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·11 Oktober 2025
Bayern-Offensive in Topform: Musiala-Rückkehr sorgt für Luxusproblem

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·11 Oktober 2025
Zehn Spiele, zehn Siege – der FC Bayern präsentiert sich zum Saisonstart in bestechender Form. Der Rekordmeister dominiert die Bundesliga nach Belieben, und das Bemerkenswerte daran: All das geschieht ohne den verletzten Jamal Musiala. Der 22-Jährige, eigentlich als Herzstück des Offensivspiels eingeplant, fehlt dem Team seit seinem Wadenbeinbruch bei der Klub-WM im Juli. Doch Vincent Kompany hat Lösungen gefunden – und zwar solche, die funktionieren.
Trotz des langfristigen Ausfalls ihres kreativen Antreibers spielt sich der Rekordmeister in einen regelrechten Rausch. Besonders Harry Kane, Michael Olise, Luis Díaz und Serge Gnabry bilden aktuell eine Offensive, die in puncto Variabilität und Torgefahr kaum zu überbieten ist. Der Ausfall des „Zauberfüßchens“ Musiala wirkt dadurch fast vergessen – zumindest vorübergehend.
Foto: IMAGO | Foto: IMAGO,
Eigentlich schien Musialas Verletzung im Sommer ein herber Rückschlag zu sein. Schließlich hatten die Münchner nach dem geplatzten Wirtz-Transfer keine echte Alternative im zentralen offensiven Mittelfeld. Doch Kompany fand eine Lösung – und die trägt die Handschrift von Kane und Gnabry.
Auf dem Papier agiert Gnabry als klassischer Zehner hinter Kane, doch das Duo interpretiert seine Rollen höchst flexibel. Mal lässt sich Kane tief ins Mittelfeld fallen, um als Spielmacher zu agieren, mal weicht Gnabry in den Halbraum aus und initiiert das Kombinationsspiel. Dieses ständige Rotieren sorgt für Bewegung und Verwirrung in gegnerischen Abwehrreihen – ein Mechanismus, der Musialas kreative Unberechenbarkeit teilweise ersetzt.
Die Zahlen sprechen für sich: Kane und Gnabry harmonieren nicht nur in der Strafraumbesetzung, sondern auch in der Spielgestaltung. Geht Kane zurück, öffnet er Räume für Gnabry oder Díaz, die mit Tempo in die Schnittstellen stoßen. Bleibt der Engländer vorne, ist er ohnehin kaum zu stoppen.
Foto: IMAGO
Vincent Kompany hat sein 4-2-3-1-System trotz Musialas Fehlen nicht angetastet – wohl aber in seiner Struktur feinjustiert. Statt klassischer Flügelspieler, die breit an der Linie kleben, agieren Díaz und Olise deutlich zentraler. Diese kompaktere Staffelung sorgt für mehr Ballkontrolle und kürzere Wege im Gegenpressing – ein entscheidender Unterschied zu den Vorjahren.
Während unter Tuchel und Nagelsmann die Wege von außen nach innen oft zu lang waren, wirken die Münchner nun im Zentrum stabiler und spielerisch flüssiger. Dass Kompany auf diese Weise selbst den Ausfall eines Ausnahme-Talents wie Musiala auffangen kann, spricht für die Qualität seiner Arbeit – und für die Tiefe des Kaders.
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Nach aktuellem Stand ist mit einer Rückkehr von Jamal Musiala frühestens zum Jahresende oder nach der Winterpause zu rechnen. Dann steht Kompany vor der nächsten großen Aufgabe: Wie integriert man den Schlüsselspieler in ein System, das auch ohne ihn perfekt funktioniert?
Die Antwort dürfte im Wechselspiel liegen. Musiala könnte im Frühjahr zunächst dosiert herangeführt werden – in den großen Champions-League-Spielen als Joker, später als fester Bestandteil im offensiven Zentrum. Seine enge Ballführung, Kreativität und Instinkte zwischen den Linien machen ihn weiterhin einzigartig.
Doch die Konkurrenz ist groß. Kane und Gnabry harmonieren, Olise und Díaz sind gesetzt, und auch Nicolas Jackson drängt auf Einsatzzeit. Kompany hat also ein Luxusproblem – das jedoch jeder Trainer gern hätte.
Langfristig wird Musiala aber unverzichtbar bleiben. Kein anderer Spieler im Bayern-Kader verbindet Technik, Spielwitz und Instinkt so mühelos. Der Coach wird Lösungen finden müssen, die ihn einbinden, ohne die Balance des Teams zu gefährden.
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