Das db24-Interview mit MagentaSport-Kommentar Oliver Forster: „1860 ist das Zuckerl der Liga“ | OneFootball

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·13 September 2025

Das db24-Interview mit MagentaSport-Kommentar Oliver Forster: „1860 ist das Zuckerl der Liga“

Gambar artikel:Das db24-Interview mit MagentaSport-Kommentar Oliver Forster: „1860 ist das Zuckerl der Liga“

Oliver Forster ist ein Tausendsassa: Der Wahl-Münchner überzeugt mit seiner genialen Stimme, großer Emotionalität und grandiosem Fachwissen: Der 57-jährige Journalist bewegt sich zwischen Champions League, Bundesliga und Dritter Liga. Am Sonntag gibt er seine Saison-Premiere bei 1860 am Mikrofon von Bezahlsender MagentaSport – im Heimspiel gegen den TSV Havelse (19.30 Uhr). Ein guter Zeitpunkt mit ihm über die Bühne Dritte Liga und die Löwen zu sprechen. Das db24-Interview:

db24: Es gibt einen alten Magenta-Slogan „Die stärkste Dritte Liga aller Zeiten“, der sich in den Fan-Köpfen eingeprägt hat – kann man durch die Abschiede von Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld aber wirklich noch davon sprechen?


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Natürlich – denn die Löwen machen die Liga stärker. Sie spielen um den Aufstieg mit. Deswegen ist es die stärkste Dritte Liga aller Zeiten, weil die Löwen wieder obenauf sind. Machen wir uns nix vor: Auch in der Zweiten Liga fehlen seit dieser Saison die großen Highlight-Mannschaften wie Hamburg oder Köln. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen – genau so ist es in der Dritten Liga. Jeder Name, egal ob im Trainer- oder Spielerbereich, wertet die Dritte Liga auf. Diese Liga hat eine unglaubliche Strahlkraft: Es gibt Jahr für Jahr neue Zuschauerrekorde oder neue Bestmarken bei den TV-Quoten – und Sechzig ist in dieser Saison das Zuckerl, der attraktivste Klub, mit all dem, was diesen Verein ausmacht.

db24: Dass sie so positiv über 1860 sprechen, liegt vermutlich auch an den beiden Star-Einkäufen um Kevin Volland und Florian Niederlechner…

Diese Namen geben der Dritten Liga eine große Strahlkraft. Wenn ich nur an Niederlechner denke: Als er in Augsburg mal ein schönes Tor geschossen habe, habe ich gesagt: „Niederlechner zum Niederknien!“ Wenn er mich sieht, dann lacht er immer. Vielleicht ist es am Sonntag wieder so weit. Aber es gibt natürlich nicht nur Niederlechner, sondern auch Volland. Das sind Namen, die sich an die Löwen gebunden haben. Die wollen auch sportlich noch was erreichen. Die schreien nach Erfolg. Die Löwen sind wieder am Leben. Das ist doch das Faszinierende an diesem irren Verein: Niederlechner und Volland tragen den Löwen im Herzen.

db24: Möglich gemacht hat diese Transfers Geschäftsführer Dr. Christian Werner…

Dass man wieder positiv über die Löwen spricht, liegt nicht nur an Dr. Werner, sondern auch an Patrick Glöckner. Die sportliche Kommandobrücke ist oberes Regal für die Dritte Liga. Sie machen herausragende Arbeit für diesen Verein. Wenn ich 1860 kommentiere, sitzt Werner in einem alten Sprecherhäuschen im Grünwalder Stadion – und tut so, als wenn er mit dem ganzen Wahnsinn nichts zu tun hätte. Mit seiner freundlichen und überzeugenden Art hinterlässt er bei mir einen guten Eindruck. Die Liebe zu diesem Verein ist sowohl Glöckner als auch Werner abzunehmen. Ich hoffe, dass man bei 1860 den handelnden Personen im Sport endlich das Vertrauen schenkt und nicht bei der ersten kleinen Krise ein Fragezeichen setzt.

db24: Sie bewegen sich zwischen Champions League und Dritte Liga: Wo fühlen Sie sich am wohlsten?

Überall, wo Fußball gelebt wird. Ich war ja 2000 Gründungsmitglied der Premiere-Konferenz, ab sofort darf ich bei DAZN die neue Bundesliga-Konferenz sowie die Champions League-Konferenz mitmachen. Außerdem mache ich bei Sport1 Live-Event sowieso Zusammenfassungen 1. und 2. Liga und Pokal. Das ist auch geil, natürlich. Aber ich bin so gestrickt, dass die Liga mir egal ist. Aber natürlich ist die Dritte Liga anders – da fehlt der VAR. Und ich bin ein Verfechter dieser Technik, auch wenn es für den Kommentator schöner ohne ist. Denn wenn der Schiedsrichter zeigt: Tor! Dann ist Tor! Aber natürlich gibt es Unterschiede im Spiel: Das Tempo, die Intensität sind schon gravierend anders als in der Dritten Liga. Aber dass auch in der Dritten Liga guter Fußball geboten wird, hat Arminia Bielefeld mit dem Einzug ins DFB-Pokalfinale eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das war kein Zufall. Oder auch Wiesbaden hat vor zwei Wochen die Bayern lange geärgert.

db24: Zurück zu 1860: Am Sonntag kommentieren sie das Heimspiel gegen Havelse – a gmahde Wiesn?

Ich habe mir abgewohnt, irgendwie Prognose rauszuposaunen. Und in dieser Dritten Liga kann man kein Spiel voraussagen. Es gibt an jedem Spieltag unglaubliche Überraschungen. Wer hätte vor den jeweiligen Saisonstarts geglaubt, dass die Regensburg, die Ulmer oder die Elversberger aufsteigen? Vermutlich keiner! Und das ist das Tolle an der Dritten Liga.

db24: Was Sie aber sagen können: Wie sehen Sie 1860 im Vergleich zu den vergangenen Jahren?

Wesentlich besser! Und das nicht nur, weil Niederlechner und Volland dabei sind. Sechzig hat mit Thomas Dähne auch einen unglaublich stabilen Torwart verpflichtet. Und die Art von Patrick Glöckner greift immer mehr. Er ist bei 1860 angekommen. Er hat eine Mannschaft, die das Traumziel der Fans erreichen kann. Für mich hat die Kaderstruktur Hand und Fuß. Das Produkt, das 1860 anbietet, ist ein gutes und aufregendes. Aber: Ein Selbstläufer wird das nicht. Du brauchst 38 Spieltage Nerven – und dann haben wir bei 1860 immer mal wieder das Theater von außen: Die Kaufabsichten von Jens Lehmann, der Münchner Oberbürgermeister, der mitredet – und dann das leidige Thema Stadion. Aber irgendwie gehört das alles zu diesem Traditionsverein. Aber wenn das nicht mehr da wäre, würde man was vermissen. Das gehört zu den Löwen. Eines ist die Grünwalder Straße mit Sicherheit nicht – eine Ruheoase.

db24: Worauf sollte 1860 aber verzichten?

Dieses verfeindete Miteinander sollten sich die Löwen sparen. Wer braucht das? Die Menschen bei 1860 sollten harmonischer und friedlicher zueinander sein – Respekt sollte über allem stehen. Es ist völliger Schwachsinn, wenn in einem Verein die eine Fraktion gegen die andere kämpft. Es gibt so viele Gräben bei 1860, die schon lange zugeschüttet gehören. Aber das muss auch einer übernehmen.

db24: Sie haben die Stadion-Frage kurz angeschnitten: Haben Sie eine Lösung für die Löwen?

Natürlich habe ich eine Meinung: Das Herz von Sechzig schlägt in Giesing. Aber offensichtlich ist eine Erweiterung auf deutlich mehr Zuschauer nicht möglich. Und ich sage ganz klar: 25.000 Fans, wie es Gernot Mang vorschwebt, sind auf Sicht zu wenig für Sechzig. Die Löwen sollten doch nur schauen, was bei Hertha, dem HSV oder dem 1. FC Köln in der Zweiten Liga los war. 50.000 oder 60.000 in den Heimspielen – Sechzig ist doch auch ein großer Traditionsverein. Deswegen sollte sich dieser wunderbare Verein nicht selbst kleinmachen. 1860 braucht in jedem Fall eine größere Kapazität. Das Grünwalder kann man ja für Heimat-Tage hernehmen oder für den eigenen Nachwuchs. Aber wenn der Verein wachsen will, braucht er was Größeres.

db24: Sie gelten als Fan des Münchner Olympiastadions…

Ja – und das mit völliger Überzeugung. Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich 1860 das Olympiastadion wünschen und in Zusammenarbeit mit der Stadt auf 60.000 Plätze umbauen. Dass solche Stadien funktionieren, sieht man an der Hertha. Das Oly steht für Erfolg, für München – und vor allem für eine großartige Geschichte. Aber natürlich kannst du dir auch Riem überlegen, aber da sage ich klipp und klar: Sechzig steht nicht für Baukasten-System, sondern braucht das Strahlkraft-Denken – und das bekommst du nicht mit einem 0815-Teil hin…

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