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·5 Juli 2025

Danke, Hasan Ismaik!

Gambar artikel:Danke, Hasan Ismaik!

Hasan Ismaik hat mit besten Absichten den TSV 1860 im Frühjahr 2011 vor dem Gang zum Insolvenzrichter gerettet - weil kein Unternehmen aus Bayern sich den wilden Löwen-Zirkus antun wollte. Nicht weil Ismaik Geld mit den Sechzgern verdienen, sondern weil er sich in Deutschland als Geschäftsmann einen Namen machen wollte.

Ismaik hatte in seiner Naivität große Träume, sprach von der Champions League, von Duellen gegen Barcelona und einer eigenen Löwen-Heimat - ohne zu wissen, in welches Schlangennest er sich eingekauft hat. Im Winter 2016 startete Ismaik dann einen Großangriff: Verpflichtete erst Ian Ayre als Manager des Jahres vom FC Liverpool, dann den portugiesischen Startrainer Vitor Pereira - am Ende stieg 1860 mit dem drittteuersten Kader aus der Zweiten Liga ab. Weil Ismaik keine elf Millionen Euro bezahlen wollte, mussten die Löwen in der Regionalliga Bayern neu starten.


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Der Klub dachte, er hätte Ismaik jetzt los - doch der Jordanier blieb stur. An der Grünwalder Straße wurde er als Feindbild aufgebaut, bekam den Hass der Kurve immer wieder zu spüren - und das obwohl er im Klub für die finanzielle Stablität sorgte.

Wer es nicht weiß: 1860 schreibt Jahr für Jahr ein strukturelles Defizit von rund zwei Millionen Euro - weil der Klub zu wenig Geld einnimmt, um den Spielbetrieb abzusichern. Weit über 80 Millionen Euro hat Ismaik investiert. Die Gegenleistung. Abneigung ohne Ende.

Ismaik wurde als Feindbild der Fanszene aufgebaut (ohne dass der Verein dagegensteuerte), wie schon zuvor viele Menschen, die dem Klub geholfen hatten: Karl Heckl, Karl-Heinz Wildmoser, Ernst Prost oder Nicolai Schwarzer. Wer 1860 Gutes tut, wird verflucht und bekämpft. Ismaik war nicht das Problem, sondern der grundsätzliche Hass auf Investoren. Eine seltsame Krankheit im deutschen Fußball.

Natürlich war Ismaik nicht immer gut beraten, setzte Menschen bei 1860 ein, die seine Sprache sprachen, aber wenig Ahnung von Fußball-Business hatten: Erst Noor Basha, dann Anthony Power. Sein bester personeller Schachzug war Saki Stimoniaris. Der frühere VW-Aufsichtsrat stand viele Jahre an der Seite von Ismaik und erwies sich als knallharter Verhandler für den Profifußball des TSV. Wie es mit Stimoniaris jetzt weitergeht, ist offen - und wird wahrscheinlich erst entschieden werden, wenn sich der Käufer outet. Es soll sich um eine Schweizer Familienholding handeln. Der Klub schreibt: “Der Vollzug der Transaktion wird für die kommende Woche erwartet.”

Laut Presseerklärung soll Ismaik mit dem Käufer vereinbart haben, dass dem TSV 1860 alle Kredite erlassen werden. Der neue Investor habe sich laut dem Klub zum Breitensport bekannt, will eine neue Sporthalle vorantreiben und bekennt sich außerdem zum Standort Grünwalder Stadion, der DFL-tauglich saniert werden soll. Das klare Ziel ist die Zweite Liga. Hinter diesem Deal soll nach db24-Informationen auch der aktuelle Vize-Präsident Karl-Christian Bay stecken, der viel wert darauf gelegt haben soll, dass der Klub entschuldet wird und Ismaik einen fairen Abgang bekommt. Der Lindauer Wirtschaftsprüfer Bay gilt als unermütlicher Denker und Lenker der Löwen.

Auch wenn Ismaik zuletzt müde geworden ist, jetzt endgültig aufgegeben hat und die anstehende Abwicklung für ihn wie eine Befreiung wirken dürfte, muss man ihm aus vollem Herzen danken, denn kein anderer Mensch hätte sich diese Qualen und Unmenschlichkeit des Giesinger Staates über diesen langen Zeitraum angetan.

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