REAL TOTAL
·22 Agustus 2025
Ancelotti wettert gegen Spielpläne: „Es wird zu viel und zu schlecht gespielt”

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·22 Agustus 2025
Auch nach seinem Abschied aus Europa klagt Carlo Ancelotti über zu viele Spiele – Foto: Denis Doyle/Getty Images
Immer wieder lag er vor allem mit dem spanischen Ligaverband über Kreuz, wenn Real Madrid mal wieder innerhalb von weniger als 72 Stunden nach einem Champions-League-Gastspiel auch in LaLiga auswärts ranmusste. Auch nach nach seinem Abschied von den Königlichen bleibt Carlo Ancelotti bei seinem Standpunkt, dass es im Weltfußball zu viele Spiele und daraus folgend immer weniger Qualität gebe. „Ja, wir spielen zu viel und zu schlecht. Der Fußball ist analytischer, intensiver und schneller geworden, aber es sind zu viele Spiele, nicht alle von hoher Qualität, und es gibt zu viele Verletzungen. Die FIFA und die UEFA müssen die Spielpläne überarbeiten“, so der 66-jährige Nationaltrainer Brasiliens in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung Il Giornale. Ancelotti liefert auch gleich eine potenzielle Lösung des Problems: „Ich halte es für eine gute Idee, die Anzahl der Mannschaften in den Top-Ligen von 20 auf 18 zu reduzieren, da so Spiele von geringer Qualität vermieden und gleichzeitig auch die Kosten gesenkt würden“, kommentierte der Italiener, betonte aber auch, dass er eine Einigung aller Parteien in dieser Angelegenheit nicht für sehr wahrscheinlich hält. Auf die Frage, warum Trainer und Spieler in diesbezüglich nicht genügend Mitspracherecht haben, antwortete „Carletto” in seinem Stil: „Wir werden am besten bezahlt, vielleicht wollen sie uns deshalb nicht mit am Tisch haben.“
Auch den Wechsel von Luka Modrić, dessen Vertrag nach der vergangenen Saison bei Real Madrid nicht verlängert wurde, und den Ancelotti in der spanischen Hauptstadt insgesamt sechs Jahre lang trainierte, zu AC Milan ließ der Erfolgstrainer nicht unkommentiert: „Ich habe mit ihm gesprochen, er wird den Fans viel Freude bereiten und in der Serie A große Spuren hinterlassen. Er ist mit der Entscheidung zufrieden, denn nun weiß er, dass er zur Weltmeisterschaft fahren kann“, so Ancelotti, der selbst bei Milan sowohl als Spieler als auch als Trainer große Erfolge feierte. An der Leistungsfähigkeit des bald 40-jährigen Kroaten hegt der legendäre Trainer keinerlei Zweifel: „Luka ist ein absoluter Vorzeigeprofi, letzte Saison hat er kein einziges Training verpasst.“
Carlo Ancelotti und Luka Modrić verabschiedeten sich gemeinsam von Real Madrid – Foto: Denis Doyle/Getty Image
Obwohl Ancelotti gerade erst das Ruder bei der Seleção übernommen hat, wurde er nach seiner Zukunft gefragt, vor allem im Hinblick auf das mögliche Karriereende nach der Zeit beim brasilianischen Fußballverband. In die Rente zu gehen, sei für ihn nur eine von drei möglichen Optionen, denn der fünffache Champions-League-Sieger (als Trainer) kann es sich auch vorstellen, in Brasilien über die aktuelle Vertragslaufzeit hinaus weiterzumachen, oder sich aber „etwas anderes Interessantes” suchen. In seine Heimat zieht es ihn anscheinend nicht unbedingt, denn nach einer möglichen Sehnsucht nach Italien befragt, antwortete Reals ehemaliger Coach: „Was ich aus Italien vermisse, sind die Tortellini meiner Schwester Angela.“
Seinem bisherigen Klub könnte der Italiener in seiner derzeitigen Funktion bald zumindest indirekt einen Gefallen tun, denn diversen Meldungen aus Brasilien zufolge, könnte Ancelotti für die kommenden Länderspiele sowohl auf Vinícius Júnior, der ohnehin gesperrt ist, als auch auf Éder Militão, der nach seinen schweren Verletzungen erst jetzt wieder einsatzfähig ist, verzichten. Seinem Nachfolger in Madrid Xabi Alonso würde Ancelotti damit zweifelsfrei eine Freude bereiten.