Barçawelt
·25 Juli 2025
Das ewige Problem mit dem Camp Nou: Jetzt spricht Laporta

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·25 Juli 2025
Der FC Barcelona bekommt es zum x-ten Male nicht hin, ins Camp Nou zurückzukehren. Präsident Joan Laporta äußert sich zu der schwierigen Situation und gibt zu verstehen, dass ein noch längerer Aufenthalt im Estadi Olímpic Lluís Companys kein Thema ist.
Nicht Ende November 2024, nicht Mitte Dezember 2024, nicht Ende Januar 2025, nicht Anfang Februar 2025 – und jetzt auch nicht konkret der 10. August 2025: Der FC Barcelona ist kürzlich mit seinem Versuch, nach dem vorläufigen Auszug im Sommer 2023 endlich ins Camp Nou zurückzukehren, abermals gescheitert.
Das legendäre Stadion von Barça macht im Zusammenhang mit dem Baufortschritt ein ums andere Mal Probleme. Der Klub hatte Ende Juni groß und breit schon angekündigt, dass es zur Trofeo Joan Gamper und damit rechtzeitig vor der Pflichtspiel-Saison 2025/26 so weit sein wird, bis die Stadt diesem Plan einen Strich durch die Rechnung machte – keine Genehmigung.
Wie erklärt Joan Laporta dieses schier endlose Stadion-Fiasko? Der Präsident hat sich in einem Interview mit der Sportzeitung MUNDO DEPORTIVO ausführlich geäußert.
Joan Laporta über …
… die für den 10. August zur Trofeo Joan Gamper geplante, inzwischen aber gescheiterte Rückkehr ins Camp Nou: „Wir hatten die Information, dass die entsprechenden Genehmigungen rechtzeitig eintreffen würden. Tatsächlich trafen die Bau- und Betriebsgenehmigungen ein, die fehlende war jedoch die Erstbelegungsgenehmigung. In meiner Rede im Senat von Barcelona sagte ich, dass wir, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, zur Trofeo Joan Gamper zurückkehren würden. Wir werden so schnell wie möglich ins Spotify Camp Nou zurückkehren. Wie immer arbeiten wir Hand in Hand mit dem Stadtrat, um alle Hindernisse zu überwinden. Dem Stadtrat kann man keine Schuld geben. Wir respektieren und befolgen seine Entscheidung und vertrauen darauf, dass er versteht, dass dies ein einzigartiges Projekt ist. Der Bürgermeister hat mir sogar gesagt, dass dieses Projekt sehr große Auswirkungen auf die Stadt hat.“
… den mit der Trofeo Joan Gamper nun weggefallenen Camp-Nou-Test vor dem Ernstfall ab Mitte September: „Die Idee zur Gamper-Trophäe war, das Stadion mit 27.000 oder maximal 30.000 Zuschauerplätzen zu belegen. Wir dachten, das wäre ein idealer Test. Wir haben noch Zeit, den Bau abzuschließen. Die Arbeiten schreiten sehr zügig voran. Wir werden sehen, wie alles läuft und ob der Stadtrat uns endlich die vorläufige Genehmigung erteilt.“
August-Termin abgesagt: Fiasko um Rückkehr ins Camp Nou geht weiter
… die nächsten Schritte: „Wir haben uns auf drei Phasen geeinigt, damit in jeder Phase das Arbeitsvolumen den festgelegten Fristen entspricht und wir nicht auf die gleichen Hindernisse stoßen wie bei unserer geplanten Rückkehr am 10. August. Die Arbeiten schreiten in rasender Geschwindigkeit voran. Jeder, der die Baustelle besucht, kann das sehen. Ich weiß nicht, wann wir zurückkehren, aber so bald wie möglich. Ein Punkt ist, dass der Umfang der durchgeführten Arbeiten und die Gespräche mit der Stadtverwaltung uns dazu veranlasst haben, den Arbeitsplan zu überprüfen, und dies hatte Auswirkungen auf die zuvor festgelegten Fristen. Der Stadtrat stellte fest, dass der Baufortschritt es unmöglich machte, die Erstbezugsgenehmigung zu erhalten, die noch fehlt. Bei Barça haben wir großes Interesse daran, denn es ist wie eine Rückkehr nach Hause. Und manchmal üben wir zu viel Druck aus.“
… einen möglicherweise noch längeren Aufenthalt im Estadi Olímpic Lluís Companys, in dem Mitte September im Zuge des ersten Heimspiels allerdings ein Konzert stattfindet: „Ich denke, es wird immer Lösungen geben. Wir arbeiten grundsätzlich an der Rückkehr ins Spotify Camp Nou. Es gibt Alternativen, aber das sind Eventualitäten, die wir derzeit nicht in Betracht ziehen. Wir konzentrieren uns auf die Rückkehr ins Spotify Camp Nou. Die Kapazität am Montjuïc ist begrenzt, obwohl wir fantastische Besucherzahlen und Rekorde erzielt haben. Stellen Sie sich 62.000 Zuschauer vor. Wir hätten fast das Doppelte verdient. Hinzu kommen finanzielle Interessen unsererseits und die Einhaltung der damit verbundenen Verträge – sowohl des Bauvertrags als auch des Finanzierungsvertrags. Da das Projekt voranschreitet und wir einen Finanzierungsvertrag erfüllen müssen, setzen sich die Zahlen aus dem Bauvertrag und der Rückkehr zum Spotify Camp Nou zusammen. Wir hatten bereits ein Jahr mit insgesamt geringeren Einnahmen, obwohl das Olympiastadion maximal optimiert wurde. Das ist nicht vergleichbar mit dem, was im Spotify Camp Nou erzielt werden könnte. Daher wäre es aus wirtschaftlicher Sicht unsinnig, eine weitere Saison am Montjuïc auszutragen – insbesondere, da der Bau des Spotify Camp Nou bereits in vollem Gange ist. Es ist ein architektonisches Juwel, das parallel zum Spielbetrieb gebaut wird und alle für ein Projekt dieser Art erforderlichen Garantien und Sicherheitsanforderungen erfüllt.“
… einen Plan B im Allgemeinen: „Wir denken nicht daran, nicht zurückzukehren. Alle Budgets, die wir für die nächste Saison erstellt haben, und alle Verpflichtungen, die wir im Rahmen des Finanzierungsvertrags eingegangen sind, beziehen sich auf die Rückkehr ins Spotify Camp Nou. Wir müssten alles neu planen. Wir sind es gewohnt, mit komplizierten Situationen umzugehen, hoffen aber immer, dass sich die Lage zu gegebener Zeit beruhigt. Wir müssen stets wachsam und aufmerksam sein, was unvorhergesehene Ereignisse angeht. Unserer Logik zufolge wollen wir so schnell wie möglich ins Spotify Camp Nou zurückkehren und so alle Budgets des Finanzierungsvertrags mit Goldman Sachs erfüllen können – und wir werden es auch tun.“
… den für Mitte September angesetzten Auftakt in der Champions League vor dem Hintergrund des Stadions: „Wir haben die UEFA gebeten, uns zu erlauben, das erste Auswärtsspiel zu absolvieren. Die Auslosung findet am 28. August statt, dann werden wir sehen. Ich hoffe, die UEFA erlaubt uns, auswärts zu spielen. Unser Verhältnis zur UEFA verbessert sich zunehmend. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von Aleksander Čeferin.“