Nur die Raute
·26 November 2025
Bester Spieler seit van der Vaart? Warum Vieira beim HSV noch nicht zündet

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·26 November 2025

Trotz offensichtlich herausragender Qualitäten kommt Fábio Vieira beim HSV noch nicht vollends in Fahrt. Aber woran liegt das?
Seit seinem Last-Minute-Wechsel im vergangenen Sommer weckt Fábio Vieira beim HSV große Hoffnungen. Der 25-jährige Portugiese kam mit dem Ruf eines außergewöhnlich begabten Technikers in den Volkspark. Viele Fans sprechen sogar davon, seit Rafael van der Vaart keinen Spieler mit einer derartigen fußballerischen Finesse mehr im HSV-Trikot gesehen zu haben. Umso erstaunlicher ist, dass Vieira bislang kaum zündet.
Dabei haftet ihm seit seiner Verpflichtung das Label an, eigentlich viel zu gut für einen Aufsteiger zu sein: Er absolvierte über 100 Erstliga-Partien für Porto und Arsenal, spielte in der Champions League und kostete bei seinem Wechsel nach London eine stolze Ablösesumme von 35 Millionen Euro. Der HSV sicherte sich also keinen Rohdiamanten, sondern einen gestandenen, hochveranlagten Kreativspieler. Doch in sieben Pflichtspielen gelang ihm lediglich eine Torvorlage, während zwei Platzverweise seine Bilanz zusätzlich trüben.
Dabei betont HSV-Trainer Merlin Polzin immer wieder, Vieira könnte „definitiv den Unterschied machen.“ Doch während er auf dem Trainingsplatz und in Testspielen oft glänzt, zeigt sich sein Können in den Pflichtspielen bislang nur in einzelnen Momenten. Ein zentraler Grund ist die fehlende Positionsklarheit. Viermal spielte Vieira im Zentrum, zweimal auf dem rechten Flügel.
Hinzu kommt der Spielstil. Vieira ist ein Fußballer, der seine Stärken im eigenen Ballbesitz hat und es liebt, gegnerische Drucksituationen Situationen durch Flachpassspiel aufzulösen. Duelle wie das 0:1 in Augsburg, bei dem der HSV extrem tief verteidigte und nur wenige Ambitionen im eigenen Offensivspiel hegte, ersticken seine Stärken regelrecht. Nur 31 Ballkontakte in 72 Minuten sind für einen Kreativspieler ein eindeutiges Alarmsignal.
So stellt sich für den HSV eine strategische Frage: Ist Vieira gut genug, um die eigene Spielidee stärker an seine persönlichen Qualitäten anzupassen? Oder erwartet man, dass er sich dem aktuellen, oft pragmatischen Stil unterordnet? Das werden Polzin und sein Trainerteam möglichst bald beantworten müssen.









































