1860-Boss Reisinger beim Wembley-Abend in Giesing: "Ich hoffe, dass wir irgendwann nochmal ein Finale erleben werden" | OneFootball

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·14 Mei 2025

1860-Boss Reisinger beim Wembley-Abend in Giesing: "Ich hoffe, dass wir irgendwann nochmal ein Finale erleben werden"

Gambar artikel:1860-Boss Reisinger beim Wembley-Abend in Giesing: "Ich hoffe, dass wir irgendwann nochmal ein Finale erleben werden"

VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die VIP-Alm an der Grünwalder Straße 114 wurde am Mittwochabend kurzerhand in eine Retro-Bühne umgewandelt, um an den größten Tag in der Vereinsgeschichte zu erinnern. Am 19. Mai 1965 spielte der TSV 1860 als deutscher Vertreter auf der ganz großen Bühne, um den Europapokal der Pokalsieger - und verlor vor über 100.000 Fans im Wembleystadion gegen West Ham United unglücklich mit 0:2. Heuer jährt sich dieser Tag zum 60. Mal - und drei der noch vier lebenden Legenden (Hansi Reich, Fredi Heiß und Bernd Patzke) waren auch gekommen, um dieses Highlight aus einer großen Zeit noch einmal aufleben zu lassen und die aktuelle Drittliga-Tristesse zumindest für ein paar Stunden zu verscheuchen. "Eine tolle Idee", urteilte Reich über die vom früheren Abteilungsleiter Thomas Bohlender organsierte Veranstaltung der Abteilung "Vereinsgeschichte" gegenüber db24: "Was sich damals abgespielt hat, das kann sich heute keiner vorstellen. Das war ein Ereignis."


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Bei dieser Gelegenheit verriet der 82-jährige Reich auch, dass er das größte Spiel der Vereinsgeschichte bis heute nicht einmal im Re-live gesehen hat. “Das habe ich noch nie gemacht, was bringt es mir auch? Das ist alles Vergangenheit”, erklärte der frühere Top-Verteidiger in seiner gewohnt trockenen Art: “Was ich noch weiß: Max Merkel war nach dem Spiel jedenfalls stocksauer.” Am Mittwochabend wurden Reichs Erinnungen aufgefrischt: Die Löwen zeigten beeindruckenden TV-Ausschnitte von diesem deutsch-britischen Duell im Originalton.

Über 19 Jahre hat der gebürtige Giesinger Reich für die Löwen gespielt, bis er 1969 zu Kickers Offenbach gewechselt war. 1974 kehrte er nochmal zurück, die Rückkehr in die Bundesliga gelang ihm aber nicht mehr. Mit 290 Pflichtspielen ist er in der Ewigenliste auf dem vierten Platz registriert. “Ich glaube”, sagte er schmunzelnd, “es waren sogar 298. Aber das ist eh nur eine Statistik.” Später arbeitete Reich auch noch im Fanshop der Löwen.

Und natürlich wurde am Mittwochabend an der Grünwalder Straße 114 fachgesimpelt, wie die Partie wohl ausgegangen wäre, hätte man sich auf neutralem Boden gegenüber gestanden. Zudem ging 1860 nicht mit seiner besten Elf in dieses geschichtsträchtige Spiel. “Damals durfte man noch nicht wechseln - und Fredi Heiß ist verletzt aufgelaufen”, erinnert sich Patzke, der sich drei Wochen vor dem Endspiel in einem Länderspiel gegen Zypern den Fuß und die Nase gebrochen hatte und nur als Zuschauer in der britischen Fußball-Kathedrale dabei war. Dass die Löwen wieder einmal ähnlich erfolgreich werden, glaubt der 82-jährige Patzke im Gespräch mit db24 nicht: “Solange bei 1860 gestritten wird, wird sich der Erfolg nicht mehr einstellen.” Schade, dass die amtierenden Funktionäre die Botschaft des früheren WM-Teilnehmers von 1966 und 1970 nicht hören konnten.

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Übrigens: Zum Wembley-Tag am Mittwochabend kamen nicht nur 350 Fans und Teile der Drittliga-Mannschaft, sondern auch Noch-Präsident Robert Reisinger, der einleitende Worte an die Gäste richtete: “Das war so ein schöner Moment für unseren Verein. Vor 60 Jahren schrieb unser Verein ein Stück deutsche Fußballgeschichte. Als erster deutscher Verein zogen wir in ein Europapokal-Finale in Wembley ein.” Petar Radenkovic, Rudi Brunnenmeier & Co. sind Helden für die Ewigkeit. Reisinger erinnert sich: “Ich musste meinem Vater immer die Mannschaftsaufstellung auswendig vortragen. Ich war noch zu jung, um das selbst mitzuerleben. Auch wenn wir nicht den Europacup gewannen, der Stolz bleibt aber. Ich bin jetzt 61 - ich hoffe, dass wir irgendwann noch mal ein Finale erleben dürfen…” Es wäre schon mal schön, zumindest im DFB-Pokal wieder vertreten zu sein.

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