Gegner zu pfeilen hat. Gerade in der Wintervorbereitung, die aktuell läuft, hätten die Trainer genügend Zeit, um sich dementsprechend schon früh spielerisch einstellen zu können bzw. hätten darüber hinaus sogar noch die Möglichkeit, durch Neuverpflichtungen zu reagieren.

Mit dem jetzigen Termin im Februar haben die Klubs zwar etwa fünf Wochen Zeit zwischen Auslosung und nächstem Spiel, allerdings werden zu diesem Zeitpunkt auch die nationalen Ligen wieder ihren Spielbetrieb aufgenommen haben, wodurch deutlich weniger Zeit für das Einstudieren von taktischen Kniffen verbleibt.

Doch noch eine wichtigere Rolle spielt der Zeitaspekt bei der Bewerbung der Spiele und den Ticketverkäufen. Es ist allseits bekannt, dass die Frauen-Klubs sich noch alle Mühe geben müssen, möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer in die größeren Stadien zu lotsen. In der Hinsicht spielt es eine erhebliche Rolle, ob zur Vorbereitung und Planung Wochen oder sogar Monate zur Verfügung stehen. Dabei geht es vor allem auch um die Fragestellung, ob die Vereine in die großen Stadien umziehen und wie gut diese gefüllt werden können, um vor größerer Kulisse auzutreten.

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Der FC Bayern München hat in der laufenden Saison bisher jedes Pflichtspiel daheim am FC Bayern Campus absolviert / Mark Wieland/GettyImages

Gerade im Falle des FC Bayern München, der in der aktuellen Saison noch kein einziges Spiel in der Allianz Arena bzw. an einer anderen Spielstätte als dem 2.500 Zuschauer fassenden FC Bayern Campus ausgetragen hat, ist dies relevant. In der Vergangenheit wurde die Begründung aufgeführt, dass es sich bei dem finanziellen Aufwand nicht rechne, in die größere Spielstätte zu wechseln. Doch stünde der Zeitpunkt schon frühzeitig fest, könnte auch rechtzeitig eine Werbekampagne aufgesetzt werden, um mehr Interessierte darauf aufmerksam zu machen.

Bleibt man im kleinen Stadion, ist man zwar ausverkauft, verzichtet dabei aber auf zusätzliche Ticketverkäufe und bietet keine angemessene Kulisse für ein Spiel in der Königinnenklasse. Geht man in die große Arena, bleiben vermutlich mehr als die Hälfte der Plätze frei und man müsste mehr zahlen. Allerdings wäre das Spiel in diesem Fall zu einem Event geworden, was nicht nur den klassischen Frauenfußballfan anzieht, sondern auch Gegelenheits-Stadionbesucher. Und ist dies nicht genau das, was man sich vom Fußball der Frauen erhofft? Eine große Bühne zu schaffen, wo auch diejenigen angelockt werden, die normal nicht viel damit am Hut haben?

Gleiche Kritik gilt auch dem VfL Wolfsburg, dem zweiten deutschen Team, das für das Viertelfinale qualifiziert ist. Die Wölfinenn haben alle bisherigen UWCL-Partien im AOK-Stadion gespielt, welches aber immerhin eine Kapazität von 5.200 Plätzen beziffert. An der Stelle muss auch erwähnt werden, dass der VfL zumindest regelmäßig für Spitzenduelle wie etwa im Oktober gegen die Münchnerinnen in der Volkswagen Arena auflaufen. Das letzte Mal, dass die Bayern in der Allianz Arena gespielt haben, liegt schon deutlich länger zurück.

Einen kommunizierten Grund, warum die Auslosung erst so spät stattfindet, hat die UEFA nicht übermittelt. Aber die ist momentan wahrscheinlich sowieso zu sehr damit beschäftigt, wie sich die Männer in der Men's Champions League erstmals in einer Ligaphase mit deutlich mehr Mannschaften schlagen. Da findet nämlich am 29. Januar der letzte Spieltag statt, bevor es in die Playoffs geht.

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Bayern und Wolfsburg könnten schon im Viertelfinale Titelverteidiger Barcelona zugelost bekommen / David Ramos/GettyImages

Warnung: ab der nächsten Saison gilt auch für die Frauen der neue Modus. Da kann man nur hoffen, dass es dadurch nicht zu einer zusätzlichen Verkomplizierung des ohnehin schon problematisch gefüllten Spielplans kommt. Hoffentlich kommt es dann nicht noch häufiger vor, dass ein schon lange im Vorfeld angesetztes Spiel der Frauen im großen Stadion deswegen verschoben wird, weil der Männerabteilung kurz zuvor eingefallen war, dass sie am gleichen Tag und gleichen Ort ein niederklassiges Pokalspiel austragen will und darauf natürlich den Vorzug erhält.

Was in der bisherigen Argumentation noch gar nicht erwähnt worden ist, sind die Reisekosten, die bei einer früherer Buchung deutlich geringer gehalten werden könnten. Gleiches gilt natürlich auch für mitreisende Fans. Das dadurch gesparte Geld bei den Vereinen könnte man im Anschluss ja gleich in die Finanzierung des Besuchs im großen Stadion investieren.

Es bleibt ungewiss, warum die UEFA so viel Zeit zwischen dem letzten Gruppenspieltag und der Auslosung verstreichen lässt. Immerhin: das gleiche Problem wird sich durch den neuen Modus ab der nächsten Spielzeit nicht wiederholen.

Gruppe A: Olympique Lyon (FRA), VfL Wolfsburg (GER)Gruppe B: FC Chelsea (ENG), Real Madrid (ESP)Gruppe C: FC Arsenal (ENG), FC Bayern München (GER)Gruppe D: FC Barcelona (ESP), Manchester City (ENG)

Besonders schwierige Aufgaben stehen für den FC Bayern München und VfL Wolfsburg an. Beide Mannschaften qualifizierten sich nur als Gruppenzweite für das Viertelfinale, wodurch es in der nächsten Runde gegen einen Gruppensieger gehen wird. Hier warten auf beide Bundesligisten Hochkaräter wie Titelverteidiger FC Barcelona oder der englische Serienmeister FC Chelsea. Zudem könnten die Münchnerinnen Olympique Lyon, den Rekordmeister der Königinnenklasse, und die Wölfinnen Bayern-Gruppengegner FC Arsenal zugelost bekommen - beste Voraussetzungen für hochspannende Partien, die eines möglichst großen Publikums würdig wären.

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