Bayerns Verletzungsprobleme: Zu frühe Comebacks und überlastete Spieler? | OneFootball

Beim FC Bayern spitzt sich die Diskussion um den Umgang mit verletzten Spielern zu. Trotz Fortschritten in der Prävention häufen sich kritische Stimmen zur Belastungssteuerung und Rückkehrstrategie.

Während die neue medizinische Abteilung deutliche Erfolge bei der Reduzierung von Muskelverletzungen verzeichnet – bislang zwölf statt wie im Vorjahr bis April über zwanzig Fälle –, stehen Trainer Vincent Kompany und sein Team laut tz in einem anderen Punkt in der Kritik. Experten bemängeln, dass Spieler nach Verletzungen zu früh wieder ins Training eingegliedert würden.

Besonders die jüngste Wadenverletzung von Manuel Neuer heizte diese Diskussion an. Der Kapitän trainierte offenbar wieder mit dem Ball, bevor er vollständig genesen war. Intern sei von einem „oberflächlichen Ansatz“ einiger Physios die Rede.

Ein besonders gravierender Fall war der von Hiroki Itō. Bereits vor seinem Wechsel nach München war bekannt, dass der Japaner unter Mittelfußproblemen litt. Dennoch wurde die Belastung nach seiner Ankunft schnell gesteigert – zu schnell, wie sich im November zeigte, als er einen schweren Rückschlag erlitt.

Kompany hat das letzte Wort

Ähnliche Bedenken gibt es bei Dayot Upamecano. Der Innenverteidiger schleppte sich über Wochen mit Hüft- und Rückenproblemen durch die Spiele, ehe Knieprobleme ihn endgültig stoppten. Auch Minjae Kim kämpft seit Monaten mit Achillessehnenproblemen – Pausen bekam er kaum. Ein entscheidender Aspekt: Das letzte Wort über die Rückkehr auf den Platz liegt offenbar fast immer bei Kompany selbst. Die medizinische Abteilung spreche laut tz selten ein Veto aus.

Trotz der angespannten Personallage lässt der Bayern-Coach keine Ausreden gelten: „Es gibt für mich keine Ausreden, ich will immer das nächste Spiel gewinnen. Wir müssen leisten und gewinnen“, stellte er zuletzt auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen St. Pauli klar.

Dennoch treffen die Ausfälle von Alphonso Davies und Dayot Upamecano den Rekordmeister hart – und könnten die ambitionierten Saisonziele ernsthaft gefährden. Beide Leistungsträger fallen auf unbestimmte Zeit aus, was die personellen Sorgen weiter verschärft. „Es ist schade für Phonzy und Upa, dass sie in dieser wichtigen Phase nicht dabei sein dürfen“, erklärte Kompany. Dennoch gibt sich der Coach kämpferisch: „Wir werden alles tun, um unsere Ziele zu erreichen.“